Swatch zeigt sich optimistisch

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Der Uhrenhersteller ist mit der Nachfrage seiner Kunden zufrieden und geht von einem Umsatzwachstum am "oberen Ende" aus.

Basel. Der starke Franken und die Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Schweizer Nationalbank hat zahlreiche helvetische Firmen aufgeschreckt. Vor allem Swatch-Chef Nick Hayek kritisierte den Kurswechsel der Währungshüter stark. „Es fehlen einem die Worte“, meinte er im Jänner. Einige Uhrenhersteller sahen sich bereits genötigt, ihre Preise in der Eurozone um fünf bis zehn Prozent zu erhöhen. Im Gegenzug kamen einige Marken ihren Schweizer Kunden mit Preissenkungen entgegen.

In der Vorwoche ging die weltgrößte Uhren- und Schmuckmesse, die Baselworld, zu Ende. Im Zuge dessen zeigte sich der weltgrößte Uhrenkonzern zuversichtlich. Hayek geht von einem Umsatzwachstum am oberen Ende des „genannten Bereichs“ aus. Für heuer hatte der Weltmarktführer einen Zuwachs von fünf bis zehn Prozent in Aussucht gestellt. Problematisch seien derzeit Märkte in Lateinamerika und Russland. Auch in Hongkong laufe es momentan nicht so gut.

Kein Partner aus Silicon Valley

Swatch ist mit seinen zahlreichen Marken breit aufgestellt. Der Konzern bedient sowohl Kunden am unteren als auch am oberen Ende der Preisspanne.

Erst im März gab Swatch bekannt, in das Rennen um sogenannte Smartwatches einsteigen zu wollen. Die Eidgenossen haben vor, ihre Uhren mit einem Chip auszurüsten, der die bargeldlose Bezahlung im Supermarkt ermöglicht. „Minitelefone am Handgelenk“ wolle man hingegen nicht produzieren. „Es soll eine Uhr bleiben. Sie soll schön sein“, sagt Hayek. Auf der Baselworld seien die Uhren mit zahlreichen Zusatzfunktionen aber kein „großes Thema“ gewesen, sagte der Konzernchef. Der herbeigeredete Hype sei seiner Ansicht nach wieder vorbei. Dass Swatch eine Partnerschaft mit Google oder Intel eingehe, schloss Hayek aus. Man habe sein eigenes Know-how und wolle sich „nicht in die Abhängigkeit eines Giganten aus dem Silicon Valley begeben, der uns seine Software aufdrückt und von dessen Entwicklungen wir abhängig sind“. Die Swatch-Aktie liegt seit Jahresbeginn um fünf Prozent im Minus. Das Papier kostet derzeit rund 419 Franken. Analysten trauen der Aktie auf Zwölf-Monats-Sicht einen Anstieg auf 447 Franken zu. (ag./nst)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.03.2015)

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