Auto bremst, Fahrer staunt

Auto bremst Fahrer staunt
Auto bremst Fahrer staunt c EPA LARRY W. SMITH
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Die neue E-Klasse behält mit Kameras die Straße im Blick und agiert im Notfall, falls es der Fahrer nicht tut.

Eigentlich sind die Verkaufszahlen der E-Klasse nicht so schlecht, doch Mercedes' Cashcow hinkt auf dem Heimmarkt der innerdeutschen Konkurrenz hinterher – für den Hersteller ein unhaltbarer Zustand. Vor allem an der Optik störten sich viele Kunden, sie wirkte nicht mehr zeitgemäß.

Dennoch ging man beim aktuellen Facelifting behutsam vor, um ja niemanden zu vergrämen: neue Leuchten, weniger Ecken und Kanten, ein gefälligeres Heck. Im Innenraum hielt man an Bewährtem fest, es gibt drei Rundinstrumente und eine hübsche Analoguhr. Sonst: Gute Materialqualität, hochwertige Anmutung.

Massiv aufgerüstet wurde bei der Sicherheitstechnik, wenn auch oftmals gegen Aufpreis. Etwa mit einer Stereokamera in der Windschutzscheibe, die das Umfeld wahrnimmt. Mit ihr können Verkehrszeichen, aber auch entgegenkommende, querende und vorausfahrende Fahrzeuge erkannt und eingeordnet werden.

Fahrer denkt, Auto bremst

Das liefert Daten für einen Bremsassistenten, der nicht nur bei Querverkehr die – womöglich zu zaghafte – Bremsung des Fahrers unterstützt, sondern das Auto auch komplett bis zum Stillstand abbremst, wenn zum Beispiel ein Fußgänger an der falschen Stelle geortet wurde. Daneben gibt es auch deutliche Warnungen, falls man eine Einbahn übersieht oder gar als Geisterfahrer unterwegs ist.

Motorisch bewegt sich die E- Klasse zwischen 136 und 252 PS beim Diesel, den es auch als Hybriden mit 204 PS (plus 27 PS per E-Motor) gibt. Fünf Benzinmotoren leisten von 184 bis 408 PS.

Wer noch mehr Leistung benötigt, wird bei der sportiven Tochter AMG bedient. E63 AMG schüttelt mit Biturbo aus 5,5 Liter Hubraum 557 PS, die S-Version deren 585 bei 800 Nm Drehmoment. Damit mutiert die E-Klasse zum Sportgerät, mit phänomenaler Lenkpräzision und einem trotzdem nicht zu harten Fahrwerk. Erstmals lassen sich AMG und Allrad kreuzen. Interessant das „Businesspaket“, das die AMG-Variante etwas geschäftsmäßiger dastehen lässt, Heckdiffusor dezenter, weniger Auspuffrohre, keine Signets an den Flanken. Understatement pur, sehr passend zum Auto. Die Preise der neuen Palette (ab April) reichen von 43.750 (E200 CDI) bis 146.700 Euro (E 63 AMG 4 Matic T-Modell).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.02.2013)

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