Preisverfall setzt Alcoa-Aktie zu

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Aluminium. Das Papier des US-Aluminiumkonzerns Alcoa ist einer der wenigen Dow-Jones-Werte, die seit Jahresbeginn nicht zulegen konnten.

[Wien/b. l.] Der Aluminiumpreis ist kürzlich unter 1800 Dollar je Tonne und damit auf ein Dreijahrestief gerutscht. Mit ihm gab auch die Aktie von Alcoa nach. Sie ist unter die Marke von acht Dollar gefallen, auch das ist ein Dreijahrestief. Der Titel des Aluminiumkonzerns ist damit einer der wenigen, die vom steilen Anstieg der US-Börsen im ersten Halbjahr nicht profitieren konnten. Seit Jahresbeginn hat die Aktie um zehn Prozent nachgegeben. Alle anderen Dow-Jones-Werte (mit Ausnahme von Caterpillar) haben seit Anfang Jänner an Wert zugelegt.

Am 8. Juli, in genau einer Woche, wird Alcoa seine Zahlen für das zweite Quartal bekannt geben. Das Unternehmen macht traditionell den Auftakt der Berichtsaison der US-Unternehmen für das jeweils zurückliegende Vierteljahr. In den vergangenen Jahren galten die Zahlen des Aluminiumkonzerns, dessen größte Konkurrenten United Company Rusal, BHP Billiton oder Rio Tinto sind, stets als Frühindikator für die Konjunktur: Wächst die Nachfrage nach Aluminium - zu den stärksten Abnehmers des Leichtmetalls zählen etwa die Verpackungsindustrie, die Automobilhersteller, die Flugzeugindustrie sowie die Bauindustrie - weist das auf einen starken Konjunkturanstieg hin, was wiederum auch gute Aussichten für andere Branchen bedeutet.

Hohe Überkapazitäten

Heuer dürfte das aber nicht ganz so sein: Es mehren sich zwar die Anzeichen, die für eine Erholung der US-Wirtschaft sprechen. Die Nachfrage der Industrie nach Rohstoffen - vor allem aus China - verläuft jedoch enttäuschend. Der S & P GSCI Spot Index, der die Wertentwicklung von 24 Rohstoffen widerspiegelt, hat seit Jahresbeginn um fünf Prozent nachgegeben. Den Aluminiumpreis erwischte es mit einem Minus von 14 Prozent überdurchschnittlich stark, weil es hier auch noch Überkapazitäten gibt.


Was Alcoa selbst betrifft, sind die Analysten geteilter Ansicht. Sieben Kaufempfehlungen stehen vier Verkaufsempfehlungen gegenüber, wie Daten von Bloomberg zeigen. Eine relative Mehrheit von neun Experten rät, die Aktie zu „halten".
Mit seinen Erstquartalszahlen hat das Unternehmen Anfang April zumindest mit dem Ergebnis noch positiv überraschen können. Der wegen des Aluminiumpreisverfalls gesunkene Umsatz und der unsichere Ausblick führten bei den Analysten aber bereits damals zu Kopfzerbrechen.

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