Das Neueste von der Weltmesse für Uhren und Schmuck

Interesse. Die Weltmesse für Uhren und Schmuck in Basel erfreut sich stets größten Interesses.
Interesse. Die Weltmesse für Uhren und Schmuck in Basel erfreut sich stets größten Interesses.(c) Beigestellt
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Am 23. März öffnen sich die Pforten der diesjährigen Leistungsschau der Uhren- und Schmuckbranche. Wir zeigen Ihnen vorab eine erste Übersicht der Neuheiten.

Im Jahr 2016 exportierte die Schweizer Uhrenindustrie 9,9 Prozent weniger Uhren ins Ausland als noch im Jahr davor. Vergleicht man den Zeitraum 2016 und 2014, so waren es 12,8 Prozent weniger. Nach einer Phase der Überhitzung stellt sich jetzt mehr oder minder wieder Normalität ein. Die Ursachen dafür sind hinlänglich bekannt. Man darf diesen Rückgang auch nicht überbewerten, denn zyklische Schwankungen gab es immer. Nur treten sie jetzt in kürzerer Abfolge auf, und die Ausschläge nach oben und unten fallen zumeist drastischer aus. Wir wollen daher ganz im Unterschied zu zahlreichen anderen Medien bewusst nicht von einer Krise der Uhrenindustrie schreiben, denn wer Waren im Wert von 19,405 Milliarden Schweizer Franken in die ganze Welt verkaufen kann, der durchlebt keine Krise. Nicht berücksichtigt bei diesem Exportwert sind übrigens jene Uhren, die in der Schweiz verkauft werden. Insider schätzen, dass die Eidgenossen – auf Basis des Exportwerts – nochmals Uhren im Wert von rund einer Milliarde Schweizer Franken verkaufen. Der effektive Verkaufswert dieser tickenden Kleinode im Geschäft ist um ca. 2,5-mal höher – das nur zur Information.

Alpina, „Seastrong Horological Smartwatch“. Ein Hybridmodell, halb Smartwatch, halb Quarzuhr. Kommuniziert mit dem Smartphone, zeichnet Bewegungsdaten auf und informiert über Nachrichten und Termine.
Alpina, „Seastrong Horological Smartwatch“. Ein Hybridmodell, halb Smartwatch, halb Quarzuhr. Kommuniziert mit dem Smartphone, zeichnet Bewegungsdaten auf und informiert über Nachrichten und Termine.(c) Beigestellt

Eines war in der Vergangenheit stets zu beobachten: Aus jeder zyklischen Korrektur nach unten ist die Schweizer Uhrenindustrie gestärkt hervorgegangen; und es wird dieses Mal auch so sein. Derzeit muss sich die Uhrenbranche sehr stark an den heimischen Konsumenten orientieren. Letztere sind preisbewusster und deutlich kritischer als ein nach Luxus und/oder Statussymbolen suchender Tourist. Anders ausgedrückt heißt dies, dass wir für die Uhrenbranche wieder interessant geworden sind. Demnach werden wir heuer und in den kommenden Jahren vermehrt Wohlfeiles zu Gesicht bekommen. Die Zeiten, in denen der Preis keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielte, sind definitiv vorbei. Die Baselworld 2017 setzt also mit Nachdruck fort, was der Salon International de la Haute Horlogerie (SIHH) 2017 mit seinen Marken in Genf im Januar bereits begonnen hat.

Breguet, „Tradition Dame 7038“. Die perfekte Symbiose aus beiden Welten: Die Uhrmacherei vom Feinsten und der Diamantbesatz auf der Lünette machen diese Breguet zum Hingucker.
Breguet, „Tradition Dame 7038“. Die perfekte Symbiose aus beiden Welten: Die Uhrmacherei vom Feinsten und der Diamantbesatz auf der Lünette machen diese Breguet zum Hingucker.(c) Beigestellt

Neueste Technologien. Die Plattformstrategie der Automobilindustrie ist da und dort ein Vorbild. Befinden sich wie bei der Swatch Group derart viele unterschiedlich positionierte Marken unter einem Dach und ebenso die gesamte Zulieferkette, so nützt die Gruppe die Möglichkeit, verschiedene Modelle mit Gleichteilen zu bestücken und sie dem Markenimage entsprechend zu positionieren. Das führt dazu, dass zum Beispiel Marken wie Hamilton, Lon­gines, Mido und Tissot über die neuesten Technologien verfügen und besonders hochwertig hergestellt werden; einzig durch die Positionierung der Marken ergibt sich der Preisunterschied. Andere Hersteller, die nicht auf Gruppensynergien zurückgreifen können, bemühen sich um so mehr und kalkulieren neuerdings knallhart. Gute Beispiele dafür sind Alpina, Frédérique Constant und TAG Heuer. Obwohl großteils sogar hauseigene Uhrwerke zum Einsatz kommen, werden die Uhren dieser Marken zu sehr attraktiven Preisen angeboten. Apropos hauseigene Mechanik unter dem Zifferblatt: Mit der Nachfrage nach günstigeren Uhren feiern von Dritten hergestellte Uhrwerke wieder ein Comeback. Dies offenbar auch dadurch bedingt, dass viele Konsumenten den Mehrpreis für ein Manufakturkaliber nicht bezahlen wollen oder können. Dramatisch ist auch der Rückgang bei den Edelmetallen und das damit einhergehende Neuangebot an Gehäusen in Stahl und ähnlich günstigen Materialien.

Blancpain, „Fifty Fathoms Bathyscaphe“. Mit jetzt 38 mm (Herrenversion 43 mm) Durchmesser passt diese Keramiktaucheruhr mit dem wunderschönen blauen Zifferblatt auch an ein Damenhandgelenk.
Blancpain, „Fifty Fathoms Bathyscaphe“. Mit jetzt 38 mm (Herrenversion 43 mm) Durchmesser passt diese Keramiktaucheruhr mit dem wunderschönen blauen Zifferblatt auch an ein Damenhandgelenk.(c) Beigestellt

Diese und künftige weitere Maßnahmen werden das Interesse an Uhren nun wieder nachhaltig beleben und ebenso neue Kunden an das Thema heranführen. Demnach ist der Zeitpunkt für die Kurskorrektur genau der richtige. Es geht de facto auch darum, die Jugend für eine Armbanduhr zu begeistern. Die Mehrheit trägt heute einfach keine mehr. Sollte sie aber, denn was gibt es Aufregenderes und Schöneres als eine mechanische Armbanduhr? So anachronistisch dieses Zeitmessobjekt am Handgelenk auch erscheinen mag, so besitzenswert ist es letztlich. Das war nur der erste Streich: In den kommenden Wochen zeigt das „Schaufenster“ weitere Neuheiten der Baselworld 2017.

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