Immer seltener treten vorhergesagte Kursfeuerwerke oder -einbrüche nach Volksentscheiden tatsächlich ein. Langfristig denkende Investoren können daraus eine wichtige Lehre ziehen: Durchatmen und Wahlen nicht zu wichtig nehmen.
New York. Dass Ökonomen und Journalisten auch irren können, ist wohl kein Geheimnis. Wer aber die Börsenprognosen vor wichtigen politischen Ereignissen der vergangenen zwölf Monate mit den tatsächlichen Marktbewegungen vergleicht, mag ob der Fehlerquote durchaus überrascht sein. Gelinde ausgedrückt.
So lautete der Tenor vor den Parlamentswahlen in Großbritannien diesen Monat, dass es für die Märkte wünschenswert wäre, würden Theresa Mays Konservative einen überzeugenden Sieg mit absoluter Mehrheit einfahren. Die Rückendeckung daheim würde es der Premierministerin ermöglichen, einen ordentlichen Ausstieg ihrer Nation aus der EU zu verhandeln, der dem Finanzstandort London nicht allzu viele Nachteile bringen würde. Klingt logisch. Die Investoren würden sich freuen.