Wüstentrip für Sentimentale

U2 pose backstage with their award for Best Original Song for' Ordinary Love' from the film 'Mandela: Long Walk to Freedom' at the 71st annual Golden Globe Awards in Beverly Hills
U2 pose backstage with their award for Best Original Song for' Ordinary Love' from the film 'Mandela: Long Walk to Freedom' at the 71st annual Golden Globe Awards in Beverly Hills(c) REUTERS
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Für die Kinder der späten 1960er- und 70er-Jahre war „The Joshua Tree“ von U2 das, was für ihre Eltern das „Weiße Album“ der Beatles war. Absoluter Kult.

Für die Kinder der späten 1960er- und 70er-Jahre war „The Joshua Tree“ von U2 das, was für ihre Eltern das „Weiße Album“ der Beatles war. Absoluter Kult. 1987 veröffentlichte die irische Band das berühmte Album mit dem schwarz-weißen Cover, auf dem sich unter anderem „With or without you“ und „Where the streets have no name“ befinden. Der namensgebende Ort – der Joshua-Tree-Nationalpark – befindet sich knappe drei Autostunden außerhalb von Los Angeles und ist als über 3000 Quadratkilometer großer Wüstenpark mit seinen bizarren endemischen Bäumen so oder so einen Besuch wert.

Für U2-Anhänger gibt es kurz vor dem Städtchen 29 Palms einen besonderen Grund anzuhalten. Das Harmony-Motel, in dem sich die Band seinerzeit einquartiert hatte, um das Album fertigzuschreiben und das Cover zu fotografieren, steht heute noch fast genauso an der staubigen Hauptstraße wie seinerzeit und bietet seine immer noch sieben Zimmer um rund 70 Euro die Nacht an. Hin und wieder schauen andere Musiker oder Künstler vorbei, um sich von der besonderen Atmosphäre inspirieren zu lassen.

Dazu gehörten 2010 unter anderem Snow Patrol und erst kürzlich Kirsten Dunst – davon abgesehen steigen die unterschiedlchsten Menschen mit leichten Hippie-Neigungen hier ab. Designpreise gewännen die Zimmer heute so wenig wie seinerzeit, aber sie sind sauber, haben ein Bad und einen tollen Blick in die Wüste – und eben eine Geschichte, die für manches Kind der 70er eine besondere Bedeutung hat. harmonymotel.com

Klettern im Nationalpark

Für alle anderen ist vor allem der Joshua Tree ein lohnendes Ziel. Hier, am Übergang von der Mojave- zur Coloradowüste, gedeihen die endemischen Josua-Palmlilien, die dem Park ihren Namen gaben. Diese Agavenart erinnerte die durchziehenden Mormonen an die Gestalt des Propheten Josua, der den Israeliten den Weg ins gelobte Land wies. Die beeindruckenden Gewächse werden bis zu 900 Jahre alt, sind aber nicht die einzigen Highlights des Parks. Unter Kletterfreaks hat er es inzwischen zu Ruhm gebracht: Mit seinen zahllosen Kletterrouten gilt er als Geheimtipp und als Ausweichquartier für den Winter. Und hat in der Community auch einen neuen Namen: Hier heißt er cool „J-Tree“ – Joshua Tree klingt halt so schrecklich 80er-mäßig. (SMA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.02.2014)

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