Elektroautos: Den Anfang macht der Nissan Leaf

Nissan Leaf und Carlos Ghosn
Nissan Leaf und Carlos Ghosn(c) EPA (FRANCK ROBICHON)
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Nissan geht bei den Null-Emissions-Autos mit dem Fünfsitzer Leaf an den Start: 109 PS Elektromotor, 160 Kilometer Reichweite. 2020 soll jeder zehnte Neuwagen ein Elektroauto sein.

Carlos Ghosn, der Chef von Nissan und dessen französischem Partner Renault, zeigt sich optimistisch: Im Jahr 2020 werde weltweit einer von zehn Neuwagen ein Elektroauto sein. Nun setzte der japanische Autobauer den ersten, wenn auch nur recht kleinen Schritt dorthin. 50.000 Stück möchte Nissan vom neuen Leaf, dem ersten Elektrofahrzeug der Japaner, im ersten Jahr produzieren.

Zum Vergleich: Allein in Österreich werden pro Jahr etwa 300.000 Neuwagen verkauft. Da ist die Rolle des Leaf im globalen Kontext doch noch ziemlich bescheiden. Aber die ersten Schritten sind bekanntlich die schwierigsten. "Heute feiern wir den Beginn eines neuen Kapitels in der Geschichte unseres Unternehmens", sagte Ghosn. Mit dem Leaf wollen sich Nissan und Renault zum Marktführer bei Null-Emissions-Autos aufschwingen.

Das nun präsentierte Fahrzeug ist zwar offiziell noch ein Prototyp, entspricht aber laut Hersteller zu 96 Prozent dem Serienfahrzeug. Angetrieben wird der Elektro-Pionier von einem 80 Kilowatt (109 PS) starken Permanentmagnet-Synchronmotor. Das Drehmoment von 280 Nm treibt den Leaf zu einem Spurt auf 100 km/h in zehn Sekunden an. Bei 140 km/h endet die Beschleunigung.

Nissan Leaf und Carlos Ghosn
Nissan Leaf und Carlos Ghosn(c) EPA



Seine Energie bezieht der Leaf aus einer Lithium-Ionen-Batterie. Die Speichereinheit wurde unter die Sitze in der Bodengruppe verpackt. Die Konstrukteure haben 48 Batterie-Blöcke zu je vier laminierten Zellen zusammengeschlossen. Eine volle Ladung soll laut Nissan für eine Fahrt über rund 160 Kilometer reichen. Neue Energie bezieht der Leaf über die Stromsteckdosen (je nach Anschluss für 100 bis 400 Volt) an der Farhezugfront. Ein Ladevorgang dauert zwischen 30 Minuten und 16 Stunden.

Der Lenker wird während der Fahrt über ein TFT-Display über die verbleibende Reichweite und den aktuellen Ladestand der Batterie informiert. Beim Laden wird er per SMS benachrichtigt, wenn die volle Kapazität wieder erreicht wurde. 

Der Leaf soll in etwa so viel wie ein in der Größe vergleichbarer Benziner kosten. Interessierte müssen sich noch in Geduld üben: Ende 2010 kommen die ersten Leaf in Japan und den USA auf den Markt, Europäer müssen bis 2012 warten.

Nissan Leaf
Nissan Leaf(c) EPA

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