Gold-Hausse abgesagt

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Seit Jahresbeginn liegt der Goldpreis im Plus, dieses schwindet jedoch merklich.

Wien. Das Comeback des Goldpreises ist vorerst abgesagt. Der Preis für das glänzende Edelmetall hat sich im Jänner von unter 1200 Dollar je Unze auf mehr als 1300 Dollar vorgearbeitet. Jetzt nähert er sich wieder der 1200-Dollar-Grenze von oben. Am Wochenende kostete eine Unze 1207 Dollar oder 1060 Euro. Der Höhenflug im Jänner war der Ankündigung der Europäischen Zentralbank (EZB), mehr als eine Billion Euro in die Märkte pumpen zu wollen, sowie der Unsicherheit um Russland und Griechenland geschuldet.

Inzwischen hat sich die politische Lage beruhigt, und das Augenmerk der Anleger richtet sich stärker auf die geplante Zinserhöhung der US-Notenbank Fed. Steigende Zinsen machen Gold tendenziell unattraktiver, da es dann höher verzinste Alternativen gibt.

Auch technisch schaut es für den Goldpreis nicht allzu gut aus. „Ein übergeordneter Anstieg des Goldpreises ist zwar noch möglich, dafür müssen die Notierungen aber zeitnah und deutlich ansteigen“, schrieb der technische Analyst Stephen Schneider von der WGZ Bank in einem Kommentar. Eine entscheidende Unterstützung liege bei 1200 Dollar. Sollte diese reißen und der Preis weiter abrutschen, drohe ein Rückgang auf 1100 Dollar.

Um nach oben ausbrechen zu können, müsste der Goldpreis die Widerstände bei 1250 und 1300 Dollar nachhaltig überwinden. Im Jänner hat er sich nicht lang über der 1300-Dollar-Marke halten können.

Ein Wiederaufflammen der politischen Unsicherheiten würde dem Goldpreis jedoch nützen. „Es gibt wohl genug Unsicherheit weltweit, um die Märkte zur Zurückhaltung zu zwingen und nach sicheren Häfen Ausschau zu halten“, sagte David Lennox, Rohstoffanalyst bei Fat Prophets in Sydney. So ist weiterhin unsicher, ob eine Einigung im Schuldenstreit mit Griechenland gelingen wird. (b.l./Bloomberg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.02.2015)

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