Angstindikator auf historischem Tief

Europa. Börse erreicht 15-Monats-Hoch, Schwankungen sind so niedrig wie noch nie.

Frankfurt. Europas Aktienmärkte haben vergangene Woche mit Erleichterung auf die Wahl in den Niederlanden und die Andeutungen eines moderaten Zinserhöhungskurses durch die US-Notenbank Fed reagiert. Sorgen um ein Auseinanderbrechen der Eurozone oder eine Belastung der US-Wirtschaft durch einen zu aggressiven Zinspfad traten in den Hintergrund und sorgten für neue Jahreshöchstkurse.

Das europäische Aktienbarometer Euro Stoxx 50 stieg zeitweise auf den höchsten Wert seit Dezember 2015. Im Gegenzug fiel die Volatilität (Schwankungsintensität) auf ein historisches Tief.

Der VStoxx misst die erwarteten Schwankungen im Euro Stoxx 50. Er gab am Donnerstag um bis zu 23,7 Prozent nach, der größte Tagesverlust seit jeher, und fiel unter das bisherige Tief aus dem Jahr 2005. Am Freitag rutschte er auf 11,3 Punkte weiter nach unten. Zum Vergleich: Im Zuge der Finanzkrise 2008 hat der Volatilitätsindex 60 Zähler erklommen. 2011, als die Sorgen um Griechenland hochkochten, erreichte er fast 50 Punkte. Volatilitätsindizes gelten als Angstindikatoren. Je stärker die Unsicherheit, desto höher die Ausschläge der Aktienkurse. Das hat freilich damit zu tun, dass Abstürze für gewöhnlich schneller als Anstiege erfolgen. (Bloomberg/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.03.2017)

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