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Schnee, Speck und Biokäse auf der Schneealpe

Das Schneealmplateau auf der Schneealpe: links das Schneealpenhaus, rechts die Rax
Das Schneealmplateau auf der Schneealpe: links das Schneealpenhaus, rechts die Rax(c) Benedikt Kommenda
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Obwohl dieser Frühling einer der zehn wärmsten der österreichischen Messgeschichte war, hat die Schneealpe in der Steiermark auch heuer ihrem Namen alle Ehre gemacht.

Als die Betreiber der Lurgbauerhütte, auf 1764 Metern Seehöhe und dicht an der Grenze zu Niederösterreich gelegen, Mitte Mai dort oben Quartier beziehen wollten, mussten sie sich erst mit einem Bagger Zutritt verschaffen: Sie hatten sich durch einen bis über die Dachkante reichenden Schneehaufen durchzukämpfen. Mittlerweile kann man dem Schnee, der über die I. Wiener Hochquellenleitung früher oder später aus Wiener Wasserhähnen rinnen wird, beim Schmelzen zuschauen und den freien Blick hinüber zur Rax auf sich wirken lassen.

Es wäre nicht die „Sport-Club“-Kolumne, würde ich Ihnen nicht den Weg dorthin als sportliche Betätigung nahelegen: Direkt bis zur Lurgbauerhütte führt eine erlaubte Mountainbikestrecke. Während dieser End- und Wendepunkt unverrückbar ist, kann man den Start je nach dem wählen, was man aus eigener Kraft leisten will. Die sparsamere Variante beginnt beim Parkplatz Kohlebnerstand auf 1450 Metern Höhe; von dort geht es– zum Teil recht steil – bergauf, bis man kurz nach dem Sender ein baumloses, aber saftig grünes Hochplateau vor sich ausgebreitet sieht: eine Wonne, die Schneealm zu befahren. Bloß sollte man wissen, dass grober Schotter auf der Strecke liegt, der die Vorteile eines vorn und hinten gefederten „Fullys“ spürbar macht. Neben der Lurgbauerhütte stehen auch die Michlbauerhütte und das Schneealpenhaus zur Verfügung, um dem Körper Ersatz für die verbrauchten Kalorien zuzuführen.

Am meisten davon kann man brauchen, wenn man das Auto schon unten im Mürztal stehen gelassen hat und in Lechen beim Teichwirt Urani losgeradelt ist. So erspart man sich sieben Euro Maut, die man bei einem Schranken nach einem knappen Kilometer für die Fahrt mit dem Pkw bis zum Kohlebnerstand einwerfen muss: mehr als genug für ein Speck- und Biokäsebrot am Ziel.

E-Mails an:benedikt.kommenda@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.06.2017)

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