Noch ist die Angst gering

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Die Volatilität ist historisch betrachtet tief, war im Vorjahr aber schon tiefer.

Nach den steilen Kursanstiegen in den ersten beiden Monaten des Jahres haben die Börsen im März eine Pause eingelegt und sich mehr seitwärts denn nach oben bewegt. Viele Investoren stellen sich nun die Frage, ob sich die Rallye in den nächsten Monaten einfach nur weiter abflacht oder in ihr Gegenteil verkehrt, es also zu einer scharfen Korrektur kommt.

Zumindest ein Indikator spricht gegen Letzteres: Die Nervosität an den Börsen, gemessen durch Indikatoren wie VDAX (für den Frankfurter Aktienindex DAX) oder VIX (für den US-amerikanischen S&P 500, siehe Grafik) ist noch relativ gering. Diese Indikatoren messen die implizite, also die erwartete Volatilität (Schwankungsintensität) anhand von Optionspreisen. Generell gilt: Steigt die Volatilität, fallen die Aktienkurse, fällt die Volatilität, steigen sie. Der VIX, der zu Jahresbeginn um den Wert von 20 pendelte, gab seither tendenziell nach und lag vergangene Woche bei knapp über 15. Deutlich höher mit fast 50war er zuletzt im Herbst 2011, als die Eurokrise zu eskalieren drohte. Als im September 2008 die Finanzkrise ausbrach, schnellte er auf 80 empor.

Doch gab es auch schon ruhigere Zeiten: Mitte des Vorjahres lag der VIX bei knapp über zehn Punkten, das war ein historisches Tief. Seitdem hat die Volatilität– mit mehreren Aufs und Abs– tendenziell zugelegt. Ähnlich erging es dem VDAX, der auch zu Jahresbeginn Werte jenseits der 20 erreicht hatte, inzwischen aber auf knapp 19 nachgab. Verglichen mit Werten von knapp 50 (2011) und 70 (2008) ist das aber ebenfalls wenig. Doch so gelassen wie vor neun Monaten sind die Märkte nicht mehr. Damals lag das VDAX bei elf Punkten.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.04.2015)

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