Essen in Rom: Cool, modern und wahnsinnig in

Engelsburg - Castel Sant' Angelo
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Essen im Ristorante ist für Römer eine unverzichtbare Leidenschaft. Doch wohin als Rom-Newbie, wenn man sich nicht auf die üblichen Verdächtigen unter den Online-Guides verlassen will?

•Mò Mò Republic. Für Traveller mit einem Faible für das Ungewöhnliche ist die etwas außerhalb des Zentrums gelegene Location, die hauptsächlich von Einheimischen frequentiert wird, die richtige Adresse. Der lässige Mix aus Restaurant, Bar und Pizzeria in einer herrschaftlichen Villa aus den Dreißigerjahren mitten in einem wunderschönen Garten mit Pool gilt unter Römern als Kulttreff. Das außergewöhnliche Ambiente fasziniert vor allem an lauen Sommerabenden, wenn unter Pinien und Palmen gepritschelt und gespeist wird. Den passenden Drink, den beliebten Hauscocktail Momo aus Maracuja und Wodka, kann man sich auf Sofas und Liegen oder in kleinen Zelten genehmigen.

Auf den Tisch kommt neben römischen Fleisch- und Fischspezialitäten vor allem eine ausgezeichnete Pizza. Groß, hauchdünn, und das ab sieben Euro. Im Winter kann man drinnen den Köchen beim Steakgrillen zusehen. Beliebt ist das Mittagsbüffet zum Festpreis von nur zehn Euro plus Getränke. Ohne Tischreservierung geht allerdings gar nichts, und selbst dann muss man manchmal mit einer Wartezeit rechnen. Doch es lohnt sich. Piazza Forlanini 10, 06-5373087, momorepublic.it

•Il Sorpasso. Die kleine, in einer ruhigen Seitenstraße gelegene Trattoria, die auch als Frühstücks- und Cocktailbar funktioniert, hebt sich angenehm von den übrigen Kneipen und Restaurants rund um den Vatikan ab. Habitués kommen nicht nur wegen des umfangreichen Angebots an hausgemachten Desserts, sondern vor allem auch wegen der Vorspeisen aus fein geschnittenem Schinken, Salami, Käse und Oliven, die man in einer eigens dafür hergerichteten Ecke aussuchen kann. Dazu steht eine Palette an offenen und Flaschenweinen zur Auswahl, das freundliche junge Personal berät kompetent. Akzeptables Preisniveau. Via Properzio 31, 06-89024554, sorpasso.info


•Fortunato al Pantheon. Das unscheinbare Äußere des Restaurants lässt nicht vermuten, dass hier seit vier Jahrzehnten die römische Elite verkehrt. Da das Parlament gleich um die Ecke liegt, sieht man nicht selten, wie die Politikergarde bei einem feinen Fisch-Diner, wie Linguine alla pescatora oder Spaghetti alle vongole veraci die Politik mit lukullischen Mitteln fortsetzt. Mancher kommt auch nur auf einen Buffalo-Mozzarella, täglich frisch aus Kampanien geliefert, mit Tomaten und eine Zuppa inglese vorbei. Understatement ist oberstes Gebot des Hauses, erklärt Jason, der seit Kurzem die Leitung von seinem legendären Vater, Fortunato Baldassarri, übernommen hat. Auch was die Küche angeht. Auf der Speisekarte finden sich neben klassisch italienischen auch typisch römische Gerichte, rigoros mit erstklassigen Zutaten zubereitet. Bill Clinton soll von der Bohnensuppe mit Nudeln begeistert gewesen sein. Wer sonst noch die heiligen Räume des Gourmettempels betreten hat, demonstrieren Fotos an den Wänden. Weniger prominente Gäste ziehen es vor, draußen zu speisen und das Pantheon zu bewundern. Gehobenes Preisniveau. Abends reservieren. Via del Pantheon 55, 06-6792788, ristorantefortunato.it/

•Misticanza. Fast Food ist out, Street Food in. Der neueste Trend unter den römischen Jungunternehmern ist, das herkömmliche Konzept des Schnellimbisses und des Restaurants durch einen „Platz, an dem man Nahrung zu sich nimmt“ zu ersetzen. In der Misticanza – nur ein paar Schritte von der durch Fellinis „La dolce vita“ weltweit berühmt gewordenen Via Veneto entfernt – darf man keine Trattoria alten Schlags erwarten.

Das Ambiente ist cool, modern und wahnsinnig in. Traditionell ist nur, dass alles, was in die Küche kommt, aus Betrieben in der Umgebung stammt und möglichst bio angebaut und gehalten wird. Egal, ob es dabei um gebackenes Lamm, frittiertes Gemüse, Mousse aus Joghurt oder Belag für schmackhafte Brötchen geht. Highlight: die allnachmittägliche Happy Hour. Via Sicilia 47, 06-6786115, misticanzaroma.it

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.09.2015)

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