jhasödhf sdfh sdjkfh skdjhfkdfh

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Gelegentlich geraten Dinge an die Öffentlichkeit, die nicht für sie gedacht waren.

Gelegentlich geraten Dinge an die Öffentlichkeit, die nicht für sie gedacht waren. Etwa dann, wenn ein Blindtext, der lediglich eine Orientierung im Layout einer Zeitung geben soll, versehentlich gedruckt wird. Wenn etwa als Zwischentitel, der zwei Absätze optisch voneinander abhebt, „Ich bin ein Zwitti“ verwendet wird, kann man von einem Versäumnis des Autors ausgehen. Dem gleichen Phänomen begegnet man beim Lesen eines Textes à la „Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur, adipisci velit“ – dieser pseudolateinische Text wird häufig als Platzhalter verwendet. Und gelegentlich schaffen es auch Teile von ihm versehentlich in den Druck.

Das bekannteste derartige Kürzel lautet übrigens „asdf“ – das entspricht den ersten vier Tasten in der mittleren Reihe einer „qwertz“-Computertastatur (und „qwertz“ wiederum ist das in Mittel- und Osteuropa verbreitete Schreibmaschinentastaturlayout, während es in der amerikanischen Auslegung „qwerty“ heißt). Findet sich besagtes Kürzel in einem Text wieder, handelt es sich in den seltensten Fällen um ein Akronym der Alabama State Defense Force, sondern eher um ein schnell mit der linken Hand dahingetipptes Irgendwas, das danach einfach übersehen wurde.

Nicht anders sollte man wohl auch eine Aussendung interpretieren, die die ÖVP Kärnten vor einigen Tagen der Öffentlichkeit anheimfallen ließ. Zumindest ist anzunehmen, dass der Titel „jhasödhf sdfh sdjkfh skdjhfkdfh“ kein subtiler Protest gegen zweisprachige Ortstafeln war. Interessant ist allerdings, welche Verrenkungen man auf der Tastatur machen muss, um im Lauftext Wortungetüme wie „nasköjlfjas älifuweosi fhkjfnaösjklfh“ zu fabrizieren. Wer weiß, vielleicht verbergen sich dahinter doch spannende Gedanken, deren Abstraktionsgrad die Leser auf den ersten Blick allerdings einfach überfordert. Übrigens, „asdf“ ist neben „1234“ eines der beliebtesten Passwörter.

E-Mails an: erich.kocina@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.07.2011)

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