Mitnaschen an Buffetts Erfolg

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Trotz eines Gewinnrückgangs im ersten Quartal notiert die Warren-Buffett-Aktie nahe ihrem Allzeithoch.

Wien. Wer eine A-Aktie der Holding Berkshire Hathaway kaufen will, muss tief in die Tasche greifen. Ein einziges Stück kostet umgerechnet fast 140.000 Euro. Damit ist die Aktie der vor allem im Versicherungsgeschäft tätigen Holding die teuerste der Welt. Für die meisten Kleinanleger, die von den Investmentideen von Warren Buffett, der als weltbester Investor gilt, profitieren wollen, kommt daher nur die B-Aktie infrage. Sie kostet ein 1500stel eines A-Papiers und hat nur ein 10.000stel Stimmrecht.

Die Anleger sind mit beiden Versionen gut gefahren. Allein seit Jahresbeginn beläuft sich das Plus auf sieben Prozent, seit einem Jahr gibt es ein Plus von 13 Prozent. Wer das Papier seit zehn Jahren hält, konnte sein Vermögen mehr als verdoppeln. Doch hat die Holding, die neben Versicherungen auch Anteile an Unternehmen aus den Bereichen Schienengüterverkehr, Energieversorgung, Finanzen, Medien oder Handel hält, noch nie eine Dividende ausgeschüttet; alle Gewinne werden reinvestiert.

Zuletzt fielen die Nachrichten für die erfolgsverwöhnten Anleger nicht ganz so gut aus: Im ersten Quartal musste Buffett einen Gewinnrückgang vermelden. Vor allem die Versicherungssparte warf weniger Geld ab.

Unterbewertete Firmen finden

Angesichts des starken Preiskampfs hat sich Berkshire zur Gänze aus dem Geschäft mit Naturkatastrophendeckungen in den USA zurückgezogen. Dem Unternehmen gehört der Rückversicherer General Re. Neben ganzen Firmen hält Berkshire auch Anteile an Coca-Cola, IBM oder ExxonMobil.

Buffetts Investmentstrategie besteht darin, unterbewertete Firmen ausfindig zu machen, sie zu kaufen und (mitunter auch lang) zu warten, bis der Markt sie entdeckt. Der Berkshire-Aktie kommt der gute Ruf des legendären Investors zugute. Welche Auswirkungen es auf die Holding und die Aktie hat, wenn Buffett– er wird im August 84 Jahre alt– den Chefsessel räumt, ist offen.

Die nahe Zukunft wird von den Analysten jedenfalls positiv gesehen. Vier raten zum Kauf; einer zum „Halten“. Verkaufsempfehlung gibt es keine, wie aus Bloomberg-Daten hervorgeht. Dabei liegen die Kursziele der Analysten im Schnitt um sieben Prozent über dem gegenwärtigen Kurs. (b.l./ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.06.2014)

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