Minus 15 Prozent: Schwaches Jahr für Leitindex ATX

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Börse führte den ATX-Rückgang auf die Russlandkrise und den Verfall des Ölpreises zurück. Der Wiener Leitindex hinkt im internationalen Vergleich weit hinterher.

Die Wiener Börse hat die heurige Wirtschaftsflaute voll zu spüren bekommen. Der Aktienindex ATX gab um 15,3 Prozent nach. Zu Jahresbeginn ging es noch nach oben, dann fast kontinuierlich bergab, die Talsohle wurde im Oktober mit einem Index von 2.032 erreicht. Das Jahreshoch lag im Jänner bei 2.729 Punkten. In den vergangenen Tagen lief es wieder besser, heute Mittag wurden 2.157 Punkte erreicht.

Die Börse führten den ATX-Rückgang auf die Russlandkrise und den Verfall des Ölpreises zurück. Beides hätte die im ATX stark vertretenen Bank- und Öltitel zum Teil massiv unter Druck gesetzt. "Viele Unternehmen haben im abgelaufenen Jahr jedoch eine hervorragende Performance aufs Börseparkett gelegt", so Sprecherin Julia Resch zur APA.

Der große Gewinner des Börsenjahres 2014 (heute, Dienstag, wird noch am Parkett gehandelt) ist der Leuchtenhersteller Zumtobel mit einem Plus von 64,5 Prozent. Verfolger Buwog brachte es auf einen Kursanstieg von 24,8 Prozent, auf Platz drei landete der Faserhersteller Lenzing mit plus 23,7 Prozent. Am anderen Ende steht die Raiffeisenbank International RBI, die ein Minus von 50,8 Prozent einfuhr. Der niederösterreichische Energieversorger EVN gab um 38,4 Prozent nach, die Immofinanz verzeichnete ein Minus von 37,8 Prozent.

Die RBI, Porr, FACC, BKS Bank und die mittlerweile teil-mexikanische Telekom Austria haben sich mit frischem Kapital versorgt und ein Volumen von rund 4 Mrd. Euro aufgenommen. Den drei Neunotierungen (FACC, BUWOG und PIAG Immobilien) stehen zwei Abgänge vom Kurszettel im geregelten Markt (A-TEC und Century Casinos) gegenüber. Bei den neuen Unternehmensanleihen wurde laut Börse mit einem Emissionsvolumen von 7,2 Mrd. Euro ein historischer Rekord verzeichnet.

Für die teilstaatlichen Betriebe Telekom Austria, OMV und Post ist die heurige Bilanz gemischt. Die Telekom Austria war mit einer Aktiennotierung weit unter dem Ausgabekurs ins heurige Jahr gestartet - und zum Jahresende auch wieder dort gelandet. Noch schlechter sah es bei der OMV aus, die sich heuer auch mit kräftigen personellen Turbulenzen herumschlagen musste. Zu Jahresbeginn lag die Aktie noch bei 34,63 Euro, ein Jahr später beträgt sie gerade mal 22,22 Euro. Ein Lichtblick war hingegen die Post, sie startete heuer mit 34,40 Euro, zu Jahresende notiert sie bei 40,50 Euro.

Im Vergleich zum ATX hier eine Grafik zu den großen internationalen Börsen:

(APA)

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