Es wird unendlich viel gegrillt und gebadet werden

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Themenbild(c) Die Presse - Clemens Fabry
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Was der Sommer noch bringen wird, wird derzeit in Aussicht gestellt.

Was der Sommer bisher gebracht hat: Zwei Zecken, mehrere Gelsenstiche, einen Sonnenbrand, eine Einladung zu einem Gartenfest (leicht verregnet), fünf leere Allergie-Augentropfen-Fläschchen (Rekord) und die ersten dünnen Kratzer von Rosen und Ribiseln, die kaum wehtun, aber einen wochenlang begleiten, weil sie tiefer gehen, als sie aussehen. Der Nachbar sagt, Ribisel-Sträucher haben keine Dornen. Da sind aber eindeutig Dornen, möglicherweise handelt es sich jedoch nicht um Ribisel. Sie schmecken auf jeden Fall so.

Was der Sommer noch bringen wird, wird derzeit in Aussicht gestellt. Hundertprozentig sicher ist derzeit nur, dass es einen Fußball-Europameister geben wird, und dass sich noch Wespen zu den Zecken und Gelsen dazugesellen werden. Wenn man endlich draußen sitzen kann, muss man dann reingehen, weil viele recht sensibel auf die Stecherei reagieren.

Nicht so sicher ist, ob auch die vielen Vorhaben, die derzeit besprochen werden, alle umgesetzt werden. Da wird unendlich viel gegrillt und gebadet und besucht werden, aber wenn es dann so weit ist, sind die Kinder der anderen bei der Oma, und man merkt, dass die kinderlosen Eltern nicht nur sehr gern mal kinderlos sind, sondern dann auch keine fremden Kindern brauchen, die stundenlang in ihren Pool springen und schon zu zweit den Lärmpegel einer oberösterreichischen Schülergruppe auf Wien-Woche erzeugen.

Die Schüler aus den Bundesländern, die in den nächsten Wochen die Hauptstadt einnehmen, sorgen für eine derart fröhliche Stimmung, dass man sie sofort als Besucher erkennt. Ihre Freude an Wien (und vor allem, was ihnen am besten gefällt) könnte ansteckend sein, darum meckert das Wiener Stammpersonal in den öffentlichen Verkehrsmitteln über die Lautstärke, statt einfach ein wenig zuzuhören. Die Wiener Schüler auf Schullandwoche sind auch immer ganz besonders fröhlich, sogar wenn es in Strömen regnet. Vielleicht sollen wir alle nur öfter mal die Perspektiven wechseln.

E-Mails an: friederike.leibl-buerger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.06.2016)

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