Nestle: Stabilität für das Depot?

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Auch "defensive" Konzerne haben mit Problemen zu kämpfen.

Wien/Basel. Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern, Nestlé, gilt als Paradebeispiel eines defensiven Werts, also einer Aktie, die sicherheitsorientierte Anleger langfristig auf dem Depot halten können, ohne sich große Sorgen machen zu müssen. Seit Jahrzehnten befindet sich die Aktie in einem stabilen Aufwärtstrend, zwischenzeitliche Rückgänge (im Zuge der Finanzkrise ging es auch für Nestlé um mehr als ein Viertel nach unten) machte das Papier rasch wett.

Dass auch das Lebensmittelgeschäft kein Garant für ewiges Wachstum ist, mussten Nestlé-Aktionäre vergangene Woche erfahren, als ihre Aktien nach Bekanntgabe der Zahlen für 2015 um zeitweise vier Prozent nachgaben. Dabei schreckten sie weniger die Umsatz- und Gewinnrückgänge (im Jahr davor hatte der Verkauf von L'Oréal-Anteilen den Gewinn aufgefettet) als die Aussagen von Vorstandschef Paul Bulcke, dass das Handelsumfeld 2016 den Vorjahren ähneln werde – „mit noch schwächeren Preisanpassungen“. Das Unternehmen hat sowohl mit dem starken Franken als auch mit Problemen in Asien zu kämpfen: Erhöhte Bleiwerte bei Nudelprodukten in Indien haben Nestlé im Vorjahr Geld und Reputation gekostet.

Die Analysten sind weiter positiv gestimmt: 14 Kaufempfehlungen stehen nur drei Verkaufsempfehlungen gegenüber, wie Bloomberg-Daten zeigen. 18 Analysten sehen die Aktie neutral. (b. l.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.02.2016)

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