Internationale Golfimmobilien: Unverbaubare Grünlage mit Bunkerblick

Warum das Leben am Golfplatz auch für diejenigen interessant sein kann, die dem Rasensport nicht allzu viel abgewinnen können.

Der Kauf einer Immobilie am Golfplatz kann auch dann erstrebenswert sein, wenn gar nicht alle Familienmitglieder gleichermaßen von dem Rasensport begeistert sind. Denn auch ohne der Faszination des kleinen weißen Balls erlegen zu sein, haben Liegenschaften am oder nahe des gepflegten Grüns diverse Vorteile, die sie auch für Nichtgolfer durchaus interessant machen. Da wäre zum einen der Blick: Der ist nämlich zumindest für die Laufzeit des Pachtvertrages der Golfanlage – und das sind meist Laufzeiten von 30 oder mehr Jahren – unverbaut ins Grüne garantiert, sofern man sich nicht an Menschen, Caddys und Bunkern stört.

Die Tatsache, dass die meisten Golfplätze darüber hinaus auch noch in landschaftlich ohnehin reizvollen Lagen gebaut werden, trägt außerdem zur Popularität bei, zumal an jenen Orten, die wegen ihrer klimatischen Verhältnisse bei Nordeuropäern vor allem im Winter beliebt sind.

Begehrte Infrastruktur

Den Bewohnern der Immobilien auf und an den Plätzen steht die Nutzung der Infrastruktur der Anlagen offen: Das beginnt beim Security-Konzept, das auch die Villen und Apartments der Anlage einschließt, und hört bei der Nutzung von Pools, Fitnessstudios, Tennisplätzen und Sternerestaurants, die häufig dazugehören, noch lange nicht auf.

Wie lang die Liste der Annehmlichkeiten sein kann, die die großen Luxusresorts ihren Residenten bieten, zeigt sich beispielsweise im Pearl Valley Golf and Country Estate nahe dem südafrikanischen Kapstadt.

Luxus in Südafrika

Wer hier eine der rund 500 Liegenschaften auf dem 212 Hektar großen Gelände erwirbt, kann nicht nur auf dem von Jack Nicklaus geplanten Course abschlagen und im prestigeträchtigen Klubhaus einkehren, sondern auch die Stallungen nutzen, Cricket, Fußball, Tennis und Boule auf entsprechenden Plätzen spielen, den Pool, das Spa, den Schönheitssalon und das Fitnessstudio in Anspruch nehmen, und natürlich die Bar, das Restaurant und bei Bedarf die Konferenzräume nutzen.

Um in den Genuss all dieser Angebote zu kommen, würde sich beispielsweise der Kauf einer Villa anbieten, die derzeit über Sotheby's International Real Estate vermarktet wird. Das moderne, architektonisch anspruchsvolle Haus mit beeindruckenden Ausblicken auf das Pearl-Tal und die Simonsberge ist um 2,5 Millionen US-Dollar (rund 2,32 Millionen Euro) zu haben, vier Schlafzimmer, vier Bäder, zwei Kamine und ein Sicherheitssystem inklusive. Außerdem hat das 1400 Quadratmeter große Anwesen natürlich noch einen privaten Pool zu bieten – so viel persönlicher Luxus muss sein, Klubanlage hin oder her.

Golfen in Marbella

Für Golf- und Autobegeisterte, denen das österreichische Winterwetter zwar zu kalt, die Anreise nach Südafrika aber zu weit ist, lohnt sich ein Blick in den Süden Europas. Etwa nach Marbella, wo derzeit eine Villa direkt am Golfklub Las Brisas zum Verkauf steht, der zu den besten Anlagen Europas gehört, und bereits zweimal Austragungsort des World Cup sowie diverser PGA-Turniere war und von Robert Trent Jones designt wurde.

Die zweistöckige Designervilla thront oberhalb des Platzes – fünf Zimmer, drei Bäder und ein großzügiger Wohn-/Essbereich warten auf die neuen Eigentümer. Letzterer lässt sich durch das Öffnen der großen Panoramafenster nahtlos mit der überdachten Terrasse, der Außenküche und dem Pool verbinden, im Keller finden sich darüber hinaus ein Heimkino, ein Weinkeller und ein Fitnessraum, außerdem lassen sich ein weiteres Gästeapartment oder Bereiche für das Personal abtrennen. Das Highlight des Untergeschoßes ist aber ein anderes: Eine gläserne Garage, die als angemessene Unterbringung nicht nur für Golfcarts angelegt sein dürfte. Zu haben ist das Haus um 3,29 Millionen Euro, angeboten wird es über Immobilien Malaga.

Mitten im Golfer-Mekka

Zwar nicht direkt in einer Golfanlage, aber von einem passionierten Golfer geplant und von Parcours geradezu umzingelt, liegt das Anwesen von Playmobil-Günder Horst Brandstätter auf Floridas Promi-Insel Jupiter Island. 1991 hatte sich der Deutsche hier niedergelassen, um seine Golfleidenschaft auch im Herbst- und Winter ausleben zu können, jetzt trennt er sich aus Altersgründen von der Immobilie. Für 45 Millionen Dollar (rund 41,3 Millionen Euro) bietet er das gut 3,8 Hektar große Anwesen, das zu den größten Privatgründen auf der Halbinsel gehört, über Engel&Völkers zum Kauf an. Für diese Summe bekommen Golfaficionados nicht nur ein eigenes Putting Green sowie ein Par-3-Loch mit verschiedenen Abschlägen, sondern auch einen Panorama-Blick auf den Atlantik, den Kanal und eine eigene Bootsanlegestelle. Zu den Gebäuden auf dem Anwesen zählt unter anderem ein großzügig dimensioniertes Strandhaus, ein eigenes Gästehaus mit zwei Schlafzimmern sorgt dafür, dass man sich nicht zu nahe kommen muss. Obwohl auch im modernen Haupthaus nicht gerade Enge herrscht: Hier finden sich auch noch einmal knapp 1000Quadratmeter Wohnfläche. Verbunden sind die Häuser durch eine Poollandschaft, die wenige Wünsche offen lässt, und einen tropischen Garten samt Palmen und Banyan-Bäumen.

Und außerhalb der Grundstücksgrenzen finden sich jede Menge prominenter Nachbarn, von denen einige durchaus als Beleg dafür herhalten können, dass Jupiter Island eine wahrlich gute Lage für das Heim von passionierten Golfern ist: Einer der bekanntesten Bewohner der Halbinsel im Süden Floridas ist nämlich Tiger Woods. (SMA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.04.2015)

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