Aktie der Woche: BNP Paribas mit Potenzial?

BNP Paribas logo is pictured on the building of the bank in Geneva
BNP Paribas logo is pictured on the building of the bank in GenevaREUTERS
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Die von den US-Behörden verhängte Rekordstrafe gegen das Institut hat für Erleichterung gesorgt. Die Aktie steigt.

Wien. Anleger, die ihr Geld in Banken investiert haben, benötigten in den vergangenen Jahren ziemlich gute Nerven. Im Zuge der Krise kamen zahlreiche Titel unter die Räder und setzten dann in Folge ihrer schlechten Bewertung teils zu einer Rallye an.

Auch die Aktienkursentwicklung der Großbank BNP Paribas war zuletzt eher durchwachsen. Während es die Pariser Börse in diesem Jahr schaffte, ein Plus von vier Prozent zu erzielen, ging es mit dem Papier des Geldhauses bergab. Bis vor Kurzem lag die Aktie rund zehn Prozent im Minus und fand sich damit unter den schlechtesten Titeln im Eurostoxx wieder. Möglicherweise könnte sich das Blatt nun aber wenden.

Das ist in erster Linie auf die Rekordstrafe von fast neun Milliarden Dollar zurückzuführen, die die US-Behörden gegen die Bank verhängt haben. Das Institut hat gegen US-Sanktionen verstoßen und wird nun für ein Jahr von Dollar-Abwicklungsgeschäften ausgeschlossen. Seine Banklizenz darf BNP aber behalten, mit ihrem Entzug hatten die USA im Vorfeld gedroht. Damit sei die Katze aus dem Sack und das Spekulieren über die Höhe der Geldbuße habe ein Ende, kommentierte ein Händler den Entscheid.

Dividende soll stabil bleiben

Angaben der Bank zufolge kann das Institut diese enorme Belastung stemmen. Finanzchef Lars Machenil sagte in einer Telefonkonferenz mit Analysten, dass man genug Mittel habe, um die Geldbuße aus eigener Kraft zu bezahlen. Auch habe das abgelaufene zweite Quartal solide Ergebnisse mit sich gebracht. Die Dividende will BNP Paribas stabil bei 1,50 Euro halten. Im Gesamtjahr dürfte das Institut in Folge der Strafe aber einen Verlust schreiben.

Zum Jahresauftakt konnten die Franzosen ihren Überschuss jedoch nur aufgrund eines Sondereffektes auf knapp 1,7 Milliarden Euro steigern. Der Hauptgrund dafür war die Übernahme der belgischen Fortis. Der Vorsteuergewinn ging allerdings um 3,7 Prozent auf 2,55 Milliarden Euro zurück. Von der Agentur Bloomberg befragte Analysten sehen das Zwölf-Monats-Kursziel der BNP bei rund 57 Euro. Die Aktie kostet derzeit 51 Euro. 19 Wertpapierexperten empfehlen den Titel zum Kauf, 16 sagen „Halten“, drei raten zum Verkauf. (ag./red)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.07.2014)

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