Wachstum setzt LinkedIn zu

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Die Aktie des Karrierenetzwerks hat zuletzt stark verloren. Nutzerzahl und Umsatz wachsen stark, die Kosten aber auch.

Mountain View. Im deutschsprachigen Raum hat unter den Karrierenetzwerken Xing die Nase vorn. Doch der US-Konkurrent LinkedIn holt auf: Das Netzwerk hat Anfang Mai die Marke von fünf Millionen Mitgliedern in Deutschland, Österreich und der Schweiz übersprungen. Damit hat sich der Nutzerstand binnen acht Monaten um eine Million erhöht. Zum Vergleich: Xing hat sieben Millionen Nutzer im deutschsprachigen Raum, seit zwölf Monaten sind 839.000 neu dazugekommen.

Dennoch geht es mit der LinkedIn-Aktie seit gut drei Monaten bergab. Gegenüber dem Allzeithoch von vergangenem September hat sie um mehr als 40 Prozent nachgegeben, auf Jahressicht beläuft sich das Minus auf 23 Prozent. Damit befindet sich die Aktie in guter Gesellschaft von Google, Facebook oder Twitter. Alle diese Aktien haben Höhenflüge hinter sich, zuletzt mussten sie aber Federn lassen. Beim Börsengang vor drei Jahren ist der Kurs der LinkedIn-Aktie in die Höhe geschossen, noch immer kostet sie mehr als das Doppelte des Ausgabepreises von 45 Dollar.

Verlust im Quartal

Die Analysten sind positiv gestimmt. 26 empfehlen das Papier zum Kauf, wie aus Bloomberg-Daten hervorgeht. 14 geben die neutrale Empfehlung „Halten“ ab. Verkaufsempfehlung gibt es keine. Doch bei den Investoren wächst die Sorge, dass das Wachstum der neuen Technologiefirmen zu rasch erfolgt sein könnte. Bei LinkedIn ist dieser Verdacht nicht völlig unbegründet: Im ersten Quartal hat das Karrierenetzwerk aus dem Silicon Valley wieder einen Verlust eingefahren, und zwar in Höhe von 13 Mio. Dollar (neun Mio Euro). Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte es einen Gewinn von 23 Mio. Euro gegeben.

Der Hintergrund: LinkedIn hat die Funktionen seiner Plattform erweitert und ist in den chinesischen Markt vorgedrungen. Die Zahl der Mitglieder wuchs von Jänner bis März von 277 Millionen auf mehr als 300 Millionen. Der Umsatz schnellte um 46 Prozent auf 473 Millionen Dollar hoch. Das Wachstum ließ die Kosten jedoch schneller ansteigen als die Einnahmen. LinkedIn erzielt seine Umsätze unter anderem mit Gebühren für Premium-Mitgliedschaften und der Personalsuche für Firmen. (b.l./ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.05.2014)

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