To-do-Liste für einen stressfreien Dezember

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Urlaub machen, nichts schenken, vieles auf 2016 schieben. Nicht ganz ernst gemeinte Strategien für ein unbeschwertes Jahresende.

Die Sache mit den To-do-Listen ist eigentlich ganz einfach: Man schreibt sich auf, was man in einem bestimmten Zeitrahmen noch zu erledigen hat, und arbeitet Zeile für Zeile ab. Irgendwann sind alle Kästchen abgehakt und man kann sich auf die Couch legen. Oder eine neue Liste beginnen.

Nur im Dezember funktioniert das irgendwie nie so. Zum beruflichen Jahresabschlussstress gesellen sich Weihnachtsbesorgungen, Familienzusammenkünfte, Wintertraditionen. Zeit, sich dazwischen auf die Couch zu legen, bleibt kaum, und am Ende muss man resigniert feststellen, dass die Liste der unerledigten Dinge immer länger statt kürzer geworden ist.

Was dagegen helfen könnte? Eine Strategie wäre, die Liste gar nicht erst zu lang werden zu lassen und den eigenen Druck herausnehmen, noch alles schaffen zu müssen. Das gilt auch für unsere kleine Liste an nicht ganz ernst gemeinten Strategien für ein unbeschwertes Jahresende:

  • Fahren Sie auf Urlaub. Und zwar noch vor Weihnachten. Das hat den Vorteil, dass man komplett erholt zu den Familienfeiern zurückkehrt. Und den Nachteil, dass man die Erholung mitunter wieder schnell verliert.
  • Rufen Sie alte Freunde und Bekannte an und vereinbaren Sie ein Treffen. Für den Jänner, Februar, März...
  • Sehen Sie Ihren Terminkalender durch und setzen Sie Prioritäten: Man kann nicht auf fünf Weihnachtsfeiern tanzen. Sagen Sie nur dort zu, wo Sie wirklich hin wollen.
  • Delegieren Sie Aufgaben wie den Weihnachtseinkauf, das Kochen und Dekorieren.
  • Trinken Sie keinen Glühwein.
  • Trinken Sie Glühwein.
  • Wägen Sie ab: Bei welchen Kekssorten stimmt das Backchaos-Geschmacksverhältnis am ehesten? Backen Sie nur diese. Oder backen sie gar nicht.
  • Gehen Sie den ungelesenen Bücherstapel auf Ihrem Nachtkasterl durch. Legen Sie eine realistische Anzahl für die Feiertagslektüre zur Seite. Ziehen Sie noch zwei Bücher ab. Räumen Sie den Rest ins Regal.
  • Betreiben Sie gezieltes Prokrastinieren: Der Winterputz zum Beispiel ist nach Weihnachten, wenn die Gäste weg sind, viel sinnvoller.
  • Geschenkemanagement: Versuchen Sie, mit möglichst vielen Menschen „Wir schenken uns heuer nix“-Deals einzufädeln. Bevor Sie Panik überfällt: Gutscheine schenken, etwa für ein gemeinsames Abendessen (im neuen Jahr!), ist keine Schande.
  • Meiden Sie Einkaufszentren. Nicht nur, weil die Menschenmengen und die Beschallung in der Weihnachtszeit nicht auszuhalten sind. Sondern auch, weil es draußen – mit und ohne Schnee – so schön sein kann.
  • Verbringen Sie den 23.12. in der Therme. Schalten Sie Ihr Handy aus.
  • Vergessen Sie die unerreichten Neujahrsvorsätze vom Vorjahr. Was Sie elf Monate lang vernachlässigt haben, kann Ihnen jetzt nur die Stimmung verderben. Irgendwas muss man sich schließlich für 2016 aufheben.

Listenwahn

Bucket list. Listen, die uns aufzählen wollen, was wir noch alles getan haben müssen, bevor es zu spät ist, gibt es zuhauf: Ein beliebtes Reisebuch heißt etwa „1000 Places to See Before You Die“. Im Englischen haben solche Listen einen Namen: Bucket list, von „to kick the bucket“ („gegen den Kübel treten“), was übertragen so viel heißt wie „ins Gras beißen“.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.11.2015)

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