Deutsche Bank: Dollar wird aufwerten

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Ende des nächsten Jahres könnte ein Euro 1,15 statt 1,35 Dollar kosten. Inhaber von US-Aktien könnten dann von Währungsgewinnen profitieren.

Frankfurt. Die Deutsche Bank sagt dem US-Dollar für 2014 eine deutliche Aufwertung voraus: Eine straffere Geldpolitik und eine spürbar anziehende Konjunktur würden dazu führen, dass die US-Währung am Markt ordentlich Auftrieb bekommen sollte. Auch die immer wichtigere Rolle der USA am globalen Ölmarkt sollte zur Aufwertung des Greenback beitragen.

Für Ende 2014 sagt Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, einen Eurokurs von 1,15 Dollar voraus. Damit würde der Dollar zur Gemeinschaftswährung um etwa 15 Prozent aufwerten. Mittelfristig sei sogar die Parität der US-Währung zum Euro (also ein Kurs von eins zu eins) denkbar. Derzeit muss man für einen Euro etwa 1,35 Dollar hinlegen. Basierend auf seiner These empfiehlt der Stratege US-Aktien als Kerninvestment für 2014. Anleger könnten so von Währungs- und Kursgewinnen profitieren.

Aktienindizes steigen langsam

Große Sprünge auf breiter Basis erwartet er bei den Dividendenpapieren allerdings nicht, so sieht er den breit gefassten US-Aktienindex S&P 500 Ende nächsten Jahres bei 1850 Punkten, das wären nur etwa 50 Punkte mehr als aktuell. Stephan empfiehlt daher, auf Unternehmen zu setzen, die von einer wirtschaftlichen Erholung besonders profitieren: Dazu zählt er Bau-, Auto- oder Technologiewerte. Auch für die europäischen Börsen sagt die Deutsche Bank deutlich geringere Wertzuwächse voraus als 2013.

So sieht sie den breit gefächerten Stoxx 600 Ende 2014 bei 345 Punkten, das wäre ein Plus von rund sieben Prozent zum aktuellen Stand und ungefähr die Hälfte des Wertzuwachses, den der Index bisher im Jahresverlauf 2013 erzielt hat. Dem deutschen Leitindex DAX traut das Institut zum aktuellen Niveau ein fünfprozentiges Plus auf 9800 Punkte zu. Allein heuer hat der Index bisher mehr als 20 Prozent zugelegt.

Hauptgrund für die Zurückhaltung: Europa arbeite sich nur sehr langsam aus seiner Krise heraus. Und Aktien seien nicht mehr billig. Angesichts der niedrigen Zinsen gebe es aber keine wirkliche Alternative. (Reuters/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.12.2013)

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