Wie man einen Fonds auswählt

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Wer ein kleines Vermögen breit streuen will, ist mit einem Fonds gut bedient. Doch kommt es auf die Auswahl an. Der Österreichische Fondspreis soll dabei helfen.

[Wien/b. l.] Soll man sein Wertpapierdepot selbst verwalten oder diese Aufgabe an einen (oder mehrere) Fondsmanager übertragen? Vor dieser Frage stehen viele Anleger, deren Vermögen zu klein ist, um die Dienstleistung einer Privatbank in Anspruch zu nehmen, aber zu groß, um es in Zeiten negativer Realzinsen auf dem Sparbuch verkümmern zu lassen. Beide Strategien – das selbst verwaltete Depot und der Fonds –  haben ihre Vor- und Nachteile.
Fonds ermöglichen schon bei relativ geringem Kapitaleinsatz eine breite Streuung, da sie in eine Vielzahl von Wertpapieren investieren. Steuerlich sind sie etwas besser gestellt als das selbst gemanagte Depot. Dafür zahlt man höhere Gebühren, etwa den Ausgabeaufschlag (der aber Verhandlungssache und bei Onlinebrokern meist geringer ist) sowie laufende Kosten. Letztere fallen zu einem Gutteil für das Management an.
Will man diese Kosten sparen und dennoch in einen Fonds investieren, kann man auch zu einem börsegehandelten Fonds (ETF) greifen, der meist einfach einen Index nachbildet. Dafür kann er nicht besser abschneiden als dieser Index. Mit einem gemanagten Fonds hat man hingegen die Chance, dass dieser sich besser entwickelt als der jeweilige Vergleichsindex („Benchmark“). Viele Fonds tun das dennoch nicht, dann hat man das Geld für das Management umsonst ausgegeben.

Geringe Schwankung ist besser


Bevor man einen Fonds kauft, sollte man einige Kriterien beachten:
Je nach Risikoprofil hat man die Wahl zwischen Geldmarktfonds (diese werfen angesichts der niedrigen Zinsen derzeit nicht viel ab), Anleihenfonds und Aktienfonds. Letztere versprechen die höchsten Renditen, bergen aber auch das größte Risiko. Mischfonds investieren das Geld der Anleger sowohl in Aktien als auch in Anleihen. Hat man zu wenig Geld, um es auf mehrere Fonds zu verteilen, empfiehlt sich zum Beispiel ein Dachfonds, der seinerseits in mehrere Fonds investiert. Neben Aktien-, Anleihen-, Misch- und Geldmarktfonds gibt es auch offene Immobilienfonds (diese kaufen mit dem Geld der Anleger Wohn- und Gewerbeimmobilien und vermieten diese) sowie Hedgefonds (diese verfolgen unterschiedliche, oft komplizierte und nicht ganz leicht durchschaubare Anlagestrategien).

Themenfonds bieten wenig Streuung


In jedem Fall sollte man sich anschauen, wie gut die Performance in den vergangenen Jahren war und wie stabil sich der Fonds entwickelt hat. Im Idealfall findet man ein Produkt mit hoher Rendite und geringer Schwankung. Doch sind Erfolge der Vergangenheit noch keine Garantie für die Zukunft. Das gilt insbesondere für Fonds mit sehr speziellem Fokus: Zählten etwa Goldaktienfonds vor drei Jahren zu den Bestperformern, rangieren sie nun ganz unten in den Performancerankings.
Auch Hedgefonds, die während der Finanzkrise hohe Erträge abwarfen (weil sie von steigenden wie auch von fallenden Kursen profitieren), entwickelten sich in den vergangenen beiden Jahren, als die Märkte vor allem schwankten, schwach. Derzeit sind es vor allem Biotech- und Pharma-Fonds, die die Nase vorn haben. Eine Ursache dafür ist der Nachholbedarf, weil die Aktien der Branche in den Jahren davor eher nicht so gut abgeschnitten haben.
In solche Themenfonds, die sich auf einzelne Branchen oder Regionen spezialisieren, sollte man jedoch nur einen Teil seines Vermögens stecken. Wer nur wenig Geld veranlagen kann, sollte dieses besser in einen breit angelegten Fonds investieren.
Das deutsche Institut für Vermögensaufbau hat eine Analysemethode entwickelt, die neben der Performance auch qualitative Kriterien ins Spiel bringt. So will man herausfinden, ob eine gute Performance in der Vergangenheit eher zufällig war oder auf guter Managementleistung beruhte.

Preis für die langfristig besten Fonds


Mit dieser Methode wurden die in Österreich zugelassenen Fonds durchleuchtet. Die besten Fonds aus zehn Kategorien werden am 6. März mit dem Österreichischen Fondspreis 2013 ausgezeichnet, der von „Fonds professionell“ und der „Presse“ vergeben wird. Die Sieger werden am 11. März in der „Presse“ veröffentlicht.

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