Preisverfall setzt Goldcorp zu

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Die Margen des kanadischen Minenbetreibers sind in den vergangenen drei Jahren geschrumpft. Doch nun sinken auch die Kosten.

Toronto/Wien. Wer Gold für eine interessante Anlagemöglichkeit hält, hat grundsätzlich drei Alternativen: Er kann sich Barren und Münzen in physischer Form zulegen, er kann entsprechende Wertpapiere (Zertifikate oder Fonds) kaufen, mit denen man an einem steigenden Goldpreis partizipieren kann– oder er kann sich an Goldminenbetreibern beteiligen.

In den vergangenen drei Jahren war Letzteres wohl die schlechteste Wahl. Die Kurse von Goldminenbetreibern gaben noch mehr nach als der Goldpreis selbst. Größere Unternehmen wie der kanadische Rohstoffkonzern Goldcorp hielten sich dabei noch vergleichsweise gut. Doch seit dem Höchststand aus dem Jahr 2011 hat auch diese Aktie 56 Prozent eingebüßt; andere Unternehmen erwischte es noch schlimmer. Seit Jahresbeginn legte die Goldcorp-Aktie jedoch um 13 Prozent zu. Aufatmen können die Aktionäre aber noch längst nicht: Denn der Kurs befindet sich schon wieder in einem Abwärtstrend. Seit Mitte März ist er um 15 Prozent abgerutscht. Die Aktie des Minenbetreibers vollzieht die Goldpreisentwicklung mit– und verstärkt sie. Kaufen sollte man die Aktie primär dann, wenn man mit einem steigenden Goldpreis rechnet.

Goldpreis sinkt, Kosten auch

Die Analysten scheinen noch recht zuversichtlich zu sein: 14 Kaufempfehlungen stehen Bloomberg-Daten zufolge acht „Halten“ und drei Verkaufsempfehlungen gegenüber. Im Schnitt sehen die Analysten ein Kursziel, das 20 Prozent über dem gegenwärtigen Kurs liegt. Viele Empfehlungen sind allerdings schon ein paar Monate alt– in denen das glänzende Edelmetall wilde Kurssprünge hinlegte.

Der zwölfjährige Bullenmarkt bei Gold hatte die Minenbetreiber veranlasst, auch teurere Projekte zu realisieren. Nun ist der Goldpreis aber wieder gefährlich nahe an die Produktionskosten herangekommen und hat die Margen nach unten gedrückt.

Immerhin sinken bei Goldcorp auch die Kosten. Im Vorjahr lagen die gesamten nachhaltigen Kosten (inklusive der Kosten für die Suche nach neuen Abbaumöglichkeiten) bei knapp über 1000 Euro je Feinunze (bei einem Goldpreis von derzeit 1280 Euro). Nächstes Jahr sollen sie unter 1000 Euro fallen, in zwei Jahren um 15 bis 20 Prozent niedriger liegen als jetzt. (b.l.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.04.2014)

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