Aufholjagd. Die Aktie hat eine Reihe von Kaufempfehlungen erhalten. Sie könnte Apple auf dem Weg zur „Trillion Dollar Company“ überholen.
Wien. Wer wird, gemessen am Marktwert, die erste „Trillion Dollar Company“ der Wirtschaftsgeschichte? Bisher war die Antwort sonnenklar: Apple – wer sonst? Doch jetzt beginnt sich das Blatt zu wenden: Die Kult-Computermarke aus Cupertino beginnt zu schwächeln, Außer dem iPhone läuft nichts mehr wirklich rund – und der Verfolger Google (jetzt in Alphabet umbenannt) holt auf.
Mit einem Börsenwert von rund 700 Milliarden Dollar ist Apple noch immer Spitze, aber Google, das zweitwertvollste Unternehmen, ist mit rund 520 Milliarden Dollar herangerückt. Und nicht wenige Analysten neigen jetzt zur Ansicht, dass Google, das eine ganze Reihe von vielversprechenden Zukunftsprojekten wälzt, die 1000-Milliarden-Grenze noch vor Apple erreichen wird. Potenzielle Investoren sollten von dieser Aussicht fasziniert sein. Denn auf die Billion (amerikanisch: Trillion) hat die Aktie (ISIN US02079K3059) noch ordentlich Luft. Genau genommen müsste sich der Kurs beinahe verdoppeln, um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen.
Das wird mit Sicherheit noch dauern. Allerdings dürften die Aussichten auch mittelfristig nicht schlecht sein. Vergangene Woche hat das Papier ein 52-Wochen-Hoch erreicht. Und dabei gleich eine nette Kaufempfehlung bekommen: Die Analysten von MKM Partners haben ihr Kursziel von 805 auf 940 Dollar angehoben. Derzeit notiert das Papier in der Gegend von 760, das Kursziel entspräche also einem Mittelfristpotenzial von mehr als 20 Prozent.
Ein ähnliches Kursziel, nämlich 900 Dollar, hat Google/Alphabet in der vorigen Woche von Axiom Securities erhalten. Von 46 US-Analysten, von denen aktuellere Bewertungen vorliegen, raten nur vier, die Aktie lediglich zu halten. 42 sagen „Buy“ oder „Strong Buy“.
Das Geschäft des Suchmaschinenkonzerns läuft jedenfalls blendend. Auslöser für die jüngsten Hochstufungen war, dass die Erwartungen der Analysten auch beim jüngsten Quartalsbericht deutlich übertroffen worden waren – und zwar sowohl, was den Gewinn als auch den Umsatz betrifft.
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist mit 32 für eine Technologiefirma nicht verdächtig hoch, das Papier ist also noch lange nicht überteuert. (red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.11.2015)