Im Auto: Der richtige Umgang mit der Klimaanlage

APA (dpa/gms/Behr)
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Dei Selbstverständlichkeit der Klimaanlage im Auto führt dazu, dass sich kaum jemand mehr darum kümmert, wie sie zu warten und zu bedienen ist.

Früher konnten sich nur Wohlhabende eine Klimaanlage im Auto leisten. Das hat sich geändert. Denn die Vorzüge der kühlenden Luftströme werden längst auch von Eignern herkömmlicher Kleinwagen geschätzt. Doch die Selbstverständlichkeit der Klimaanlage führt dazu, dass sich kaum jemand mehr darum kümmert, wie sie zu warten und zu bedienen ist.

Häufige Fehler

Die Fehler beginnen schon damit, dass sie nur dann eingesetzt wird, wenn es richtig heiß ist und auf Knopfdruck kalte Luft angefordert werden soll. Wer den Schalter jedoch nur alle Jubeljahre betätigt, muss auch damit rechnen, dass nur ein laues Lüftchen zu bemerken ist. Denn, so Hermann Schenk von der Gesellschaft für technische Überwachung (GTÜ) in Stuttgart: "Eine Klimaanlage sollte regelmäßig laufen." Im Extremfall kann es bei einem lange Zeit unbenutzten Gerät sonst zu Schäden am Klimakompressor kommen. Das hat eine teure Reparatur zur Folge.

Hintergrund ist laut Arnulf Thiemel vom ADAC-Technikzentrum in Landsberg die Tatsache, dass das Kühlmittel in der Anlage auch als Schmiermittel für den Kühlkompressor wirkt. Wird die Klimaanlage nicht genutzt, kann es an Schmierung fehlen. Etwaige Probleme am Kompressor machen sich in Form einer verminderten Kühlleistung bemerkbar. Wird es also trotz eingeschalteter Klimaanlage nicht kühler im Wagen, rät Hermann Schenk, die Anlage auszuschalten und eine Werkstatt anzusteuern.

Nie absolut dicht

Grundsätzlich gilt außerdem, dass eine Klimaanlage im Auto nie absolut dicht ist. Es kommt also immer auch zu Kühlmittelverlust. Gero Eggers vom TÜV Nord rät daher, etwa einmal im Jahr eine Sichtprüfung vornehmen zu lassen. Klimaanlagen-Anbieter wie Behr Hella Service empfehlen außerdem, alle zwei Jahre einen Klimaservice zu machen. Dazu gehört eine Funktions- und Leistungsprüfung oder der Wechsel des Kältemittels. "Die Flüssigkeit wird dabei recycelt", erklärt Hermann Schenk. Etwaige Verunreinigungen wie Öl oder Wasser werden beseitigt, die gereinigte Flüssigkeit wieder ein- und die verlorene Menge nachgefüllt.

Geruchsbildung

Ein typisches Problem rund um die Klimaanlage ist Geruchsbildung. Im Mittelpunkt steht dabei der sogenannte Wärmetauscher. In ihm wird die kühlende Luft erzeugt. Die Kühlflüssigkeit im Inneren kühlt das gesamte Bauteil ab - außen aber findet sich die vergleichsweise warme Umgebungsluft. Das führt zur Bildung von Feuchtigkeit, die wiederum ein idealer Nährboden für Bakterien ist. Diese sorgen dann für die lästige Geruchsbindung.

Ein Großteil des Problems lässt sich aber mit bewusstem Einsatz oder Nicht-Einsatz der Klimaanlage beherrschen. "Es ist sinnvoll, die Anlage etwa fünf bis zehn Minuten vor dem Abstellen des Autos auszuschalten", rät Gero Eggers. Dann kann der Fahrtwind während der Reststrecke mit ausgeschalteter Klimaanlage die Oberflächen abtrocknen. Den Bakterien wird ein Großteil ihre Lebensgrundlage entzogen, und die Geruchsbildung wird weitgehend verhindert.

Nicht zu kalt einstellen

Doch beim richtigen Einsatz der Klimaanlage geht es nicht nur um die Technik. So raten die Experten davon ab, die Kühlung auf Temperaturen nahe des Gefrierpunktes einzustellen. "Die Temperatur im Wagen sollte maximal fünf Grad unter der Außentemperatur liegen", rät Arnulf Thiemel. Bei größeren Unterschieden drohe unter anderem eine Erkältung. Auch eine Bindehautentzündung durch die kalte Luft aus den Düsen kann die Folge sein.

(APA)

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