Sorgen um die heimische Spa-Branche

Themenbild: Wellness.
Themenbild: Wellness. Imago
  • Drucken

Österreich droht laut "Relax Guide" sein Image als Wellnessdestination mit ausgezeichnetem Preis-Leistungs-Verhältnis zu verlieren.

"Erstmals in der Geschichte des Spa-Tourismus sind die Wellnesshotels in Deutschland billiger als hierzulande", sagte "Relax Guide"-Herausgeber Christian Werner anlässlich der Präsentation der 17. Ausgabe des Wellnesshotelführers. Schuld daran sei die vor kurzem eingeführte Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 13 Prozent. "Das ist eine massive Wettbewerbsverzerrung. Man muss sich ernsthaft Sorgen um die Branche machen", meinte der Herausgeber. Das Doppelzimmer eines heimischen Wellnesshotels ist nun im Schnitt um 16,26 Euro teurer als in Deutschland.

"Die Erhöhung der Mehrwertsteuer für Hotels ist ein Schildbürgerstreich, denn in fast allen Ländern Europas wurde sie bereits vor Jahren gesenkt", ärgerte sich Werner. 2010 etwa auch in Deutschland – und zwar von 19 auf sieben Prozent. In der Schweiz beträgt sie gar nur 3,8 Prozent. "Die Hotels in diesen Ländern stehen in direkter Konkurrenz mit den heimischen Betrieben. Zur Verdeutlichung: In Österreich beträgt der Mehrwertsteuersatz nun fast das Doppelte wie in Deutschland", unterstrich Werner.

Weniger Qualität 

Der Durchschnittspreis der rund 1100 österreichischen Wellnesshotels ist im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent auf 97,51 Euro (DZ pro Person mit Halbpension) gestiegen. "Inflationsbereinigt ist das der höchste Wert seit der Einführung des Euro", unterstrich Werner. In Deutschland falle die diesjährige Preiserhöhung dagegen äußerst moderat aus: 0,63 Prozent zum Vorjahr.

Insgesamt ging die Qualität der Branche den Tests zufolge erneut leicht zurück: Zwar wurden 30 Hotels besser bewertet als im Vorjahr, gleich 68 Hotels schnitten jedoch – zumeist geringfügig – schlechter ab. 20 Hotels mussten einen Totalverlust ihrer bisherigen Lilien - dem Gütesiegel des Wellnesshotelführers - hinnehmen.

Hotels werben außerdem laut den Testern des "Relax Guide" zunehmend mit überzogenen Größenangaben zu ihren Wellnessbereichen. In etwa 60 Fällen fanden sie eklatante "Übertreibungen" – und Wellnessbereiche, die bis zu 80 Prozent kleiner waren als im Prospekt versprochen. "Für den Gast hat das massive Auswirkungen", kritisierte Herausgeber Christian Werner.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.