Indexfonds: "Schlau", aber teuer

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Börsengehandelte Indexfonds entwickeln sich weiter. Neue Produkte versprechen viel, werden aber kritisiert.

Wien. Börsengehandelte Indexfonds (ETF) genießen seit ihrer Einführung vor rund 40 Jahren immer größere Beliebtheit. Solche Fonds bilden oft einfach einen Index nach, dadurch spart man Kosten für das Management. Mittlerweile fließen nicht nur hohe Summen in konventionelle ETFs, sondern auch in neue ETF-Produkte für Aktien. Allein im vergangenen Jahr flossen 43 Mrd. Dollar in diesen Bereich.

Höhere Gebühren

In der Branche laufen die Papiere unter der Bezeichnung „Smart Beta“ oder „Fundamental Indexing“. In diesen Produkten werden die in einem Index enthaltenen Aktien anders gewichtet– etwa mit einem Schwerpunkt auf Dividende oder Umsatz. Anhänger dieser Methoden verweisen auf Erträge, die über denen des Aktienindex S&P-500 in den vergangenen fünf Jahren lagen. Der Nachteil aber ist, dass die Gebühren im Vergleich zu traditionellen ETFs bis zu zehnmal höher sind.

Vermögensverwalter Rick Ferri von Portfolio Solutions zeigt sich skeptisch. Dem Käufer werde suggeriert, es handle sich um ein Produkt, das nicht schlechter abschneiden könnte als der Markt („Beta“ ist die Marktrendite, „Alpha“ wäre ein Plus zum Markt.) Tatsächlich gebe es lange Zeiträume, in denen diese Indexfonds den traditionellen Konkurrenten in der Wertentwicklung unterlegen seien. Überdies gebe es höhere Risiken.

„Theoretisch sieht alles bestens aus und klingt auch gut. Garantiert werden kann aber nur, dass die Gebühren wesentlich höher sind und dass höhere Risken eingegangen werden. Über weite Strecken kann die Anlage sich unterdurchschnittlich entwickeln“, sagt Ferri. Smart-Beta-ETFs stellen eine Mischform zwischen passiven Indexfonds und klassischen, aktiv verwalteten Aktienfonds dar.

Das auf Anlagerisken spezialisierte EDHEC Risk Institute pocht bei den neuen ETFs auf mehr Transparenz. Es werde nicht vollständig auf die Risken hingewiesen, sagte Eric Shirbini von EDHEC in London. (Bloomberg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.03.2014)

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