Hohe Margen freuen Aktionäre

Hainer CEO of Adidas attends company annual general meeting in Fuerth
Hainer CEO of Adidas attends company annual general meeting in FuerthREUTERS
  • Drucken

Adidas. Im ersten Quartal konnte der Sportartikelhersteller trotz geringeren Umsatzes den Gewinn steigern. Analysten sehen weiteres Aufwärtspotenzial.

Wien/B.l. Den Märkten schien zuletzt fast alles zu gefallen, was Adidas vermeldete. Als im Vorjahr der Umsatz auf ein Rekordhoch kletterte, stieg der Aktienkurs trotz Gewinnrückgängen. Als für das erste Quartal steigende Gewinne berichtet wurden, stieg die Aktie trotz Umsatzminus.

Die Produkte mit den drei Streifen verkauften sich zuletzt vor allem in Osteuropa, Asien und Nordamerika gut. Nur in Westeuropa schwächelt das Geschäft ein wenig. Der Gesamtumsatz fiel im ersten Quartal wegen Währungseffekten um zwei Prozent auf 3,75 Mrd Euro. Das war aber erwartet worden– immerhin finden heuer keine Sportgroßereignisse wie Fußballeuropameisterschaften oder Olympische Sommerspiele statt. Trotzdem kletterte der Gewinn des Nike-Konkurrenten im Jahresvergleich um sechs Prozent auf 308 Mio. Euro. Ursache waren verbesserte Margen– auch beim US-Sorgenkind Reebok. Der Umsatz von Reebok war zuletzt gesunken, weil die Football-Liga NFL nicht mehr von Reebok, sondern von Nike ausgerüstet wird. Reebok hat den Vertrag nach zehn Jahren als Ausstatter gekündigt. Im Herbst soll die Tochter wieder auf Wachstumskurs sein, hieß es.

Kosten erfolgreich gesenkt

Die Adidas-Aktie schoss auf einen Rekordstand von 85 Euro hoch, um danach ein wenig zurückzufallen. Die Aktie ist seit Jahresbeginn der zweitbeste Wert im Frankfurter DAX (nach HeidelbergCement). Auch den Analysten gefallen die Zahlen. Es hagelte Kaufempfehlungen und Kurszielerhöhungen. Dass nach den Kursanstiegen die Luft draußen ist, glauben die meisten noch nicht.

Den Investoren gefalle, dass nun die Margen anziehen, erklärt Sebastian Frericks vom Bankhaus Metzler den Kursanstieg. Im Vorjahr war der Umsatz auf einen Rekordwert geklettert, die Ebit-Marge hatte sich aber verschlechtert. Die Strategie, bei Reebok auf Kostensenkung zu setzen und den Anteil des Eigenhandels auszuweiten, sei aufgegangen. Adidas sollte künftig höhere Dividenden ausschütten können und obendrein mehr Geld zum Investieren haben.

Die Berenberg-Bank erhöhte das Kursziel von 95 auf 98 Euro, die Credit Suisse hob es von 86 auf 95 Euro an, beide verwiesen auf die gute Margenentwicklung. Auch die Deutsche Bank sieht Aufwärtspotenzial. Bloomberg-Daten zufolge raten 27 Analysten zum Kauf, elf geben die neutrale Empfehlung „Halten“, und vier empfehlen, das Papier zu verkaufen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.05.2013)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.