Firmen kaufen sich in die Zukunft

Der alte Industriegigant General Electric hat viel Geld in die Hand genommen, um auch im Softwaregeschäft Fuß zu fassen.
Der alte Industriegigant General Electric hat viel Geld in die Hand genommen, um auch im Softwaregeschäft Fuß zu fassen.(c) REUTERS (DANIEL BECERRIL)
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Im Vorjahr gaben Unternehmen 291 Milliarden US-Dollar aus, um sich aussichtsreiche Technologiefirmen einzuverleiben. Vier Mal mehr als vor fünf Jahren.

Wien. General Electric ist seit 125 Jahren ein Fixstern am US-amerikanischen Wirtschaftshimmel. Von der Glühbirne bis zum Flugzeugtriebwerk baute der Mischkonzern so ziemlich alles, was man aus einer Produktionshalle stampfen kann. Aber wer hätte gedacht, dass diese Legende der „Old Economy“ heute bereits eines der zukunftsträchtigsten Softwarehäuser auf diesem Planeten ist. Im vergangenen Jahr setzten die 1400Programmierer von General Electric immerhin rund sechs Milliarden US-Dollar um. Das Herzstück des nunmehr digitalen Industriegiganten ist die Software Predix, eine Art Betriebssystem für das Internet der Dinge in der Industrie.

Dickes Scheckbuch sichert Erfolg

Die Verwandlung von General Electric ist nur ein Beispiel dafür, wie sich etablierte Unternehmen aus allen möglichen Branchen zuletzt darauf eingestellt haben, dass Geschäfte in Zukunft vor allem mit dem Sammeln, Analysieren und Verwerten von riesigen Datenmengen gemacht werden. Egal, ob es sich dabei um Konsumgüterhersteller, Medienhäuser oder einfache Landwirte handelt – ganz ohne Big Data wird es nicht gehen. Und wie General Electric ebnen sich die meisten alten Riesen ihren Weg in die Zukunft mit den Milliarden, die bisher auf der hohen Kante herumgelegen sind. Der US-Konzern hat allein im Vorjahr sechs Technologiefirmen übernommen. Aber auch Unternehmen, die selbst in der Branche tätig sind, kaufen Innovationen und Marktanteile mittlerweile oftmals zu. Microsoft ist so ein Beispiel. Der frühere Softwareriese hat harte Jahre hinter sich: Den Trend zu Smartphones und zur Cloud hat das Unternehmen zunächst verschlafen. Unter dem Exboss Steve Ballmer galt Microsoft als digitales Fossil bereits so gut wie abgeschrieben. Doch seinem Nachfolger, Satya Nadella, genügten drei Jahre, um das Ruder herumzureißen. Unter seiner Ägide hat Microsoft nicht weniger als 40 Unternehmen aufgekauft und sich so zur Nummer zwei im Cloudgeschäft zurückgeboxt.

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