Marlies und Benni Raich: Ein Fall für zwei

 Marlies und Benni Raich
Marlies und Benni Raich Imago
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„Parallelslalom“ heißt die beim Hochzeiger eröffnete Ausstellung, die die sportliche Karriere des Rennläuferpaares Marlies und Benni Raich dokumentiert.

Wer sich den „Parallelslalom“ von Marlies und Benni Raich in der Mittelstation ansehen will, darf sich am Eingang durch einige Slalomtore schlängeln, die aber kundenfreundlich lose an der Decke aufgehängt sind. Der Slalom war ja Paradedisziplin des wahrscheinlich erfolgreichsten Paares des Skirennsports. Mit zwei Weltmeistertiteln und rekordverdächtigen 35 Weltcupsiegen von Marlies Raich (Schild) und den zwei Goldmedaillen, drei Weltmeistertiteln, einem Gesamtweltcup und acht Disziplinenweltcups von Benni Raich ist genug Stoff vorhanden.

Nach einem Zwischenstopp im Salzburgischen ist die Schau in der Heimat der beiden gelandet – sie wohnen mit Sohn Josef wenige Kilometer entfernt in Leins. Zu sehen sind Pokale und Urkunden, Dokumente ihrer Entwicklung, Trainingsgeräte und Ausrüstungsgegenstände, die eindrucksvoll zeigen, wie sehr sich Technik und Optik in relativ kurzer Zeit verändert haben. Da sind die ersten Skischuhe, der erste Helm, frühe Trikots und Rennanzüge, Schautafeln und Videos zur Karriere der beiden. 2014 beendete Marlies ihre Laufbahn, ein Jahr später Benni.

Die Ausstellung bleibt ein Jahr am Hochzeiger und wechselt dann nach Niederösterreich. Die Idee entstand gemeinsam mit Abfahrtsweltmeister Michael Walchhofer, Präsident des Skimuseums in Werfenweng, und Karl Forcher. Die Initiative am Hochzeiger hatte der Präsident des Fanklubs, Toni Staggl. „So etwas geht man ja nicht selbst an. Aber ich hab's gern gemacht, weil ich dem Tal viel verdanke“, meint Benni Raich. Der Hochzeiger war für ihn viele Jahre wichtiger Trainingsort. „Hier hab ich mir zusätzlich zum Training auf dem Gletscher im Herbst und Frühjahr den Feinschliff vor den Rennen geholt.“ Und nicht immer sind die größten Trophäen die wichtigsten: „Ein kleiner Pokal von einem Schülerrennen 1992 in Finkenberg im Zillertal bedeutet mir viel, weil ich die Wochen vorher nicht trainieren konnte und trotzdem mit Abstand gewonnen habe“, verrät er, daraus hat er gelernt, dass das Wichtigste ist, dass man frisch und hungrig an den Start geht, was ihm nicht nur damals den Sieg brachte.

www.skimuseum.at

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.12.2016)

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