Home Depot: Es wird wieder gehämmert

(c) bilderbox (Erwin Wodicka - wodicka@aon.at)
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Die Aktie der US-Heimwerkerkette Home Depot profitiert überdurchschnittlich stark von der Konjunkturerholung.

Atlanta/Wien. Die US-Konjunktur boomt, und die Amerikaner renovieren nach dem strengen Winter ihre Häuser. Das kommt der weltgrößten Heimwerkerkette Home Depot zugute. Deren Aktie gilt als Pulsmesser für den US-Konsum und hat kürzlich ein Allzeithoch erreicht. Infolge der Finanzkrise hatte das Papier fast 60 Prozent seines Werts eingebüßt.

Dann setzte eine fulminante Erholung ein: Das Unternehmen, das mehr als 2000 Filialen in Nordamerika (USA, Kanada, Mexiko) betreibt, profitierte von den niedrigen Zinsen, der Erholung des Arbeitsmarkts und des Konsums– und sogar von den steigenden Häuserpreisen: Letztere machen für viele Amerikaner Renovierungen am eigenen Haus lukrativer. Vom Tiefpunkt weg hat sich das Home-Depot-Papier fast verfünffacht und ist damit einer der ertragreichsten Dow-Jones-Werte der vergangenen Jahre. Die jüngsten Quartalszahlen verliehen der Aktie erneut Auftrieb: Nach einem schwachen Jahresauftakt (wegen des strengen Winters) fiel das zweite Quartal (wegen der Reparaturen nach dem Winter) so positiv aus, dass die Baumarktkette ihre Jahresziele nach oben schrauben konnte.

Chefwechsel steht an

Die Latte für den neuen Chef liegt jedenfalls hoch: Anfang November soll Craig Menear den bisherigen Konzernchef Frank Blake nach sieben Jahren ablösen. Menear war zuletzt bei Home Depot für den US-Einzelhandel zuständig. Zuvor arbeitete der 56-Jährige bei Ikea. Blake hatte vor sieben Jahren das Szepter bei Home Depot übernommen und das Unternehmen krisenfester und wettbewerbsfähiger (vor allem gegenüber dem Konkurrenten Lowe's) gemacht. Statt auf bloßes Wachstum zu setzen, investierte er lieber in bestehende Filialen und in die Mitarbeiter, um die Kunden mit dem Beratungsangebot in die Filialen zu locken.

Die Analysten sind überwiegend zuversichtlich gestimmt. 21 Kaufempfehlungen steht nur eine Verkaufsempfehlung gegenüber, wie aus Daten von Bloomberg hervorgeht. Elf Experten geben die neutrale Empfehlung „Halten“ ab. Nach den jüngsten Höhenflügen billigen die Analysten der Aktie kurzfristig aber nicht allzu viel Potenzial zu: Der Kurs liegt nur noch um fünf Prozent unter dem durchschnittlichen Kursziel. (b.l./ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.09.2014)

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