China ist nicht mehr top

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Der Markt dürfte auch heuer hinter den weltweiten Kursentwicklungen zurückbleiben.

Wien. Aktien aus China könnten das fünfte Jahr in Folge hinter dem globalen Durchschnitt zurückbleiben. Das geht aus einer Einschätzung der Schweizer Privatbank Julius Bär hervor. Unter anderem führen die Experten diese Entwicklung auf teurere Kredite zurück, die die Gewinne chinesischer Firmen beschneiden könnten.

Vergleicht man das Kurs-Gewinn-Verhältnis des Shanghai Composite Index mit dem globalen Aktienindex MSCI All-Country World, sieht man, dass China seit Anfang 2010 hinter dem weltweiten Aktienindex zurückbleibt. In den Jahren nach der Finanzkrise brachte der chinesische Aktienmarkt hohe Erträge ein, doch zuletzt haben die Börsianer wieder im Westen investiert. Darunter litten die Kapitalmärkte der Schwellenländer.

Der Aktienindex aus Shanghai hat seit Jahresbeginn vier Prozent verloren – und damit den schwächsten Jahresstart seit 2002 erlebt. Schwer gewichtete Aktien wie die Bank of China erreichten zeitweise ein Rekordtief. Aktien, die in einem Index stark gewichtet sind, können dessen Performance viel stärker beeinflussen.

Mehr Transparenz gewünscht

Auch sind in China zahlreiche Neuemissionen geplant. „Es gibt Sorgen um die Liquidität, gerade jetzt, wenn die neuen Börsengänge einsetzen”, sagt Analyst Kelvin Wong von Julius Bär in Hongkong. Wong ist dennoch zuversichtlich, dass sich chinesische Aktien heuer gut entwickeln könnten. Dem globalen Durchschnitt dürften sie aber weiterhin hinterherhinken.

Schätzungen zufolge ist die chinesische Wirtschaft 2013 um 7,6 Prozent gewachsen. Das wäre der niedrigste Wert seit 14 Jahren.

Wong glaubt, dass Anleger verstärkt nach China zurückkehren würden, würde die Regierung ihre angekündigten Reformen mit größerer Offenheit transportieren. (Bloomberg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.01.2014)

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