Nike kaum zu bremsen

A man passes by the Niketown store in midtown Manhattan in New York
A man passes by the Niketown store in midtown Manhattan in New York(c) REUTERS (BRENDAN MCDERMID)
  • Drucken

Sportartikelhersteller. Nike erzielt mehr als doppelt so viel Umsatz wie Adidas. Doch der starke Dollar bremste das Geschäft in Europa aus.

Beaverton/Wien. Phil Knight hat den heute weltgrößten Sportartikelhersteller im Jahr 1964 mitgegründet und hält noch immer gut 15 Prozent der Aktien von Nike, dessen Verwaltungsrat er seit elf Jahren vorsteht. Vergangene Woche hat der 76-Jährige bekannt gegeben, dass er seinen Posten ab 2016 zur Verfügung stellt und als Nachfolger Firmenchef Mark Parker vorschlägt, der als Vertrauter von Knight gilt. Mit einem radikalen Kurswechsel ist also nicht zu rechen.

Ein solcher ist auch nicht wirklich naheliegend, denn die Ergebniszahlen für das im Mai beendete Geschäftsjahr waren höchst erfreulich: Das Unternehmen mit dem Swoosh-Logo konnte den Umsatz schon wieder um zehn Prozent auf 30,6 Mrd. Dollar steigern und ist inzwischen fast doppelt so groß wie der deutsche Konkurrent Adidas. Bei diesem war der Umsatz im Vorjahr nur um zwei Prozent auf 14,5 Mrd. Euro angestiegen– auch wegen Problemen in Russland.

Bei Nike ging vor allem der Absatz von Basketballschuhen und Laufschuhen gut. Zudem waren die Kunden bereit, für Nike-Produkte höhere Preise zu zahlen. Das gefiel den Analysten, es hagelte Kaufempfehlungen.

(C) DiePresse

Wermutstropfen starker Dollar

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es aber: Im letzten Geschäftsquartal (per Ende Mai) bremste der starke Dollar ein wenig das Geschäft aus: Der Umsatz stieg um „nur“ fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ohne den Einfluss des Wechselkurses hätte er um 13 Prozent zugenommen. Dabei lief das Geschäft in China sowie in den USA überdurchschnittlich gut. In Europa schrumpfte der Umsatz jedoch um drei Prozent.

Insgesamt raten 23 Anlagestrategen zum Kauf, wie aus Bloomberg-Daten hervorgeht. Elf Analysten geben die neutrale Empfehlung „Halten“ aus. Kein Einziger rät zum Verkauf. Dabei ist Nike mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 26 und einer Dividendenrendite von knapp über einem Prozent nicht mehr wirklich billig.

Wenn sich das Wachstum der vergangenen Jahre fortsetzt, könnte die hohe Bewertung gerechtfertigt sein. Die Aussichten stehen gut: Nach Angaben von Nike sind die Bestellungen für Juni bis November im Jahresvergleich um 13Prozent gestiegen– auch das lag über den Erwartungen. (b.l./ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.07.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.