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Das Zwiebelprinzip

Laufen im Winter? Nur mit der richtigen Ausrüstung.
Laufen im Winter? Nur mit der richtigen Ausrüstung. (c) Clemens Fabry
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Es ist ein Wechselbad der Gefühle: In den ersten Minuten friere ich. Nach einer Weile setzt allerdings schon die erste Hitzewallung ein.

Es ist eben nicht leicht, die richtige Kleidung für das Laufen bei Kälte zu finden. Deshalb habe ich mir eine Anziehanleitung geholt.

Für die Laufkleidungfrage ist nicht nur die Temperatur entscheidend. Auch die Dauer der Trainingseinheit und die Intensität beeinflussen die Outfitwahl. Grundsätzlich gilt aber eines immer: das Zwiebelprinzip. Läufer sollten mehrere Schichten übereinander anziehen, erklärt Lukas Bauernberger vom RunInc. Store. Dadurch ist man flexibel. Direkt am Körper braucht es eine leitende Schicht. Also ein enges Unterleibchen aus Funktionsmaterial. Das leitet den Schweiß ab und hält zugleich warm. Darüber empfiehlt sich ein langärmliges Shirt mit einer aufgerauten Innenseite. Die Struktur hält die Luft am Körper und wärmt dadurch. Je nach Wetter (Kälte, Regen und Wind) braucht es auch noch eine dritte Kleidungsschicht. Sie soll Wasser oder Wind abweisen. Bei Temperaturen um und unter dem Gefrierpunkt empfiehlt sich eine dickere Jacke. Ansonsten kann man sich auch mit dünneren Jacken, ärmellosen Gilets oder Ärmlingen behelfen. Angenehm sind Shirts mit Reißverschluss und einer Daumenschlaufe für die Finger. Da die beim Laufen besonders schnell auskühlen, sind Handschuhe ein Muss. Auch Stirnband oder Haube braucht es im Winter. Kälteempfindlich sind auch die Oberschenkel. Deshalb gibt es auch wintertaugliche Laufhosen. Sie sind dicker und teilweise mit Windstoppern versehen. Bei Kälte und Nässe rät der Experte übrigens auch zu Winterlaufschuhen. Die sind robuster, wasserabweisend und haben meist Reflektoren eingebaut. In der dunklen Jahreszeit sollten Läufer ja bekanntlich leuchten.

Beherzigt man die Anziehanleitung, steht dem Laufen bei niedrigen Temperaturen nichts mehr im Wege. Kalt wird es allerdings trotzdem. „In den ersten zehn Laufminuten soll es Läufer leicht frösteln. Dann sind sie richtig angezogen“, sagt Bauernberger. Sollte es danach doch zu heiß werden, kann man eine Schicht ablegen. Dank sei dem Zwiebelprinzip.

E-Mails an: julia.neuhauser@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.11.2017)

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