Heineken als Übernahmeziel

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Der niederländische Bierkonzern zählt zu den größten der Branche. Aktionäre sind mit dem Papier heuer gut gefahren.

Amsterdam. Der Brauereikonzern Heineken ist in der vergangenen Woche ins Visier seines nächstgrößeren Konkurrenten geraten. Der südafrikanisch-britische Braukonzern SAB Miller soll der mehrheitlich in Familienbesitz stehenden Brauerei ein lukratives Angebot unterbreitet haben. Wohl auch vor dem Hintergrund, selbst ins Visier eines Konkurrenten geraten zu sein. Denn die weltgrößte Brauerei, Anheuser-Busch InBev, hat angekündigt, ein Angebot an SAB Miller für rund 120 Mrd. Dollar prüfen zu wollen.

Doch bisher ist noch lang nichts auf Schiene. Bekannt ist lediglich, dass Heineken dankend abgelehnt hat. Und Anheuser-Busch hat bis dato auch noch keine aktiven Gespräche mit SAB Miller geführt. Die Aktien aller großen Brauereifirmen zogen dieser Tage jedenfalls an. Aktionäre jubeln in der Regel, wenn sich das Fusionskarussell dreht. Das Heineken-Papier selbst hat sich in diesem Jahr bereits um rund 22 Prozent verteuert. Eine Aktie kostet derzeit rund 60 Euro. Das Papier liegt damit aber schon leicht über seinem Zwölfmonatskursziel. Das kann sich freilich noch ändern, wenn Analysten ihre Einschätzungen nach oben revidieren. Nichts ist schließlich in Stein gemeißelt.

Auch in Österreich vertreten

Doch im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte der Heineken-Konzern Probleme. Der Nettogewinn sank 2013 um 53 Prozent auf 1,36 Mrd. Euro. Das Unternehmen hat bereits 2012 ein Sparprogramm aufgelegt, das noch in diesem Jahr abgeschlossen werden soll. Die Kosten will man so um 625 Mio. Euro drücken. In den ersten sechs Monaten 2014 scheint sich die Lage aber gebessert zu haben. Das operative Ergebnis stieg im ersten Halbjahr um fast zehn Prozent auf 1,45 Mrd. Euro – und damit stärker als erwartet. Zudem scheint der Brauriese mit seinem Sparprogramm schneller voranzukommen als noch im Winter angekündigt. In Westeuropa habe der Konzern dank der Fußballweltmeisterschaft Marktanteile von Konkurrenten erobert.

Heineken ist auch in Österreich vertreten. Das Unternehmen hat seit 2003 über die Brauunion (mit Marken wie Zipfer, Puntigamer, Gösser oder Wieselburger) seinen Fuß in der Tür. Genau genommen ist die Brauunion im vollständigen Besitz der Niederländer. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.09.2014)

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