Holcim rüstet sich für Fusion

(c) BilderBox
  • Drucken

Bau. Die Konjunkturentwicklung geht auch am größten Baustoffkonzern der Welt nicht spurlos vorbei. Die Aktie hat noch Luft nach oben.

Zürich. Der Schweizer Zementkonzern Holcim bekommt die schwache Konjunktur und die hohen Schulden in den Industriestaaten zu spüren. Der Gewinn sank zwischen Juli und September um 4,7 Prozent auf 447 Mio. Franken (370 Mio. Euro). Doch auch die schwachen Währungen in den Schwellenländern drückten auf das Ergebnis, vor allem in Asien, Ozeanien und Lateinamerika, wie Konzernchef Bernard Fontana mitteilte.

Für das laufende Jahr übt man sich aber in Optimismus. Die Konzernleitung geht für 2014 von einem organischen Wachstum beim Betriebsgewinn aus.

Dominierendes Thema im Unternehmen ist und bleibt nach wie vor die geplante Fusion mit dem Rivalen Lafarge. Um etwaige Bedenken der Wettbewerbshüter aus dem Weg zu räumen, haben die Unternehmen Fabriken und Geschäftsbereiche im Wert von rund 3,5 Mrd. Euro zum Verkauf gestellt. Bereits im Juli hatte Holcim mit hundert potenziellen Käufern gesprochen. Doch der Kreis der Interessierten dürfte sich zunehmend verkleinern.

Abschluss für 2015 geplant

Erst in der Vorwoche hat der deutsche Rivale HeidelbergCement erklärt, sich nicht weiter am Bieterverfahren beteiligen zu wollen. Auch bei der mexikanischen Cemex hat man bereits abgewinkt.

Holcim will seine 38 Mrd. Euro schwere Fusion mit Lafarge noch im ersten Halbjahr 2015 unter Dach und Fach bringen. Kürzlich wurde das Vorhaben offiziell bei der EU-Kommission angemeldet.

Durch die Fusion würde der weltgrößte Zementhersteller entstehen. Gemeinsam wollen die beiden Firmen an der Kostenschraube drehen und Schulden abbauen. Die Analysten scheinen der Entwicklung (noch) positiv gegenüberzustehen. 20 von der Agentur Bloomberg befragte Experten empfehlen den Kauf der Aktie, elf sagen „Halten“. Nur drei Experten raten zum Verkauf der Papiere. Das Zwölf-Monats-Kursziel wird auf knapp 82 Franken eingeschätzt. Gegenüber dem derzeitigen Kurs wäre das ein Aufwärtspotenzial von rund 23 Prozent.

Die Anleger würde es freuen. Denn die Aktie hat die 80-Franken-Marke heuer zwar schon mehrmals geknackt, mittlerweile ist das Papier aber auf dem Niveau von Jahresbeginn angelangt. (ag./nst)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.11.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.