Flugkosten: Der frühe Vogel fliegt am günstigsten

Reuters
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Eine neue Studie zeigt auf, wann der beste Zeitpunkt zum Ticketkauf ist. Für Österreich gilt: 16 Wochen im Voraus – allerdings nur im Durchschnitt für alle Reiseziele.

Wien. Sie ist eine der am häufigsten gestellten Frage in Reiseforen: „Wann soll man am besten Flüge buchen?“ Die häufigste Antwort darauf lautet: „Da muss ich meine Glaskugel befragen.“ Und diejenigen, die etwas hilfreicher sein wollen, spalten sich in den Endlosdiskussionen in zwei Gruppen: die Frühbucher und die Last-Minute-Schnäppchenjäger.

Die Reisesuchmaschine Skyscanner hat sich diesem Thema nun etwas fundierter gewidmet und Millionen Flugbuchungen der vergangenen drei Jahre auf diese Frage hin analysiert. Auch hier heißt die Antwort zunächst einmal: „Es ist alles sehr kompliziert, eine einzige richtige Antwort gibt es nicht.“ Wenn man aber differenzierter an die Sache herangeht, lassen sich sehr wohl Tendenzen herausfiltern, die die Reisekasse entlasten können.

„Der optimale Buchungszeitraum variiert nicht nur nach dem gewünschten Reiseziel, sondern auch je nach Airline deutlich. So ist zum Beispiel die beste Zeit, um einen Flug mit einer Billigairline zu buchen, rund 26 Wochen im Voraus – im Gegensatz zu sieben Wochen vor Reisebeginn bei der Buchung einer klassischen Fluggesellschaft“, erläutert Thomas Homolka, Communications Manager D-A-CH-Region bei Skyscanner. Außerdem spielen bei der Suche nach den günstigsten Angeboten die Destinationen und ihre Saisonen eine wichtige Rolle. Grundsätzlich gilt die Faustregel, dass sich bei Langstreckenflügen auch eine länger Planungszeit auszahlt, auf Last-Minute-Schnäppchen zu hoffen, zahlt sich statistisch nicht aus, was Skyscanner anhand der beiden Langstreckenlieblingsziele der Österreicher verdeutlicht. So konnten in den vergangenen Jahren Flüge nach New York am günstigsten 26 Wochen vor Reiseantritt gebucht werden. Die preiswertesten Tickets nach Bangkok ergatterten heimische Ticketkäufer 19 Wochen vor Abflug.

Ein wenig früher zahlt sich die Planung auch auf der Kurz- und Mittelstrecke aus: Die Analysen der Suchmaschine zeigen, dass Paris-Buchungen 16 Wochen vor Reiseantritt am günstigsten waren. Istanbul, Hamburg und Berlin hatten die tiefsten Preise 13 Wochen, Stockholm und Amsterdam zehn Wochen vor Abflug. Nach Barcelona kamen ab Österreich jene am günstigsten davon, die neun Wochen zuvor gebucht hatten, Madrid, Mallorca und Athen war sieben Wochen zuvor ein Schnäppchen, und für Kurzentschlossene scheint London ein Tipp zu sein, hier gab es vier Wochen zuvor die günstigsten Tickets.

Noch mehr Tricks

Neben dem Buchungszeitpunkt spielen noch andere Faktoren eine Rolle, etwa die Saison. So weist die Analyse für New York die Kalenderwoche vier als günstigsten Reisezeitpunkt aus: 27 Prozent Ersparnis. Die preisgünstigste Woche für Thailand ist Kalenderwoche 19, was damit zusammenhängt, dass dort im Mai die Hauptregenzeit beginnt. Auch der Parameter Abflughafen kann eine Rolle spielen. Wer dabei ein wenig flexibel ist, kann deutlich günstigere Tarife finden. Es lohne sich durchaus, bei der Suche das Häkchen bei „nahe gelegene Flughäfen“ hinzufügen, so Homolka. Auch der Wochentag kann preislich eine Rolle spielen, häufig gibt es in der Wochenmitte günstigere Angebote als am Samstag. Dafür bieten Online-Suchmaschinen die Möglichkeit, flexible Daten wie „+/– drei Tage“ oder Ähnliches anzuhakerln.

Auch die Tageszeit zählt zu den Faktoren: So mancher hat mitten in der Nacht schon Tarife gefunden, die am nächsten Morgen nicht mehr da waren. Und es kann sich auch lohnen, hin und wieder den Cache des Computers zu leeren. Denn die Gerüchte, dass Airlines und Anbieter es sich „merken“, wenn man immer häufiger nach einem Flug nach Mykonos im Mai sucht, und dann die Preise eher nach oben als nach unten adjustieren, halten sich hartnäckig. Die richtige Antwort auf die berühmte „Wann kann man am günstigsten Flüge buchen“-Frage lautet übrigens ab Österreich: laut Skyscanner 16 Wochen im Voraus, jedoch nur im Durchschnitt für alle Destinationen. Womit diese Antwort ähnlich hilfreich ist wie die Glaskugel.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.01.2016)

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