Dubrovnik will Besucherstrom deutlich reduzieren

(c) Herbert Asamer
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Letztes Jahr haben 529 Kreuzfahrtschiffe knapp 800.000 Passagiere in die Stadt befördert. Dem will der Bürgermeister einen Riegel vorschieben.

Seit Ewigkeiten pilgern die Touristen in großen Scharen nach Dubrovnik. Doch seit die kroatische Stadt als Vorlage für die fiktive Stadt Königsmund aus dem Fantasy-Epos "Game of Thrones" dient, sind die Zahlen über alle Maßen explodiert. Der Bürgermeister der Fremdenverkehrsmetropole will nun die Besucherzahlen drastisch reduzieren.

Wer Dubrovnik kennt, weiß, dass die Altstadt regelmäßig überfüllt ist. Und dass die Besucher für die Besichtigung der historischen Stadtmauern noch separat um die 20 Euro an Eintritt zahlen müssen, tut dem Touristenstrom keinen Abbruch. Alleine im August letzten Jahres bezahlten pro Tag 10.388 Besucher dafür, wie der britische „Telegraph“ berichtet. Diese Zahl soll dieses Jahr noch deutlich übertroffen werden.

Nun will der neue Bürgermeister der Stadt, Mato Franković, der Touristen-Flut einen Riegel vorschieben: In Zukunft sollen maximal höchstens 4000 Menschen die historische Altstadt betreten dürfen. Dieser Vorschlag liegt noch deutlich unter der von der UNESCO ausgesprochenen Empfehlung von höchstens 8000.

Hunderttausende Touristen auf Kreuzfahrtschiffen

Auch Kreuzfahrtschiffe machen in Dubrovnik halt. Letztes Jahr haben 529 Schiffe knapp 800.000 Passagiere in den Hafen der Stadt befördert. Und von dort geht es direkt in die nicht weit entfernt gelegene Altstadt. Dass ihn die Kreuzfahrtunternehmern für seine Pläne nicht bejubeln werden, dessen ist sich Franković bewusst: „Ich bin nicht dazu da, um die Menschen glücklich zu machen, sondern um die Lebensqualität der Stadt zu verbessern.“ Es gehe nicht an, die Situation so zu belassen, wie sie im Moment sei, so der Politiker weiter.

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Auch wenn die Stadt aus wirtschaftlicher Sicht kurzfristig unter der Kürzung der Touristenzahlen leiden werde, langfristig werden wir sehr viel mehr verdienen. Wir verdienen es, ein Reiseziel mit Topqualität zu sein, so Franković.

(red.)

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