Gutes Design: Bodenständigkeit ist im Kommen

MAK Wien.
MAK Wien.(c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER)
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Material, Haptik, Funktionalität: Im Vorfeld der „Design 2015“ fragte „Die Presse“ im Rahmen einer Podiumsdiskussion, was gutes Design ausmacht.

Wien. Was charakterisiert gutes Design? Antwort: Es ist ein Zusammenspiel aus verschiedenen Punkten, und keiner schließt den anderen aus. Design muss schön sein, aber auch funktional. Nachhaltigkeit wird immer wichtiger, hochwertige Materialien sowieso, weil Design nun einmal Lebensräume schafft und damit die Menschen in ihrem Alltag stark beeinflusst. So lautete der Grundtenor der Podiumsdiskussion, die die „Presse“ Dienstagabend im Formdepot in Wien Ottakring veranstaltet hat. Designer aus verschiedenen Disziplinen, wie etwa Servicedesigner Rudolf Greger oder Produktdesigner Thomas Probst, artikulierten dabei ihre Gedanken und Beobachtungen. Die Einführung hielt MAK-Direktor Christoph Thun-Hohenstein.

Anlass der Diskussion war die Design 2015, die heuer zum dritten Mal stattfindet. Vom 13. bis zum 15. November präsentiert „Die Presse“ 50 nationale und internationale Marken aus den Sparten Design, Interieur, Kunst und Lifestyle – erstmals in beiden Stockwerken des MAK Wien. Immerhin wollten im Vorjahr 9000 Menschen die Designschau besuchen und sich von kommenden Designtrends inspirieren lassen.

Die übrigens alle Bereich umfasst: von Möbelstücken über Sanitäranlagen, von Mobilität bis zu Teppichen. „Wir tragen mit der Veranstaltung dem hohen Stellenwert von Design Rechnung und sind stolz, dass über 50 nationale und internationale Aussteller unserer Einladung nach Wien gefolgt sind. Damit zeigt sich die feste Etablierung der ,Presse‘“ in der Designszene“, sagte „Presse“-Geschäftsführer Herwig Langanger.

Design muss „wohnbar“ sein

Wie gemütlich und stylish gleichzeitig Design sein kann, davon konnten sich die Besucher gleich im Formdepot überzeugen. Der Veranstaltungsort ist sowohl Büro als auch Schauraum für sieben (bald elf) Designfirmen: vom Gartenarchitekten Kramer & Kramer bis zur Firma Bodenholz, die im Schauraum ihre Naturholzböden zeigt. In der Küche im großen Wohnzimmer bereitete der Caterer am Dienstag live das Fingerfood zu: „Wir stehen nun einmal auf wohnbares Design und machen ausschließlich Design für Leute, die darin leben wollen“, sagte dazu Hausherr Joachim Mayr von M & G Interiors. Er und seine Geschäftspartner stehen hinter dem Formdepot und haben das alte Fabriksgebäude erst im Juni eröffnet.

Dass Bodenständigkeit wieder „in“ ist, bestätigt auch Martin Steininger von Steininger Designers. Er hielt vor der Podiumsdiskussion die Eröffnungs-Keynote. „Der Wunsch nach der schicken Atmosphäre ist weg, man will wieder das Erdige spüren“, sagt er im Gespräch mit der „Presse“. Wie sich ein Einrichtungsgegenstand im Laufe der Zeit ändern kann, weiß Monika Kober vom Saunahersteller Klafs: „Die Sauna ist von der heißen Kiste zum Möbel geworden“, sagte sie. Mittlerweile richtet Klafs genauso viele Saunen im Keller ein wie direkt im Badezimmer. Neben der Haupthülle aus Holz werden auch Elemente aus Glas und Stein dabei immer wichtiger. (red.)

DESIGN 2015

Veranstaltung. Österreichs exklusivste Designmesse findet vom 13. bis 15. November im MAK statt. Mehr als 50 nationale und internationale Aussteller präsentieren in den Sparten Design, Interieur, Kunst und Lifestyle. Zudem gibt es Podiumsdiskussionen, Design-Talks und Workshops zum Thema Design. Tickets kosten 9 Euro.

Bei der Ausgabe 2014 wurden mehr als 9000 Besucher gezählt.

www.Infos:diepresse.com/design15

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.10.2015)

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