Institutionelle setzen auf Aktien

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Pensionsfonds glauben, ihre Anlageziele künftig erreichen zu können. Doch das Geschäft dürfte schwieriger werden. Alternative Anlagen rücken in den Fokus.

Wien. Seine Anlageziele in Zeiten wie diesen zu erreichen, ist alles andere als einfach. Pensionsfonds und andere institutionelle Investoren sind jedoch davon überzeugt, dass sie das sehr wohl können, wie aus einer Studie von Natixis Global Asset Management hervorgeht.

Mehr als die Hälfte der Investoren sind der Ansicht, dass dies den meisten anderen Organisationen nicht gelingen wird. 80 Prozent der Befragten halten es gar für schwierig, auf kurze Sicht stabile Erträge zu erzielen. Zwei Drittel rechnen mit Problemen bei der Finanzierung ihrer langfristigen Verbindlichkeiten.

Auf Jahresbasis rechnen institutionelle Investoren mit Erträgen von durchschnittlich 6,9 Prozent (nach Inflation). Für das kommende Jahr werden allerdings vier potenzielle Risken ausgemacht: geopolitische Ereignisse, wirtschaftliche Probleme in Europa, ein mäßigeres Wachstum in China sowie steigende Zinsen.

Über die Hälfte der institutionellen Investoren ist der Ansicht, dass traditionelle Anlageformen zu eng miteinander korreliert sind. Damit ließen sich Ertragsquellen nur schwer voneinander abgrenzen. „Da die Märkte zunehmend effizienter werden, halten die Befragten deshalb nach neuen Performancequellen Ausschau“, wie es heißt. Die Umfrage hat ergeben, dass die meisten Investoren teilweise von einer traditionellen Anlagestrategie abgerückt sind und stattdessen auf alternative Anlagestrategien setzen.

Liquide Mittel uninteressant

So halten 81 Prozent der Befragten alternative Investments im Rahmen institutioneller Portfolios für geeignete Anlagevehikel. Gleichzeitig bezeichnen 60 Prozent diese Asset-Klasse als vielversprechende Ertragsquelle. Die meisten Befragten (71 Prozent) befürworten alternative Investments, um ihren Verbindlichkeiten nachkommen und das Langlebigkeitsrisiko steuern zu können. Für 2015 befürchten institutionelle Investoren einen Anstieg der Zinsen und setzen deshalb auf Aktien. 46 Prozent geben US-Papieren den Vorzug. 28 Prozent glauben, dass alternative Anlagen zu den Top-Performern zählen werden. Von den Anleihemärkten denken das 13 Prozent. Nur zwei Prozent setzten auf liquide Mittel. „Obwohl sie Aktien für die aussichtsreichste Anlageklasse halten, sind die Investoren noch zurückhaltend“, so John Hailer von Natixis Global Asset Management.

„Investoren dürften verstärkt in ertragsorientierten Anlageformen oder Value-Investments anlegen, anstatt ihre Engagements in riskanten Anlagevehikeln zu erhöhen. Schließlich möchten sie von einem Umschwung an den Märkten nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden“, so Hailer. In den kommenden drei Jahren rechnen 67 Prozent der Befragten mit Schwierigkeiten in Folge steigender Zinsen. 81 Prozent rechnen mit Problemen bei der Steuerung der Volatilität. Für die Umfrage wurden 642 institutionelle Investoren mit einem Anlagevermögen von 31 Billionen Dollar befragt. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.12.2014)

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