Begriffe um die Geldanlage



AKTIEN
- ANLEIHEN - DERIVATE - GESCHLOSSENE FONDS - GOLD - INVESTMENTFONDS - KREDITE - PENSIONSKASSEN - ROHSTOFFE - SPARPRODUKTE - VORSORGEWOHNUNGEN - ZERTIFIKATE -

 

AKTIEN



Aktie - Ad-hoc-Mitteilung - Ad-hoc-Pflicht - Aktienertrag - Aktienindex - alte Aktien - Analyst - antizyklisch - ATX - Bärenmarkt/Baisse - Bestens, billigst - Börse - Bullenfalle - Bullenmarkt/Hausse - Chart - Chartanalyse - DAX - Dow Jones - Dividende - Dividendenrendite - Eingepreist -Einstufung -Emerging Market, Schwellenland - Fairer Wert - Fehlsignal - Fundamentalanalyse - Gewichtung - Gewinnmitnahme - Gewinnwarnung -Growth Stock - Höchststand - IPO - junge Aktien - Kapitalerhöhung - Korrektur - Kurs - Kurs-Buchwert-Verhältnis - Kurs-Gewinn-Verhältnis - Konsensusschätzung -Kursgewinn/-verlust - Kursindex - Kursziel - Limit - Liquidität -Makroökonomischer Faktor -Markteffizienz - Marktkapitalisierung - Mikroökonomischer Faktor - MSCI - "Outperform" - "Overweight" - Performance-Index - prozyklisch - S & P 500 - Sektor, defensiv - Sektor, zyklisch - Stop-Limit-Order - Stop-Loss-Order - Stop-Market-Order - Streubesitz - Übernahmefantasie - Value Stock, SubstanzwertVerwässerung - Volatilität, historische - Volatilität, implizite - Währungseffekt - Währungsgewinn/-verlust - 200-Tage-Linie




Aktie
  Anteil an einem Unternehmen, der meist an einer Börse gehandelt wird. Aktienbesitzer sind Miteigentümer von Unternehmen. Sie haben Mitspracherechte (Stimmrechte bei der Hauptversammlung) und erhalten oft Dividenden, also einen Teil des Gewinns ausbezahlt. Vielen Anlegern geht es vor allem um den Kursgewinn: Einen solchen erzielen sie, wenn sie Aktien billig kaufen und teurer verkaufen. Das funktioniert nur, wenn der Kurs steigt.

Ad-hoc-Mitteilung 
Öffentlicher Bericht eines Unternehmens über eine Tatsache, die den Börsenkurs stark beeinflussen könnte. Ziel der Meldung ist es, alle Marktteilnehmer möglichst auf den gleichen Informationsstand zu bringen.

Ad-hoc-Pflicht 
Pflicht eines Unternehmens, Nachrichten, die starken Einfluss auf den Aktienkurs haben könnten, sofort zu veröffentlichen Ad-hoc-Mitteilung. So soll sichergestellt werden, dass alle Marktteilnehmer die gleichen Informationen haben, und Insiderhandel vermieden werden.

Aktienertrag 
Aktien werfen im Idealfall zwei Arten von Erträgen ab: die Dividende (regelmäßige Gewinnausschüttung des Unternehmens) und den Kursgewinn.

Aktienindex 
Barometer, das die Wertentwicklung mehrerer Aktien widerspiegelt. Der ATX etwa gibt Auskunft über 20 große Firmen, die an der Wiener Börse notieren.

alte Aktien 
Aktien, die vor einer Kapitalerhöhung im Umlauf waren, bei der junge Aktien ausgegeben werden. Inhaber alter Aktien haben häufig mehr Rechte, etwa das Recht, zusätzlich junge Aktien zu beziehen.

Analyst
  Experte, der Einschätzungen zu Aktien abgibt und Kursziele erstellt. Diese errechnet er auf Basis von Annahmen zur Entwicklung der Konjunktur, des Unternehmens und des Anlegerverhaltens. Treffen diese Annahmen ein, behält der Analyst recht. Oft kommt es anders.

antizyklisch 
Wer antizyklisch investiert, handelt gegen den Markttrend. Er kauft, wenn die Kurse fallen, und verkauft, wenn sie steigen. Vorteil dieser Strategie ist, dass man nicht so leicht einem Hype oder einer Panik aufsitzt. Nachteil ist, dass mitunter sehr viel Zeit bis zur Trendwende vergeht – sofern sie überhaupt erfolgt. Das Gegenteil von antizyklisch ist prozyklisch .

ATX
  Leitindex der Wiener Börse, der die Kursentwicklung der 20 größten und meistgehandelten Firmen widerspiegelt.

Bärenmarkt/Baisse 
Marktphase, in der es an den Märkten über einen längeren Zeitraum tendenziell nach unten geht. Einigen Definitionen zufolge ist ein "Bärenmarkt" dann gegeben, wenn die Kurse vom letzten Höchststand 20 Prozent gefallen sind. Zu Ende ist die Phase, wenn der Höchststand wieder erreicht ist.

Bärenmarktrallye 
Kurzfristige Erholung in einem langfristigen Abwärtstrend. Wird oft fälschlich als Trendwende gesehen Fehlsignal.

Bestens, billigst 
Wer Aktien kauft oder verkauft, hat meist die Wahl zwischen "bestens" ("billigst", "Market") und "Limit". Wählt man ersteres, werden die Aktien sofort zum niedrigsten Preis gekauft oder zum höchsten Preis verkauft, der gerade angeboten wird. Das muss nicht unbedingt der günstigste sein: Wird eine Aktie selten gehandelt oder schwankt stark, läuft man Gefahr, auf diese Weise einen schlechten Preis zu erzielen. Eine () Limit-Order ist dann oft besser.

Börse
  Handelsplatz für Aktien. Die Preise ergeben sich durch Angebot und Nachfrage: Wollen viele verkaufen und wenige kaufen, fällt der Preis– und umgekehrt.

Bullenfalle 
Charttechnisches Fehlsignal, das eine positive Chartwende anzeigt und dann den kauf von Aktien nahelegt, die dann fallen. Das gegenteil ist die "Bärenfalle": Dabei verleitet ein Signal, das fälschlicherweise eine negative Trendwende anzeigt, zum Verkauf.

Bullenmarkt 
Marktphase, in der es an den Märkten über einen längeren Zeitraum tendenziell nach oben geht.

Chart 
Grafische Darstellung der Entwicklung eines Kurses. Zeigt an, wie viel die Aktie wann gekostet hat. Der letzte Wert bezieht sich auf den letzten Handel. Ob man selbst bei einem Verkauf so viel erhält, ist offen.

Chartanalyse 
Methode, um die Entwicklung von Kursen zu prognostizieren. Dabei wird der historische Kursverlauf auf Signale für Trendwenden oder Bestätigungen von Trends untersucht. So will man den richtigen Zeitpunkt für den Kauf oder verkauf von Wertpapieren ermitteln.

DAX
  Leitindex der Frakfurter Börse. Im Gegensatz zum ATX, der ein reiner Kursindex ist, handelt es sich beim DAX um einen Performanceindex: Er spiegelt die Performance (Kurs und Dividenden) der 30 größten und meistgehandelten Firmen wider.

Dividende
  Jener Teil des Gewinns, der an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Meist wird nur ein Teil ausbezahlt und der Rest investiert. Das sollte positive Auswirkungen auf den Kurs haben– sofern das Marktumfeld und die Qualität des Managements stimmen.

Dividendenrendite
  Höhe der Dividende gemessen am Kurs. Je höher dieser Wert, desto ertragreicher ist die Aktie, desto mehr wirft sie also für den Anleger ab. Allerdings nur dann, wenn die hohe Dividende auch in den Folgejahren bezahlt wird. Eine sehr hohe Dividendenrendite (zehn Prozent aufwärts) ist mitunter ein schlechtes Zeichen: Es bedeutet oft, dass der Markt erwartet, dass der Gewinn sinken wird.

Dow Jones
  Der Dow Jones Industrial Average Index ist einer der wichtigsten Aktienindizes der New Yorker Börse und zeigt die Kursentwicklung von 30 Firmen.

Eingepreist 
Erwartet der Markt bereits bestimmte Ereignisse oder Entwicklungen, sind diese häufig schon im Aktienkurs enthalten, also "eingepreist". Treten sie dann tatsächlich ein, haben sie kaum noch Auswirkungen auf den Kurs.

Einstufung
  Note, die ein Analyst einer Aktie gibt. Die Noten lauten etwa "Strong Buy" (unbedingt Kaufen), "Buy" (Kaufen), "Accumulate" (Akkumulieren), "Hold" (Halten), "Reduce" (Reduzieren), "Sell" (Verkaufen) oder "Strong Sell" (unbedingt Verkaufen). Wörtlich nehmen sollte man keine der Anweisungen. "Buy" bedeutet lediglich, dass der Analyst die Aktie für aussichtsreicher hält als andere. Geht es an der Börse nach unten, reißt das jedoch auch gute Papiere mit. Zudem gilt: Stufen sehr viele Analysten eine Aktie mit "Buy" ein, sind kaum positive Überraschungen möglich, die den Kurs höher treiben könnten.

Emerging Market, Schwellenland
Aufstrebende Volkswirtschaft, die sich durch hohes Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP), aber auch durch größere Wachstumsschwankungen auszeichnet. Für Anleger relevante Emerging Markets sind etwa die BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China). Zuletzt hielten diese aber nicht, was man sich davon versprach. Goldman-Sachs-Ökonom Jim O'Neill kreierte andere Konzepte, etwa die MIST-Staaten (Mexiko, Indonesien, Südkorea, Türkei) oder die „Next-Eleven“ (Ägypten, Bangladesch, Indonesien, Iran, Mexiko, Nigeria, Pakistan, Philippinen, Südkorea, Türkei, Vietnam). Investments in Schwellenländer versprechen langfristig höhere Renditen bei stärkeren Schwankungen. Am Schwellenländer-Boom kann man aber auch mitnaschen, wenn man Aktien europäischer oder nordamerikanischer Konzerne kauft, die stark in Schwellenländern aktiv sind.

Fairer Wert
  Preis, den eine Aktie haben sollte, würde Markteffizienz herrschen. Da eine solche nicht immer gegeben ist, kann es sein, dass eine Aktie unter- oder überbewertet ist. Erwartet man, dass der Markt das irgendwann korrigiert, kann man gezielt unterbewertete Aktien kaufen.

Fehlsignal 
Charttechnisches Kauf- odr Verkaufssignal, das sich im Nachhinein als falsch herausstellt. Werden Anleger in der falschen Erwartung steigender Kurse zu Käufen verleitet, spricht man von einer Bullenfalle. Werden sie zu Unrecht zum Verkauf angeleitet, spricht man von einer "Bärenfalle".

Fundamentalanalyse 
Methode, um die Entwicklung von Aktienkursen zu prognostizieren. Im gegensatz zur Chartanalyse zieht sie Unternehmens-, Branchen- und Marktzahlen heran und versucht, den "fairen Preis" von Aktien zu ermitteln. Psychologische Faktoren als treiber für Kursbewegungen werden dabei außer Acht gelassen.

Gewichtung 
Je größer ein Unternehmen, je umfangreicher der Streubesitz ist und je häufiger die Aktie gehandelt wird, desto stärkeren Einfluss hat es im Index. Die Finanzwerte (Erste Bank, Raiffeisen, Vienna Insurance Group) machen gewichtmäßig fast ein Drittel des ATX aus. Dieser bekommt daher Finanzkrisen schwerer zu spüren als etwa der Frankfurter DAX.

Gewinnmitnahme
Häufige Ursache für Kursrückgänge nach steilen Anstiegen. Die hohen Preise veranlassen viele Anleger zum Verkauf, um die Gewinne nicht nur auf dem Papier, sondern tatsächlich zu realisieren. Das erhöhte Angebot führt dann oft zu Kurskorrekturen.

Gewinnwarnung
Bedeutet eigentlich das Gegenteil, als der Wortsinn nahelegt: Ein Unternehmen warnt davor, dass der Gewinn geringer ausfallen könnte als angenommen oder dass es überhaupt einen Verlust geben könnte. Das drückt häufig den Kurs nach unten.

Growth Stock
Wachstumswert. Aktie, die gemessen an Kennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis oder dem Kurs-Buchwert-Verhältnis teuer ist. Das hat jedoch einen guten Grund, weil auch die Wachstumsaussichten des Unternehmens gut sind. Growth-Investoren kaufen bevorzugt junge, aufstrebende Firmen, die noch keine oder kleine) Gewinne schreiben, bei denen die Chancen aber gut stehen, dass sich das in Zukunft ändert.

Höchststand
  Höchster Stand, den ein Index in seiner bisherigen Geschichte je hatte. Ein Performanceindex wie der DAX erreicht (dank der Einberechnung der Dividenden)wesentlich schneller einen neuen Höchststand als ein Kursindex.

IPO
  Steht für "Initial Public Offering", also den Börsegang eines Unternehmens. Oft wird das Geld der neuen Aktionäre für zusätzliches Wachstum verwendet. Mitunter wollen aber bloß Alteigentümer Kasse machen.

junge Aktien 
Aktien, die etwa bei einer Kapitalerhöhung ausgegeben werden. Altaktionäre erhalten dann meist für eine bestimmte Anzahl alter Aktien das Bezugsrecht für eine bestimmte Anzahl junger Aktien. Mitunter verfügen die Inhaber junger Aktien zunächst nicht über das gleiche Stimmrecht oder die gleiche Dividendenberechtigung.

Kapitalerhöhung
  Möglichkeit für Unternehmen , sich frisches Geld zu besorgen. Sie geben zusätzliche Aktien aus, die sie zuerst den bestehenden Aktionären anbieten, in weiterer Folge aber auch anderen Interessenten. Negative Folge für die bestehenden Aktionäre: Es kommt zu einer Verwässerung ihrer Anteile.

Konsensusschätzung
Durchschnittliche Einschätzung verschiedener Analyst, etwa bezüglich des erwarteten Gewinns eines Unternehmens. Übertrifft der tatsächliche Gewinn dann die Konsensusschätzung, steigt der Kurs der Aktie meist an. Liegt der Gewinn darunter, reagieren die Märkte enttäuscht. Nicht immer ist das jedoch der Fall. Denn die Markterwartung deckt sich nicht immer mit der durchschnittlichen Analystenerwartung. So kann es passieren, dass die Analysten von einem Ereignis überrascht werden, der Markt aber nicht– oder umgekehrt.

Korrektur
Gegenbewegung an den Börsen, zum Beispiel nach einem steilen Kursanstieg. Korrekturen setzen etwa ein, weil Anleger Gewinne mitnehmen und hohe Preise zum Ausstieg nutzen. Sie sind meist nur von kurzer Dauer. Ob es sich bei einem Kursrückgang um eine Korrektur handelt oder um den Beginn einer Trendwende, ist erst im Nachhinein mit Sicherheit zu erkennen.

Kurs
  Preis, den die Aktie bei ihrem letzten Handel erzielt hat. Also jener Preis, den man erhalten hätte, wenn man verkauft hätte. Fiktiver Wert, solange man ihn nicht durch Verkauf realisiert.

Kurs-Buchwert-Verhältnis
  Kennzahl, die Auskunft über die Bewertung einer Aktie gibt– also darüber, ob die Aktie teuer oder billig ist. Der Buchwert spiegelt wider, wie viel die Vermögenswerte eines Unternehmens abzüglich Schulden wert sind. Im KBV wird der Buchwert pro Aktie in Relation zum Kurs (Preis) pro Aktie gesetzt. Ist das KBV größer als eins, bedeutet das, dass das Unternehmen an der Börse teurer ist als seine Vermögenswerte. Das kann gerechtfertigt sein, etwa wenn die Wachstumsaussichten gut sind. Ist das KBV kleiner als eins, bedeutet das, dass man das Unternehmen quasi mit Rabatt an der Börse kaufen kann. Die Aktie wäre dann also billig. Mitunter hat das aber Gründe– etwa weil es dem Unternehmen schlecht geht. Und müsste es alle Vermögenswerte auf einmal verkaufen, erhielte es kaum einen guten Preis dafür.

Kurs-Gewinn-Verhältnis
  Eine andere Kennzahl, die Auskunft über die Bewertung von Aktien gibt. Spiegelt wider, wie oft der Gewinn im Kurs enthalten ist. Ein niedriges (etwa einstelliges) KGV kann bedeuten, dass die Aktie günstig ist. Umgekehrt bedeutet ein hohes KGV, dass die Aktie teuer ist. In beiden Fällen kann es jedoch gute Gründe für die Bewertung geben: Ein hohes KGV kann gerechtfertigt sein, wenn es künftige Gewinne vorwegnimmt. Ein niedriges KGV kann bedeuten, dass der Markt mit sinkenden Gewinnen oder Verlusten rechnet.

Kursgewinn/-verlust
1) Preisveränderung einer Aktie zwischen dem Kauf- und dem Verkaufszeitpunkt. 2) Preisveränderung einer Aktie zwischen dem Zeitpunkt des Erwerbs und dem gegenwärtigen Zeitpunkt. Auf vielen Depotauszügen wird auch dieser Wert häufig als "Kursgewinn" ausgewiesen. Tatsächlich handelt es sich lediglich um jenen Preis, den die Aktie beim jeweils letzten Handel erzielt hat. Was man selbst dafür bekommt, ist noch offen.

Kursindex 
Index, der nur die Kursentwicklung der Aktien widerspiegelt, nicht aber die an die Aktionäre ausbezahlten Dividenden. Der ATX wird meist so berechnet.

Kursziel
  Preis, den eine Aktie nach Ansicht eines Analysten haben sollte. Ist er sehr viel höher als der Kurs, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder der Markt hat das Potenzial der Aktie noch nicht erkannt. Oder der Markt ahnt bereits etwas, was der Analyst noch nicht weiß.

Limit
  Wer Aktien kauft oder verkauft, hat die Möglichkeit, einen bestimmten Höchst- bzw. Mindestpreis dafür festzulegen. Dann wird der Kauf- oder Verkaufsauftrag erst dann ausgeführt, wenn dieses Limit erreicht wurde. So verhindert man, dass man einen besonders ungünstigen Preis erhält. Doch kann es eine Weile dauern, bis der Auftrag ausgeführt wird.

Liquidität
  Als liquide gilt eine Aktie dann, wenn sie so häufig gehandelt wird, dass man sie jederzeit zu einem fairen Preis kaufen und verkaufen kann. Wird eine Aktie selten gehandelt, läuft man als Verkäufer Gefahr, dass man lange auf einen Käufer warten oder das Papier zu einem niedrigen Preis abtreten muss. Auch besteht die Gefahr, dass der Kurs der Aktie abfällt, wenn ein Großinvestor aussteigt.

Makroökonomischer Faktor
  Gesamtwirtschaftliche Entwicklung, die Einfluss auf den Kurs von Aktien haben kann. Solche Entwicklungen können etwa Zinsänderungen sein (Zinssenkungen stützen grundsätzlich Aktienkurse, steigende Zinsen bewirken das Gegenteil), politische Krisen, die zur allgemeinen Verunsicherung beitragen, oder Indikatoren, die die Stimmung von Unternehmen oder Konsumenten messen.

Markteffizienz 
Zustand, der herrschen würde, wenn alle verfügbaren Informationen im Aktienkurs berücksichtigt wären, alle Marktteilnehmer rational handelten und alle Kurse auf der Höhe des fairen Preises lägen. Ein gezielter Kauf von unterbewerteten Papieren wäre dann unmöglich. Wer jedoch glaubt, dass auch irrationale Motive im Spiel sind, kann eine solche Strategie versuchen.

Marktkapitalisierung
Börsenwert eines Unternehmens. Wird ermittelt, indem der Aktienkurs mit der Anzahl der Aktien multipliziert wird. Der Buchwert (Wert des Vermögens, das vom Unternehmen gehalten wird, abzüglich Schulden) kann vom Börsenwert abweichen. Ursache für die Abweichung kann sein, dass der Börsenwert künftige Erwartungen hinsichtlich Wachstumsaussichten, Gewinn etc. widerspiegelt. Der Börsenwert kann aber auch dadurch verzerrt sein, dass in einem bestimmten Zeitraum nur wenige Aktien zu einem sehr hohen oder sehr niedrigen Preis gehandelt wurden.

Mikroökonomischer Faktor
Firmen- oder branchenspezifische Entwicklung, die Einfluss auf den Kurs einer Aktie haben kann. Dabei kann es sich um Bilanzdaten, Ausblicke des Unternehmens, steigende Rohstoffpreise, die der Branche besonders schwer zusetzen, oder die Veränderung der Konkurrenzsituation handeln.

MSCI
  Finanzdienstleister, der viele Indizes erstellt. Der MSCI World ist etwa einer der wichtigsten globalen Aktienindizes. Doch gibt es auch MSCI-Indizes für einzelnen Branchen und Regionen.

"Outperform"
  Die Aktie sollte sich besser entwickeln als ein Vergleichswert (etwa ein Index). Was nicht zwingend bedeutet, dass sie steigt. "Underperform" bedeutet das Gegenteil, "Marketperform", dass sie sich durchschnittlich entwickeln sollte.

"Overweight"
  Bedeutet, dass man eine Aktie im Portfolio stärker gewichten sollte, als ihrem Gewicht im Gesamtmarkt entspricht. "Underweight" bedeutet das Gegenteil. Für Kleinanleger sind derlei Empfehlungen schwer zu befolgen, da ihre Aktien meist alle "übergewichtet" sind.

Performance-Index 
Index, bei dem Kursentwicklung undDividenden berücksichtigt werden. Der DAX wird meist so berechnet. Das lässt ihn etwas besser aussehen, als würde er nur als Kursindex berechnet.

prozyklisch 
Wer prozyklisch investiert, folgt dem Markttrend. Er kauft in guten Börsenphasen und verkauft in schlechten. Die Strategie kann sinnvoll sein, wenn man versucht, Trends zu erkennen und auszureizen. Viele Anleger handeln aber unbewusst prozyklisch: Sie sitzen einem Hype auf und kaufen auf dem Höhepunkt einer Blase oder geraten in Panik, wenn die Kurse tief gefallen sind.

S & P 500
  Der Standard & Poor's 500 ist ein breit gefasster Aktienindex, der die Kursentwicklung von 500 US-Firmen enthält.

Sektor, defensiv 
Wirtschaftszweig, der relativ wenig mit der Konjunktur schwankt. Mit der Beimischung "defensiver" Aktien hoffen Investoren, das Depot in schwachen Börsenzeiten halbwegs stabil zu halten. "Defensive" Branchen sind etwa der Pharmasektor oder nicht-zyklische Konsumgüterbranchen, wie Lebensmittel. Denn eingekauft wird auch in Krisenzeiten.

Sektor, zyklisch 
Wirtschaftszweig, der relativ stark mit der Konjunktur schwankt. "Zyklische" Aktien steigen im Aufschwung im Idealfall stärker als "defensive", dafür zeichnen sie sich generell durch höhere Volatilität aus. Als zyklische Unternehmen gelten etwa Rohstoffkonzerne, Industriefirmen oder Autohersteller: In Krisenzeiten werden Autokäufe gern auf die lange Bank geschoben.

Stop-Limit-Order 
Automatische Verlustbegrenzung. Dabei wird verkauft, wenn der Kurs einer Aktie unter eine bestimmte Schwelle gefallen ist, um noch schlimmere Verluste zu vermeiden. Im Gegensatz zu einer (?) Stop-Market-Order wird bei einer Stop-Limit-Order aber nicht zu jedem Preis verkauft, sondern nur zu einem bestimmten Mindestpreis. Das birgt die Gefahr, dass man bei einem sehr steilen Absturz die Aktie nicht mehr loswird.

Stop-Loss-Order 
Strategie zur Vermeidung von großen Verlusten, indem man kleinere in Kauf nimmt. Hat man eine Stop-Loss-Order gesetzt, werden Aktienpositionen automatisch verkauft, wenn der Kurs einer Aktie unter eine bestimmte, vorher selbst definierte Schwelle gefallen ist.

Stop-Market-Order 
Automatische Verlustbegrenzung. Dabei wird verkauft, wenn der Kurs einer Aktie unter eine bestimmte Schwelle gefallen ist - und zwar um jeden Preis. Das birgt jedoch die Gefahr, dass man bei einem steilen und plötzlichen Absturz einen Preis erhält, der deutlich unter der Schwelle liegt.

Streubesitz
Aktien eines Unternehmens, die von Kleinanlegern gehalten werden. Ein Streubesitz ("Freefloat") von 40 Prozent bedeutet, dass zwei Fünftel des Unternehmens in den Händen von Kleinanlegern sind. Der Rest ("Festbesitz") gehört etwa institutionellen Investoren (Versicherungen, Fonds), den Unternehmerfamilien, die das Unternehmen ursprünglich an die Börse gebracht haben, dem Staat oder den Mitarbeitern. Je höher der Streubesitz, desto leichter handelbar ist die Aktie und desto geringer sind im Allgemeinen Kursschwankungen.

Übernahmefantasie
Wird ein Konzern von einem anderen übernommen, hat das zumeist positive Auswirkungen auf den Kurs. Denn die Käufer-Firma bietet normalerweise einen guten Preis, um das ganze Unternehmen zu bekommen. Rechnet der Markt damit, dass ein Unternehmen übernommen werden könnte, treibt das den Kurs nach oben. Dieses Phänomen heißt Übernahmefantasie. Kommt es dann wider Erwarten zu keiner Übernahme, gibt der Kurs wieder nach.

Value Stock, Substanzwert
Aktie, die im Vergleich zu Gewinn oder Buchwert günstig ist. Meist handelt es sich dabei um den Anteil an einem etablierten, großen Konzern, dessen Wachstumsaussichten nicht mehr allzu stark sind. Investoren, die einen „Value-Ansatz“ befolgen, kaufen gezielt solche Aktien und warten, bis der Markt sie entdeckt. Die gegenteilige Strategie heißt Growth-Ansatz. Dabei investiert man in Firmen, die nicht so günstig sind, aber gute Wachstumsaussichten haben.

Verwässerung
  Unangenehmer Effekt bei einer Kapitalerhöhung, die alten Aktien verlieren an Einfluss. Meist drücken Kapitalerhöhungen kurzfristig den Kurs.

Volatilität, historische
  Volatilität bedeutet Schwankung. Die historische Volatilität eines Aktienkurses gibt dessen Schwankungsintensität in der Vergangenheit wieder. Generell gilt: Je stärker der Kurs schwankt, desto langfristiger sollte der Anlagehorizont sein, damit man gegebenenfalls auf einen guten Ausstiegszeitpunkt warten kann. "Zyklische" Aktien, etwa solche von Industriefirmen, bewegen sich normalerweise stärker mit den Konjunkturzyklen mit. "Defensive" Aktien, etwa Papiere von Pharma- oder Konsumgüterunternehmen, tun das weniger stark.

Volatilität, implizite
  Erwartete Schwankungsintensität, die sich aus den Preisen von Optionen errechnet. Die implizite Volatilität wird mit Volatilitätsindizes wie VIX (für den US-amerikanischen Index S&P-500) oder VDAX (für den Frankfurter DAX) gemessen. Eine hohe implizite Volatilität lässt tendenziell fallende Kurse erwarten (nach oben geht es langsamer).

Währungseffekte
Beim Vergleich von Indizes sollte man auch darauf achten, in welcher Währung sie berechnet werden. So legte der japanische Nikkei seit Jahresbeginn um sieben Prozent zu. Er wird jedoch in Yen berechnet. Auf Eurobasis hat der Nikkei um drei Prozent nachgegeben.

Währungsgewinn/-verlust
Erwirbt man eine Aktie, die in fremder Währung notiert (etwa eine Schweizer oder US-Aktie), muss man sich neben den Kursveränderungen auch auf Währungsveränderungen einstellen. Steigt der Kurs der Aktie (in Franken oder Dollar), kann es dennoch sein, dass man als Euro-Anleger verliert, wenn die fremde Währung an Wert verliert.

200-Tage-Linie
Trendindikator, der den richtigen Zeitpunkt für den Kauf oder Verkauf einer Aktie ermitteln soll. Dazu wird der durchschnittliche Schlusskurs der jeweils 200 letzten Tage ermittelt – und das an jedem Tag. So will man Schwankungen glätten und Trends erkennen. Fällt der Kurs unter die 200-Tage-Linie, wird das oft als Verkaufssignal gewertet. Mitunter handelt es sich dann um eine Self-fulfilling Prophecy.


ANLEIHEN



Anleihe - Ausfallrisiko - Bonität - Coupon, Kupon - Emittent - Fed - Institutioneller Anleger - Investmentgrade - Junk-Bond, auch: High-Yield-Bond - Kurs - Laufzeit - Nachrangige Anleihe - Nominalwert - Rating - Rendite - Sekundärmarkt - Spesen - Staatsanleihe - Unternehmensanleihe - Zerobond, Nullkuponanleihe - Zinserhöhungsrisiko


Anleihe  Wer eine Anleihe zeichnet, tut nichts anderes, als einem Emittenten Geld zu borgen. Dafür erhält man regelmäßige Zinsen und– im Normalfall– am Ende der Laufzeit sein Geld zurück. Eine Anleihe ist ein Forderungspapier, das etwa von einem Staat oder Unternehmen begeben wird. Wer eine Anleihe zeichnet, borgt einem Schuldner Geld, erhält laufend Zinsen und im Normalfall am Ende der Laufzeit sein geld zurück.

Ausfallrisiko  Wahrscheinlichkeit, dass die Anleihe am Ende der Laufzeit nicht (vollständig) getilgt wird, weil etwa der Emittent pleite geht. Diese Wahrscheinlichkeit bewegt sich bei Staatsanleihen oder Schuldverschreibungen bekannter Unternehmen normalerweise im Promille- bis einstelligen Prozentbereich, kann im Einzelfall aber auch höher sein. Errechnet wird sie von Ratingagenturen, die sich naturgemäß irren können. Je höher das Ausfallrisiko, desto höher sind meist die Zinsen, die der Emittent bieten muss, damit er Abnehmer für die Anleihe findet. Sehr hohe Zinsen sind oft eine Entschädigung für ein sehr hohes Risiko.

Bonität  Kreditwürdigkeit eines Schuldners. Je besser sie ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass man am Ende der Laufzeit der Anleihe sein Geld zurückbekommt, desto niedriger sind allerdings meist die Zinsen. Über die Bonität geben Ratings Auskunft. Nicht alle Unternehmen haben jedoch ein Rating.

Coupon, Kupon Papier, das zum Bezug von Zinsen berechtigt (Zinsschein). Auch Synonym für "Normalzins": Dabei handelt es sich um die Höhe der Zinsen in Relation zum Nominalwert (Nennwert) der Anleihe. Um herauszufinden, wie hoch der tatsächliche Ertrag (Rendite) ist, muss man den Nominalzins in Relation zum tatsächlichen preis der Anleihe setzen, der oft vom Nennwert abweicht.

Emittent Herausgeber der Anleihe, meist ein Unternehmen oder ein Staat, der dem Gläubiger dann Geld schuldet. Wer eine Anleihe erwirbt, trägt ein „Emittentenrisiko“, nämlich jenes Risiko, dass der Schuldner insolvent wird.

Kurs Preis, zu dem der Käufer die Anleihe vom Emittenten oder auf dem Sekundärmarkt (also von einem anderen Käufer) erhält. Dieser Preis muss nicht identisch mit dem Nominalwert sein. Er kann darunter liegen, weil das Ausfallrisiko höher geworden ist. Oder weil die Zinsen gestiegen sind, es auf dem Markt inzwischen attraktivere Anleihen gibt und der Inhaber der alten Anleihe sie mit Rabatt hergeben muss. Der Kurs kann auch deutlich über dem Nominalwert liegen. Wer die Anleihe vor Laufzeitende verkauft, kann so einen Gewinn einstreifen.

Fed Kurzbezeichnung der "Federal Reserve Bank", also der US-Zentralbank. Diese fungiert derzeit als wichtige Abnehmerin von US-Staatsanleihen, was die Anleihenkurse stützt. Doch hat die Fed angedeutet, die Anleihenkäufe in Zukunft ein wenig einzuschränken. Das lässt die Anleihenkurse fallen und die Renditen (also die tatsächliche Verzinsung aus Käufersicht) steigen.

Institutionelle Anleger Versicherungen, Fonds und Pensionskassen, die Kundengelder veranlagen. Sie sind ein weiterer wichtiger Abnehmer von Staatsanleihen. In der derzeitigen Niedrigzinsphase lässt sich mit Anleihen "sicherer" Staaten aber nicht viel Geld verdienen, weshalb sich die Institutionellen nach Anlagealternativen umsehen müssen.

Investmentgrade Bedeutet, dass ein Emittent ein Rating von BBB oder besser hat und dass es sich um ein wenig riskantes Investment handelt. Meist bedeutet es auch, dass die Zinsen entsprechend niedrig sind.

Junk-Bond, auch: High-Yield-Bond Anleihe mit einem Rating von BB oder schlechter. Die Ausfallgefahr ist höher als bei Anleihen mit Investmentgrade. Meist gibt es für solche Anleihen aber auch höhere Zinsen. Da viele Fonds und andere institutionelle Investoren Vorgaben haben, nur begrenzt in Junk-Bonds zu investieren, gibt es BB-Anleihen mit gutem Rendite-Risiko-Verhältnis. In einen einzigen Junk-Bond zu investieren ist aber gefährlich.

Laufzeit Zeit bis zur Rückzahlung der Anleihe. In Niedrigzinsphasen gibt es für längere Laufzeiten bei gleicher Bonität meist deutlich höhere Zinsen als für kürzere Laufzeiten. In Hochzinsphasen ist der Unterschied geringer oder das Verhältnis dreht sich.

Nachrangige Anleihe Schuldverschreibung, bei der der Gläubiger im Insolvenzfall erst dann sein Geld zurückbekommt, wenn alle Ansprüche der erstrangigen Gläubiger erfüllt sind. In der Praxis bedeutet das, dass man im Pleitefall meist leer ausgeht. Dafür sind die Zinsen von nachrangigen Anleihen höher als bei erstrangigen Papieren.

Nominalwert Wert der Anleihe, der am Ende der Laufzeit an den Inhaber zurückgezahlt wird.

Rating Bewertung der Kreditwürdigkeit eines Unternehmens, meist durch eine Ratingagentur. Die Bestnote lautet AAA. Die Ratings AA oder A weisen auch auf gute, aber nicht mehr Topbonität hin. Es folgen BBB, BB, B, CCC, CC, C und schließlich D, das für Zahlungsverzug oder -ausfall steht. Noten von BBB und darüber gelten als Investmentgrade. Anleihen mit BB und darunter gelten als Junk-Bonds oder High-Yield-Bonds.

Rendite Tatsächliche Verzinsung der Anleihe, wenn man den Kaufkurs berücksichtigt. Wer eine mit vier Prozent verzinste Anleihe mit fünfjähriger Restlaufzeit um 110 Prozent des Nominalwerts erwirbt, dessen Rendite liegt bei nicht einmal zwei Prozent.

Sekundärmarkt Handelsplatz für Anleihen, die bereits emittiert sind. Etwa eine Börse. Vom Emittenten erhalten die Gläubiger ihr Geld erst am Ende der Laufzeit zurück. Will man es vorher haben, muss man einen Käufer für die Anleihe finden. Der zahlt nicht zwingend den Nominalpreis, zu dem die Anleihe am Ende der Laufzeit getilgt wird. Hat sich etwa die Bonität des Schuldners verschlechtert, erhält man oft einen geringeren Preis.

Spesen Die Rendite ist leider nicht identisch mit dem tatsächlichen Ertrag, den Anleihen für Kleinanleger abwerfen. Sie wird von Spesen (etwa Kosten bei Kauf und Verkauf oder Depotgebühren) und Steuern (Kapitalertragsteuer auf die Zinsen) deutlich angeknabbert.

Staatsanleihe Wird von einem Staat begeben.

Unternehmensanleihe Wird von einem Unternehmen begeben. Dabei unterscheidet man zwischen Anleihen mit guter (Investmentgrade) und schlechter Bonität (High-Yield). Letztere werfen oft höhere Zinsen ab.

Zerobond, Nullkuponanleihe Anleihe, für die man während der Laufzeit keine Zinsen erhält. Dafür gibt es die Anleihe mit einem Abschlag zum Nennwert. Am Ende der Laufzeit erhält man den Nennwert. Während der Laufzeit unterliegt das Papier Kursveränderungen. Steigen die Zinsen (für neue Anleihen), müssen sich Verkäufer der Anleihe unter Umständen mit einem geringeren Preis begnügen, als sie selbst bezahlt haben, sinken die Zinsen, steigt der Kurs überdurchschnittlich stark.

Zinserhöhungsrisiko Neben dem Emittentenrisiko (dass der Gläubiger pleitegeht), unterliegen Anleihen auch einem Zinserhöhungsrisiko. Denn die meisten Anleihen sind fix verzinst. Steigen die Zinsen für neue Anleihen, werden die alten Papiere relativ unattraktiv. Will man sie verkaufen, muss man dem Käufer einen niedrigeren Preis bieten. Hält man sie bis zum Ende der Laufzeit, bekommt man zwar den Nominalpreis zurück, verzichtet aber während der Laufzeit auf höhere Zinsen, die man mit alternativen Investments erhielte.


DERIVATE



Derivat - Daytrader - Option -

Derivat
Wertpapier, das seinen Wert von einem Basiswert ableitet. Bei dem Basiswert kann es sich beispielsweise um ein Wertpapier (etwa eine Aktie), aber auch um einen Index oder die Differenz zwischen zwei Währungen handeln. Eine spezielle Form von Derivaten sind Optionen. Oft werden Derivate erworben, um sich gegen bestimmte Marktrisken (Währungs- oder Kursschwankungen) bei einem anderen Geschäft abzusichern. Man kann aber ein Derivat auch zu rein spekulativen Zwecken erwerben und damit auf eine bestimmte Marktentwicklung wetten.

Daytrader
Marktteilnehmer, der durch kurzfristige Spekulation mit Wertpapieren, meist Aktien oder Derivaten, versucht, schnelle Gewinne an der Börse einzufahren. Seinen Namen hat er davon, dass er die Papiere am gleichen Tag kauft und verkauft. Häufig ist die Zeitspanne auch deutlich kürzer.

Option
Derivat, das dem Inhaber das Recht einräumt (ihn aber nicht dazu verpflichtet), ein Wertpapier (oder einen Rohstoff oder eine sonstige Ware) innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu einem bestimmten Preis zu erwerben (Call-Option) oder zu verkaufen (Put-Option). Dieses Recht kostet freilich extra. Hat man eine Call-Option erworben und steigt der Preis des Basiswertes über den Ausübungspreis, ist das günstig: Man kann dann zum günstigeren Ausübungspreis kaufen. Steigt der Preis dagegen nicht über den Ausübungspreis, hat man für die Option umsonst Geld ausgegeben.




GESCHLOSSENE FONDS



Beteiligung - Fonds, geschlossen - Fonds, offen - Kommanditist - Platzierungszeitraum - Sekundärmarkt -

Beteiligung
Beteiligungen oder sogenannte "geschlossene Fonds" werden von Emissionshäusern als Anlageprodukte aufgelegt. Der Anleger beteiligt sich dabei an einem Unternehmen, das etwa ein Schiff, eine Immobilie oder eine Energieanlage erwirbt, betreibt und nach einer bestimmten Laufzeit verkauft.

Fonds, geschlossen
Bei Beteiligungen handelt es sich meist nicht um Fonds im Sinne des Investmentfondsgesetzes. Mit offenen Investmentfonds gemeinsam haben sie lediglich, dass Vermögen von Anlegern eingesammelt und veranlagt wird. "Geschlossen" bedeutet, dass man nur innerhalb eines bestimmten (-->) Platzierungszeitraums investieren kann. Sobald sich genug Investoren gefunden haben, damit das Investment getätigt werden kann, ist kein Einstieg mehr möglich. Auch ist der Ausstieg vor Ende der meist mehrjährigen Laufzeit nicht einfach: Man muss einen Käufer für den Anteil am (-->) Sekundärmarkt finden.

Fonds, offen
Sondervermögen, das von einer Kapitalanlagegesellschaft bei Anlegern eingesammelt und veranlagt wird. "Offen" sind Fonds dann, wenn Anleger jederzeit ein- oder aussteigen können.

Kommanditist
Handelt es sich bei der Beteiligung um eine GmbH & Co KG, wird der Anleger zum Kommanditisten. Das bedeutet normalerweise, dass er maximal mit dem eingesetzten Kapital haftet. Es ist jedoch denkbar, dass ihn das Emissionshaus im Notfall um einen Nachschuss bittet. Eine Verpflichtung gibt es nicht.

Platzierungszeitraum
Frist, innerhalb derer Geld für die Beteiligung eingesammelt wird. Danach ist ein Einstieg nur noch auf dem (-->) Sekundärmarkt möglich.

Sekundärmarkt
Auf dem "Sekundärmarkt" werden bereits emittierte Wertpapiere oder Fondsanteile gehandelt. Wer sich vor Laufzeitende von seinem geschlossenen Fondsanteil trennen will, muss dort einen Käufer finden, der ihm einen fairen Preis bezahlt. Umgekehrt kann man auf dem Sekundärmarkt Beteiligungen mit kürzerer Restlaufzeit finden.




GOLD



Edelmetall - Feinunze - Goldaktie - Gold-ETF - Goldstandard - Industriemetall - Papiergold - Physisches Gold -

Edelmetall
Metall, das besonders korrosionsbeständig ist. Vier Edelmetalle, nämlich Gold, Silber, Platin und Palladium, werden in Barren- und Münzenform gehandelt und sind damit grundsätzlich auch in () physischer Form zur Geldanlage geeignet. Umsatzsteuerfrei ist aber nur der Goldhandel.

Feinunze
Eine Feinunze entspricht 31,1034768 Gramm. Wenn vom "Goldpreis" die Rede ist, so ist zumeist der Preis pro Feinunze in US-Dollar gemeint.

Goldaktie
Anteil an einem Goldminenunternehmen. Wer solche erwirbt, profitiert nur indirekt von einem steigenden Goldpreis. In den vergangenen Jahren blieben die Kurse der Goldminenaktien hinter dem Goldpreis zurück, da die Firmen mit hohen Energie- und Förderkosten und politischen Schwierigkeiten (etwa Streiks) zu kämpfen hatten.

Gold-ETF
An der Börse gehandelter Investmentfonds ("Exchange Traded Fund"). Einige von ihnen sind physisch mit Gold unterlegt. Andere handeln mit Gold-Futures (Lieferverträgen) und versuchen so, von einem steigenden oder fallenden Goldpreis zu profitieren. Schließlich gibt es auch Goldaktienfonds, die Aktien von Minenfirmen enthalten.

Goldstandard
Währungssystem, bei dem die Geldmenge mit Goldbeständen unterlegt ist. Im Bretton-Woods-Abkommen, 1944, verpflichtete sich etwa die US-Notenbank, Dollar-Reserven der anderen teilnehmenden Notenbanken jederzeit in Gold einzutauschen– der Preis wurde damals mit 35 Dollar je Feinunze festgelegt. Auch wurden fixe Wechselkurse der übrigen Währungen zum Dollar vereinbart. 1971 beendeten die USA das System.

Industriemetall
Metall, dessen Preisentwicklung primär von seinem Einsatz in der Industrie abhängt. Industriemetalle sind etwa Aluminium, Kupfer oder Zink. Auch Edelmetalle wie Silber, Platin und Palladium finden starken Einsatz in der Industrie. Bei Gold überwiegt die Bedeutung für die Schmuckbranche und die Geldanlage.

Papiergold
So werden (oft abschätzig) Goldanlagen in Wertpapierform bezeichnet. Solche sind etwa Fonds oder Zertifikate. Letztere beinhalten ein Emittentenrisiko: Bei ihnen handelt es sich nämlich um Schuldverschreibungen von Banken. Geht die Bank pleite, verliert man, auch wenn der Goldpreis steigt.

Physisches Gold
Gold, das man anfassen kann. Also Münzen und Barren im Gegensatz zu Wertpapieren, die manchmal mit Gold unterlegt sind, manchmal auch nicht.




INVESTMENTFONDS



Investmentfonds, kurz: Fonds - Annuitätenkredit - Aktiv gemanagter Fonds - Ausgabeaufschlag - Ausschlusskriterien - Ausschüttung - Benchmark - Best-in-Class-Ansatz - Ethikfonds - Exchange Traded Funds ("EFTs") - Fonds - Fondsmanager - Immobilienfonds - Kapitalanlagegesellschaft - Kosten - Nachhaltigkeitsfonds - Offener Fonds - Ökologiefonds - Positivkriterien - Sondervermögen - Themenfonds - Thesaurierender Fonds - Total Expense Ratio ("TER") -

Investmentfonds, kurz Fonds
Sondervermögen, das von einer Kapitalanlagegesellschaft verwaltet wird. Das Geld von Anlegern wird etwa in Aktien, Anleihen oder Immobilien investiert. Die Anleger erzielen so eine relativ breite Streuung, zahlen aber Gebühren.

Aktiv gemanagter Fonds
  Bei einem solchen Fonds trifft ein Fondsmanager die Anlageauswahl. Das Gegenteil ist passiv gemanagte Fonds, die etwa einen Index nachbilden.

Ausgabeaufschlag
  Gebühr, die man zahlt, wenn man Fondsanteile erwirbt. Differenz zwischen Ausgabekurs und Rücknahmepreis. Die Höhe variiert nicht nur von Fonds zu Fonds, sondern hängt auch davon ab, wo man den Fondsanteil erwirbt (Hausbank, Direktbank, Börse, etc.).

Ausschlusskriterien
  Die meisten Ethikfonds gehen bei ihrem Investment nach Ausschlusskriterien vor. Sie kaufen keine Aktien von Unternehmen oder Anleihen von Staaten, die bestimmte Merkmale aufweisen. Solche Kriterien können etwa Kinderarbeit oder Anwendung der Todesstrafe (bei Staaten) sein. Auch werden oft bestimmte Branchen (etwa Rüstung oder Tabakindustrie) ausgeschlossen.

Ausschüttung
  Manche Fonds zahlen die Dividenden oder Zinsen, die das investierte Kapital abwirft, regelmäßig an die Anleger aus. Die Wertsteigerungen der Fondsanteile fallen dafür meist geringer aus. Keine Ausschüttungen gibt es bei thesaurierenden Fonds: Diese reinvestieren Zinsen und Dividenden. Häufig gibt es von einem Fonds sowohl eine ausschüttende als auch eine thesaurierende Variante.

Benchmark
  Vergleichswert, mit dem der Erfolg eines Fonds bewertet werden kann. Bei einem Fonds, der auf US-Aktien spezialisiert ist, kann das etwa der Aktienindex S&P500 sein. Im Idealfall übertrifft der Fonds die Benchmark. Das bedeutet nicht zwingend, dass es auch Gewinne gibt. Stürzen die Börsen in einer schwachen Phase um zehn Prozent ab und der Fonds „nur“ um fünf Prozent, hat er dennoch die Benchmark übertroffen.

Best-in-Class-Ansatz
  Strategie eines Ethikfonds, der bestimmte Branchen (etwa die Erdölindustrie) nicht generell ausschließt, sondern in die seiner Meinung nach nachhaltigsten Unternehmen aus solchen Branchen investiert.

Ethikfonds
  Fonds, der nicht nur eine möglichst hohe Rendite abwirft, sondern auch bestimmte ethische Kriterien berücksichtigen soll. Diese unterscheiden sich freilich je nach Fonds und sind im Fondsprospekt nachzulesen. Meist gibt es Ausschlusskriterien, einige Fonds gehen aber auch nach Positivkriterien vor, folgen einem Best-in-Class-Ansatz oder beschränken sich auf bestimmte Branchen (etwa Ökologiefonds).

Exchange Traded Funds ("EFTs")
  Börsegehandelte Fonds, die meist "passiv" verwaltet werden (also kein aktives Managment haben). Häufig wird einfach ein Index nachgebildet. EFTs verursachen meist geringere Kosten als klassische Fonds. Dafür gibt es keine Chance, die Benchmark (den vergleichsindex) zu übertreffen. Vielen aktiv verwalteten Fonds gelingt dies aber auch nicht.

Fonds
  Sondervermögen, das von Anlegern stammt und von einer Kapitalanlagegesellschaft verwaltet wird.

Fondsmanager
  Trifft die Entscheidungen, wie das Fondsvermögen investiert wird.

Immobilienfonds
  1) Aktienfonds, der in Aktien von Immobiliengesellschaften investiert. 2) Fonds, der direkt in Immobilien investiert, also das Anlegergeld heranzieht, um Immobilien zu kaufen. Seine Erträge erzielt er vor allem mit der Vermietung oder auch dem Verkauf von Immobilien.

Kapitalanlagegesellschaft
  Unternehmen, das Fondsanteile an Anleger verkauft und mit dem eingesammelten Geld Investitionen tätigt.


Kosten
  Fonds verursachen einmalige und laufende Kosten. Zu den einmaligen Kosten zählt etwa der Ausgabeaufschlag, den man beim Kauf zahlt. Dessen Höhe hängt auch davon ab, wo man den Fondsanteil erwirbt (Hausbank, Direktbank etc.). Laufende Kosten sind etwa die Managementgebühr oder Werbungskosten.

Nachhaltigkeitsfonds
  (1) Synonym zu Ethikfonds (2) Synonym zu Ökologiefonds

Nominalzinssatz
  Vereinbarte Zinshöhe ohne Berücksichtigung von Nebenkosten und Spesen.

Offener Fonds
  Der Normalfall bei Investmentfonds. Offen bedeutet, dass man als Anleger grundsätzlich jederzeit ein- oder aussteigen kann. Bei geschlossenen Beteiligungen kann man im Regelfall nur während einer Zeichnungsfrist einsteigen und am Ende einer bestimmten Laufzeit aussteigen.

Ökologiefonds
  Themenfonds, der etwa in Solarenergieunternehmen, Windkraftfirmen oder Wassertechnologieunternehmen investiert.

Positivkriterien
  Merkmale, die ein Unternehmen oder Staat aufweisen muss, damit seine Aktien bzw. Anleihen in einen Ethikfonds aufgenommen werden. Solche Kriterien können etwa darin bestehen, dass sich ein Unternehmen freiwillig bestimmten Verhaltensregeln unterwirft. Oder der Fonds investiert generell nur in bestimmte Branchen.
Sondervermögen
  Fondsvermögen ist Sondervermögen, das bei einer Depotbank deponiert wird und im Konkursfall der Kapitalanlagegesellschaft sicher ist (bei Zertifikaten ist das nicht der Fall). Das bedeutet nicht, dass die einzelnen im Fonds enthaltenen Wertpapiere sicher sind: Aktien oder Anleihen können fallen oder ganz ausfallen. Aufgrund der Streuung ist ein Totalverlust bei Fonds unwahrscheinlich, aber grundsätzlich möglich.

Themenfonds
  Fonds, der in Aktien bestimmter Branchen investiert, die im weitesten Sinn mit einem Thema zu tun haben. Ein Fonds zum Thema Wasser könnte etwa in Wasserversorger, Technologiefirmen zur Wasserreinigung oder in Getränkehersteller investieren.

Thesaurierender Fonds
  Fonds, der seine Erträge nicht an die Anleger ausschüttet, sondern reinvestiert.

Total Expense Ratio ("TER")
  Bedeutet "Gesamtkostenquote" und soll den Gebührenvergleich von Fonds erleichtern. Die Kennzahl enthält aber, anders als der name nahelegt, nicht die gesamten Kosten, sondern nur die laufenden (Managementgebühr, Werbungskosten). Nicht enthalten ist der Ausgabeaufschlag, da dieser davon abhängt, wo man den Fondsanteil erwirbt.

KREDITE



Abstattungskredit - Annuitätenkredit - Bauspardarlehen - Bonität - Effektivzinssatz - Endfälliger Kredit - Euribor - Eurokredit - Fremdwährungskredit - Hypothekarkredit - Nominalzinssatz - Kreditwürdigkeit, Bonität - Personalkredit - Referenzzinssatz - Tilungsträger - Verzinsung, fix - Verzinsung, variabel - Zinsaufschlag - Zinscap -


Abstattungskredit
(=Annuitätenkredit)  Kredit, dessen Rückzahlung (Tilgung und Zinsen) in gleichbleibenden Raten erfolgt. Anfangs besteht ein großer Teil der Rate aus den Zinsen. Mit der Zeit sinkt jedoch die Restschuld, die Zinsbelastung wird geringer und ein größerer Teil der Rate wird zur Tilgung verwendet. Doch kann die Rate schwanken, wenn sich die Zinsen ändern. Passiert das erst gegen Laufzeitende hin, wiegt es aber nicht mehr so schwer. Eine andere Form ist der endfällige Kredit.

Bauspardarlehen
  Darlehen einer Bausparkasse, das für Wohnen (und manchmal auch Bildung oder Pflege) zweckgebunden ist. Die Zinsen sind variabel, es gibt aber eine Obergrenze von sechs Prozent. Voraussetzung, um in den Genuss eines Darlehens in Höhe von bis zu 180.000 Euro pro Person (bei grundbücherlicher Besicherung) zu kommen, ist in der Regel ein Bausparvertrag mit einer gewissen Ansparphase. Die Zeit bis zur Zuteilung des Darlehens kann man aber meist mit einem Zwischendarlehen überbrücken. Finanziert werden bis zu 80 Prozent.

Bonität
  Anderes Wort für Zahlungsfähigkeit. Je höher die Bank diese einschätzt, desto bessere Kreditkonditionen gibt es im Normalfall. Kriterien für die Bonität sind etwa die Höhe des verfügbaren Einkommens und der Fixkosten, das Alter oder die Art des Berufs (das Einkommen von Beamten gilt etwa als sehr sicher).

Effektivzinssatz
  Zinsen, die man unter Berücksichtigung aller Spesen tatsächlich bezahlt. Liegt meist über dem Nominalzinssatz.


Endfälliger Kredit  Kredit, bei dem die Schuld erst am Ende der Laufzeit getilgt wird. Während der Laufzeit begleicht man nur Zinsen. Häufig zahlt man aber laufend in einen Tilgungsträger ein. Das ist eine Geldanlage, mit der am Ende der Laufzeit der Kredit getilgt werden soll.

Euribor
  Abkürzung für "Euro Interbank Offered Rate". Dabei handelt es sich um jenen Zinssatz, zu dem die Banken einander Kapital zur Verfügung stellen. Je nach Laufzeit unterscheidet man etwa zwischen dem Drei-, Sechs- oder Zwölfmonats-Euribor. Diese Zinssätze sind häufig Basis für Kredite: Der Kreditnehmer zahlt dann den jeweiligen Euribor-Zinssatz plus einen fixen Aufschlag.

Eurokredit
  1) Kredit, dessen Einzahlung und Rückzahlung in Euro erfolgt. Das Gegenteil ist ein () Fremdwährungskredit. 2) Anderes Wort für Eurogeldmarktkredit, eine Kreditvariante für große Unternehmen.

Fremdwährungskredit
  Kredit, dessen Einzahlung und Rückzahlung in einer fremden Währung erfolgt. Der Kreditnehmer unterliegt dabei einem Währungsrisiko. Steigt die fremde Währung, erhöht sich seine Kreditschuld in Euro, fällt sie, sinkt die Schuld. Viele Fremdwährungskredite sind endfällig, man zahlt sie erst am Ende der Laufzeit mit Zinsen zurück. Bis dahin zahlt man häufig in einen Tilgungsträger ein, der sich im Idealfall so gut entwickelt, dass man damit die Schuld am Ende der Laufzeit begleichen kann.

Hypothekarkredit
  Kredit, der durch die Eintragung einer Hypothek im Grundbuch besichert wird und meist der Immobilienfinanzierung dient. Hypothekarkredite erhält man in der Regel zu besseren Konditionen als Konsumkredite, da die Bank im Fall der Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers die Immobilie verwerten kann.

Kreditwürdigkeit, Bonität
  Zahlungsfähigkeit des Schuldners. Je höher die Bank diese einschätzt, desto bessere Kreditkonditionen gibt es im Regelfall.

Nominalzinssatz
  Vereinbarte Zinshöhe ohne Berücksichtigung von Nebenkosten und Spesen.

Personalkredit
  Kredit, bei dem es keine Besicherung gibt und der nur aufgrund der Bonität des Schuldners vergeben wird. Die Zinsen sind meist höher als bei Hypothekarkrediten.

Referenzzinssatz
  Hat man keine fixen, sondern variable Zinsen vereinbart, setzt sich deren Höhe aus zwei Bestandteilen zusammen: dem Referenzzinssatz und einem fixen Zinsaufschlag. Beim Referenzzinssatz handelt es sich meist um einen Interbankensatz, also einen Zinssatz, den Banken untereinander verrechnen. Beispiele sind der Euribor oder der Libor.

Tilgungsträger
  Anlageform, in die Kreditnehmer mit endfälligem Darlehen häufig einzahlen, um damit die Kreditschuld am Ende der Laufzeit zu tilgen. Im Idealfall entwickelt er sich besser als erwartet und der Kreditnehmer erhält noch Geld zurück. Im schlechtesten Fall bleibt er unter den Erwartungen und der Kreditnehmer muss draufzahlen oder mit der Bank über eine längere Laufzeit verhandeln.

Verzinsung, fix
  Die Höhe der Kreditzinsen wird für die gesamte Kreditlaufzeit oder einen bestimmten Zeitraum fix vereinbart. Steigen dann die Marktzinsen, führt das nicht zu einer Erhöhung der Kreditrate. In Niedrigzinsphasen sind fixe Zinsen meist höher als variable.

Verzinsung, variabel
  Die Höhe der Kreditzinsen setzt sich zusammen aus einem Referenzzinssatz (etwa dem Euribor) und einem fixen Aufschlag. Steigt der Referenzzinssatz, steigt auch die monatliche Rate. Bei Abstattungskrediten (das sind solche, bei denen die Rückzahlung in gleich bleibenden Raten erfolgt) wirkt eine Zinserhöhung gegen Ende der Laufzeit weniger schwer als am Anfang. Denn gegen Ende der Laufzeit hin ist der Zinsanteil gering und der Tilgungsanteil größer.

Zinsaufschlag
  Fixer Prozentsatz, den man zusätzlich zum Referenzzinssatz zahlt. Je besser die Bonität, desto niedriger ist normalerweise der Aufschlag.

Zinscap
  Wertpapier, dessen Inhaber eine Zahlung erhält, wenn ein Referenzzinssatz über einen bestimmten Wert steigt. Mit Zinscaps kann man seinen Kredit gegen steigende Zinsen absichern. Nachteil ist, dass sie Geld kosten und sich nur bei einem starken Zinsanstieg rechnen. Das Gegenteil ist der "Zinsfloor": Dabei erhält man Geld, wenn die Zinsen unter einen bestimmten Wert fallen.



PENSIONSKASSEN



Beitragorientiertes Modell - Deckungsrückstellung - Ertrag, Performance - Lebenserwartung - Pensionskasse - Rechnungszins - Schwankungsrückstellung


Beitragorientiertes Modell  Der Arbeitgeber zahlt regelmäßig einen bestimmten Betrag ein. Wie hoch später die Pension des Arbeitnehmers ausfällt, hängt vom Ertrag der Veranlagung und der Entwicklung der Lebenserwartung ab. Anders verhält es sich beim leistungsorientierten Modell: Dabei verspricht der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer eine bestimmte Pensionshöhe. Reicht das Geld in der Deckungsrückstellung nicht aus, zahlt er nach.

Deckungsrückstellung  Vermögen, das dem einzelnen Pensionsberechtigten zugutekommen soll.


Ertrag, Performance  Vermögenszuwachs, etwa in Form von Zinsen oder Kursgewinnen. Ein hoher Ertrag bedeutet, dass das Vermögen der Pensionskassenberechtigten wächst. Das heißt leider noch lange nicht, dass es auch eine Pensionserhöhung gibt. Ob der Ertrag für eine solche ausreicht, hängt auch vom Rechnungszins ab.

Lebenserwartung  Wichtiger Faktor, der ebenfalls Einfluss auf die Entwicklung der Pensionshöhe hat. Steigt die Lebenserwartung stärker als angenommen, werden Pensionen gekürzt, Erhöhungen fallen moderater aus.

Pensionskasse  Institution, die gegen Gebühr das Vermögen verwaltet, das für die betriebliche Altersvorsorge bestimmt ist. Dabei zahlt der Arbeitgeber für seine Mitarbeiter ein, diese erhalten später eine Zusatzpension. Etwa 800.000 Österreicher sind in diesem System.

Rechnungszins
  Ertragserwartung, die vertraglich zwischen Arbeitgeber und Pensionskasse vereinbart wurde. Dabei handelt es sich um kein Zinsversprechen, sondern um eine rein rechnerische Größe. Wird der Wert übertroffen, winkt meist eine Pensionserhöhung, bleibt der Ertrag darunter, hat das meist eine Kürzung zur Folge (es sei denn, der Arbeitgeber schießt Geld nach). Beim beitragsorientierten Modell gilt: Je höher der Rechnungszins, desto höher die Anfangspension, desto größer aber auch die Wahrscheinlichkeit von Kürzungen. Während ältere Verträge oft einen Rechnungszins von sechs Prozent oder mehr vorsehen, darf der Rechnungszins in neueren Verträgen nicht höher als drei Prozent sein.

Schwankungsrückstellung  Rücklage für schlechte Zeiten, die bis zu 20 Prozent der Deckungsrückstellung beträgt. Ihre Dotierung schmälert in guten Zeiten den Ertrag.



ROHSTOFFE



Rohstoff - Physisches Rohstoffinvestment - Rohstoffaktie - Rohstofffonds - Rohstoffzertifikat


Rohstoff  Natürliche Ressource, die vor ihrem Einsatz erst verarbeitet werden muss.

Physisches Rohstoffinvestment
Wird von Anlegern getätigt, die sich eine Ressource in physischer Form (und nicht über Wertpapiere) zulegen, um sie später teurer weiterzuverkaufen. Sieht man von Edelmetallen wie Gold oder Silber ab, kommt ein solches Investment für Kleinanleger kaum infrage.

Rohstoffaktie
Wertpapier, das einen Anteil an einem Unternehmen verbrieft, das Rohstoffe fördert (oder verarbeitet). Viele Anleger versuchen, über solche Aktien an einem potenziellen Preisanstieg eines Rohstoffs mitzunaschen. Doch geht man mit Aktien ein zusätzliches Unternehmensrisiko ein: So können hohe Förderkosten dem Gewinn zusetzen.

Rohstoffonds
1) Sondervermögen, das aus Rohstoffaktien besteht. 2) Sondervermögen, das die Entwicklung von Rohstoffpreisen nachbilden soll– etwa über Termingeschäfte (Handel mit Lieferverträgen).

Rohstoffzertifikat
Schuldverschreibung einer Bank, deren Wertentwicklung von der eines Rohstoffs (oder mehrerer Rohstoffe) abhängt. Die Bank tätigt dabei Termingeschäfte. Anders als Fonds bergen Zertifikate ein Emittentenrisiko: Geht die Bank, die das Zertifikat ausgegeben hat, pleite, verliert man sein Geld, auch dann, wenn der Rohstoffpreis gestiegen ist.



SPARPRODUKTE



Einlagensicherung - Zinsen - Zinsen brutto - Zinsen netto - Zinsen nominell - Zinsen real




Einlagensicherung.
Sparbücher, Konten und Bauspareinlagen unterliegen der Einlagensicherung. Das bedeutet, dass Privatanleger bis zu 100.000 Euro zurückerhalten sollten, wenn die Bank pleitegeht. Andere Banken und der Staat müssen dafür geradestehen. Die Einlagensicherung gilt nicht für Anleihen, Zertifikate oder US-Dollar-Konten.

Zinsen. Preis für die Überlassung von Kapital. Kreditnehmer zahlen in der Regel deutlich höhere Zinsen, als Sparer erhalten.

 



Zinsen, brutto. Zinsen vor Abzug der Kapitalertragsteuer (die im Normalfall 25 Prozent beträgt). Verspricht ein Sparbuch zwei Prozent Zinsen, erhält der Sparer 1,5 Prozent (-->) netto. Der Rest wird meist direkt von der Bank an den Staat abgeführt.



Zinsen, netto. Zinsen nach Abzug der Kapitalertragsteuer. Im Normalfall 75 Prozent der von der Bank versprochenen Zinsen. Der Rest geht an den Staat.



Zinsen, nominell. Höhe der Zinsen ohne Berücksichtigung der Inflation.



Zinsen, real. Höhe der Zinsen nach Abzug der Inflation. Betragen etwa die (-->) nominellen Zinsen (nach Abzug der Steuern) zwei Prozent, die Teuerungsrate aber 1,5 Prozent, bleiben einem real 0,5 Prozent. Bei kurzer Laufzeit gibt es derzeit meist real negative Zinsen.


VORSORGEWOHNUNGEN



Inflation - Kredit - Miete - Rendite - Steuern - Vorsorgewohnung




Inflation 
Frisst Jahr für Jahr einen Teil des Vermögens weg. Immobilien sollen Schutz davor bieten, da Mieten regelmäßig der Teuerung angepasst werden. Das gilt aber nur bei bestehenden Mietverträgen. Vollen Inflationsschutz gibt es nur, wenn sich immer ein Mieter findet, der bereit ist, die gewünschte Miete zu zahlen.

Kredit  Nimmt man nicht nur, wenn man zu wenig Geld hat, sondern auch aus steuerlichen Gründen: Die Zinsen kann man von der Steuer absetzen. Kredite bergen aber Risken: Hat man zu knapp kalkuliert und steigen die Zinsen, reichen die Mieteinkünfte schlimmstenfalls nicht aus, um die Raten zu zahlen.


Miete  Zu hohe Mieten stellen auch für Vermieter ein hohes Risiko dar. Nicht nur im Altbau, wo der Mieter dagegen vorgehen kann, sondern auch im frei finanzierten Neubau: Steht die Wohnung oft leer, weil die Mieter ständig wechseln, erhält man die erhoffte Rendite erst recht nicht. Benötigt man eine sehr hohe Miete, damit sich das Investment überhaupt rechnet, sollte man von vornherein die Finger davon lassen.

Rendite  Ertrag, den eine Immobilie im ersten Jahr abwirft, gemessen am Kaufpreis. Grundsätzlich gilt: je höher, desto besser. Doch sollte man sich fragen, wie realistisch es ist, dass die Rendite auch in den Folgejahren so hoch bleibt. Leerstände und Erhaltungskosten können sie beträchtlich schmälern.

Steuern  Unangenehme Begleiterscheinung von Immobilieninvestments. Doch kann man Kreditzinsen und Abschreibung als Verluste vom Einkommen abziehen und Einkommensteuer sparen. Auch kann man die Umsatzsteuer, die im Wohnungspreis enthalten ist, vom Finanzamt zurückholen. Aber nur, wenn sich das Investment nach zwanzig Jahren rechnet. Sonst wird es als Liebhaberei eingestuft, und man fällt um alle Vorteile um.

Vorsorgewohnung  Wohnung, die der Geldanlage dient: Man kauft sie teilweise auf Kredit, vermietet sie mindestens zwanzig Jahre lang, zahlt den Kredit zurück und kann später selbst darin wohnen. Wird oft von Banken als Anlageprodukt angeboten.


ZERTIFIKATE



Aktienanleihe
- Alphazertifikat - Barriere - Basiswert - Basketzertifikat - Bonus - Bonuszertifikat - Cap - Discountzertifikat - Emittent - Emittentenrisiko - Garantie - Garantiezertifikat - Hebelzertifikat, Turbozertifikat, Knock-out-Zertifikat - Indexzertifikat - Kapitalschutz - Market-Maker - Open-End-Zertifikat - Reservezertifikat - Rohstoffzertifikat - Spesen - Zertifikat -





Aktienanleihe 
Anleihe, deren Basiswert eine Aktie ist. Entwickelt sich die Aktie gut, erhält man am Ende der Laufzeit sein Geld in voller Höhe zurück, entwickelt sie sich schlecht, gibt es nur den Gegenwert der Aktie. Dafür gibt es Zinsen, die meist höher sind als bei normalen Bankanleihen.

Alphazertifikat 
Zertifikat, mit dem man von der relativ besseren Entwicklung eines Basiswerts (etwa einer Aktie) im Vergleich zu einem anderen (etwa einem Index) profitieren kann. Dabei kann man auch gewinnen, wenn beide Werte fallen, die Aktie aber weniger stark als der Index. Fällt die Aktie aber stärker oder steigt schwächer als der Index, verliert man.

Basiswert 
Wert, von dem die Entwicklung des Zertifikats abhängt (Aktie, Index, Rohstoff, etc.). Oft wird der Basiswert eins zu eins nachgebildet. Doch gibt es auch Zertifikate mit fixer Rückzahlung – sofern der Basiswert nicht unter eine bestimmte Barriere fällt. Oder solche mit Garantie auf das eingesetzte Kapital

Barriere 
Wert, unter den der Basiswert nicht fallen sollte, weil sonst für den Anleger negative Folgen eintreten. Etwa, dass er sein Geld nicht voll zurückbekommt.

Basketzertifikat 
Zertifikat, dessen Basiswert ein Korb ("Basket") von Aktien, Rohstoffen oder anderen Anlageprodukten ist. Steigen deren Preise, entwickelt sich auch das Zertifikat positiv– und umgekehrt. Im Gegensatz zu einem () Indexzertifikat investiert man mit einem Basketzertifikat nur in wenige Werte (bis zu zwanzig). Damit sind die Chancen und Risken höher als bei einem Indexzertifikat, aber geringer als bei einem Investment in einen Einzeltitel. Die Auswahl des Baskets obliegt dem Emittenten, doch anders als bei einem Fonds ändert sich die Zusammensetzung während der Laufzeit meist nicht.

Bonus 
Ertrag, den man bei bestimmten Zertifikaten am Laufzeitende– zusätzlich zum Nennwert– erhält, wenn gewisse Kriterien erfüllt sind. Häufig darf etwa der zugrunde liegende Basiswert, etwa der Euro Stoxx 50, während der Laufzeit nie unter eine bestimmte Schwelle fallen. Dann gibt es den Nennwert plus Bonus. Fällt der Index einmal während der Laufzeit tiefer, partizipiert man nur noch an der Wertentwicklung des Euro Stoxx 50. ist.

Bonuszertifikat 
Zertifikat mit begrenzter Laufzeit, an deren Ende man sein Geld zurückerhält plus einen Bonus, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind: Der Basiswert darf während der Laufzeit nie unter eine bestimmte Barriere fallen. Passiert das jedoch, partizipiert man nur an der Entwicklung des Basiswerts, Bonus gibt es keinen. Zudem ist der mögliche Gewinn meist begrenzt. Ein Bonuszertifikat auf einen Index, der zum Startzeitpunkt bei 1000 Punkten notiert, könnte etwa vorsehen, dass der Anleger nach einer mehrjährigen Laufzeit 1300 Euro (1000 Euro Nominale plus 300 Euro Bonus) erhält, aber nur dann, wenn der Index nie unter 700 Punkte fällt. Tut er das jedoch und steigt dann bis Laufzeitende auf 1100 Punkte, bekommt man nur 1100 Euro.

Cap 
Wert, bis zu dem der Basiswert steigen kann, damit der Anleger maximal profitiert. Steigt der Basiswert noch höher, bringt das keinen Zusatznutzen. Als Gegenleistung gibt es eine Garantie oder einen Rabatt beim Kauf („Discount“).

Discountzertifikat 
Mit einem Discountzertifikat erhält man einen Rabatt auf den Basiswert. Man zahlt etwa für eine Aktie, die 50 Euro kostet, nur 45 Euro. Steigt die Aktie oder fällt sie um weniger als fünf Euro, gewinnt man. Für diesen Sicherheitspuffer bezahlt man aber auch: Meist ist der mögliche Gewinn nach oben begrenzt.

Emittent 
Herausgeber des Zertifikats, meist eine Bank. Mit dem Erwerb eines Zertifikats wird man (ähnlich wie beim Kauf einer Anleihe) zum Gläubiger. Das bedeutet: Wird der Schuldner zahlungsunfähig, verliert man sein Geld – auch dann, wenn sich der Basiswert des Zertifikats gut entwickelt.

Emittentenrisiko 
Risiko, dass die Bank, die das Zertifikat ausgegeben hat, pleitegeht. Dann nützt die beste Entwicklung des Basiswerts nichts: Man fällt um sein Geld um.

Garantie 
Sicherheit bei bestimmten Zertifikaten, dass man am Ende der Laufzeit mindestens seinen Einsatz (ohne Abgeltung von Spesen und Inflation) zurückerhält.

Garantiezertifikat 
Zertifikat mit begrenzter Laufzeit, an deren Ende man jedenfalls den Nennwert zurückerhält und im Idealfall auch an der Entwicklung des Basiswerts partizipiert (meist aber begrenzt). Die Kapitalgarantie greift erst am Ende der Laufzeit. Will man das Zertifikat vorher verkaufen, kann der Kurs darunter liegen.

Hebelzertifikat, Turbozertifikat, Knock-out-Zertifikat 
Zertifikat, mit dem Gewinne und Verluste eines Basiswerts (Aktie, Index, Rohstoffpreis etc.) je nach Hebel vervielfacht werden. Ein Hebel von zwei würde bedeuten, dass die Gewinne verdoppelt werden. Fällt der Kurs jedoch, werden die Verluste verdoppelt. Nähert sich der Kurs der Schwelle von 50 Prozent des Basiswerts, wird man rechtzeitig ausgestoppt. Das bedeutet, dass der Emittent die Reißleine zieht und der Anleger von seinem Geld nichts oder nur noch einen kleinen Restwert zurückerhält. Eine Nachschusspflicht gibt es aber nicht.

Indexzertifikat 
Zertifikat, das einen Index (etwa den Eurostoxx-50) als Basiswert hat. Dessen Entwicklung vollzieht das Zertifikat eins zu eins mit.

Kapitalschutz 
Manche Zertifikate sind mit Kapitalschutz ausgestattet. Das bedeutet, dass man am Ende der mehrjährigen Laufzeit mindestens den Nennwert zurückerhält (in der Regel das eingesetzte Kapital abzüglich Gebühren und Inflation). Dieser Schutz drückt die Rendite nach unten: Um ihn gewähren zu können, kauft die Bank mit einem Teil des investierten Geldes Anleihen. Den anderen Teil steckt sie in Optionen. Je niedriger die Zinsen, desto mehr muss die Bank für den Kapitalschutz aufwenden und desto weniger bleibt für die Optionen.

Market-Maker 
Zertifikate kann man an der Börse handeln. Da sich aber nicht für jedes Zertifikat jederzeit ein Käufer findet, fungieren meist die Emittenten als Market-Maker. Sie stellen einen Geldkurs (zu dem sie kaufen wollen) und einen meist höheren Briefkurs (zu dem sie verkaufen wollen) und sorgen so für die laufende Handelbarkeit.

Open-End-Zertifikat 
Zertifikat ohne Laufzeitbegrenzung. Meist handelt es sich um Papiere, die einen Index oder einen Rohstoffpreis eins zu eins nachbilden. Solche Wertpapiere kann man normalerweise ohne Nachteil jederzeit kaufen und verkaufen – entweder an der Börse oder direkt beim Emittenten. Will man ein Zertifikat mit Laufzeitbegrenzung (etwa eines mit Garantie) vorzeitig verkaufen, muss man sich auf Nachteile (Verlust der Garantie) einstellen.

Reservezertifikat 
Zertifikat, bei dem die Gewinne des Basiswerts in Verluste und die Verluste in Gewinne verwandelt werden. So kann man auf fallende Kurse spekulieren. Auch bei Reversezertifikaten kann es Hebel geben, mit denen die in Gewinne umgewandelten Verluste vervielfacht werden (oder umgekehrt).

Rohstoffzertifikat 
Zertifikat, mit dem man an der Wertentwicklung eines Rohstoffs oder mehrerer Rohstoffe partizipieren kann, ohne den Rohstoff direkt zu handeln. Manche dieser Produkte sind physisch mit Rohstoffen unterlegt, andere nicht.

Spesen 
Die Kosten von Zertifikaten (Differenz von Kauf- und Verkaufspreis) sind meist geringer als bei Fonds. Doch gibt es „versteckte“ Gebühren, die dadurch anfallen, dass die Bank im Hintergrund Geschäfte (etwa Handel mit Optionen) durchführt.

Zertifikat 
Schuldverschreibung einer Bank, ähnlich einer Anleihe. Die Wertentwicklung hängt von der eines Basiswerts (etwa eines Aktienkurses, Rohstoffpreises oder Index) ab. Die Kosten sind meist geringer als bei Investmentfonds, dafür trägt der Anleger ein Emittentenrisiko: Wird die Bank insolvent, verliert er sein Geld.

 

 

 


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