Österreicher machen wenig aus ihrem Geld

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THEMENBILD-PAKET: SPARPAKET/SPARBUCH/BANKEN/ZUKUNFTSVORSORGEAPA/BARBARA GINDL
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Die Österreicher halten Immobilien für die sicherste Geldanlage. Aktien und Fonds geben laut einer Allianz-Umfrage kaum finanzielle Sicherheit.

Ein eigenes Haus, eine Wohnung oder ein Grundstück gibt der Mehrheit der Österreicher das größte Gefühl der finanziellen Sicherheit, geht aus einer Allianz-Umfrage unter 1000 Befragten hervor. Auf Platz zwei rangiert das Sparkonto bzw. Sparbuch. Fast 45 Prozent halten es für eine sichere Geldanlage. Deutlich weniger vertrauen auf Bausparvertrag, Gold, Bargeld und Lebensversicherung oder Pensionsvorsorge. Das geringste Sicherheitsempfinden wird mit Fonds mit fünf Prozent, Aktien mit vier Prozent und Anleihen mit zwei Prozent assoziiert, so das Umfrageergebnis.

Die Umfrage zeigt deutlich die ängstliche Haltung vieler Menschen in unserem Land gegenüber Finanzinstrumenten auf. „Am Ende des Tages führen genau diese Emotionen bei vielen Menschen Jahr für Jahr zu einem realen Wertverlust ihres Vermögens“, erklärt Martin Bruckner, Vorstandsmitglied der Allianz Investmentbank AG und Chief Investment Officer der Allianz Gruppe in Österreich.

"Renditechancen nicht ausgeschöpft"

Das belege auch eine Untersuchung der Allianz, welche die Rendite der privaten Geldvermögen der privaten Haushalte in neun Euroländern unter den Bedingungen der Niedrigzinspolitik seit 2010 analysierte, so Bruckner. Demnach erzielten die österreichischen Haushalte zwischen 2010 und 2014 im Mittel eine jährliche Rendite von 2,6 Prozent und schnitten damit im internationalen Vergleich am schlechtesten ab. Bereinigt man die Gesamtrendite um die Inflationsrate, so sieht es hierzulande noch düsterer aus: Österreich bildet auch hier mit einer realen Rendite von nur 0,3 Prozent das Schlusslicht. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Österreicher noch stärker in Bankeinlagen (mehr als 40 Prozent) und noch schwächer in Aktien (4,5 Prozent) investiert sind als alle anderen untersuchten Länder.

„Für fast die Hälfte des Geldes hierzulande werden potenzielle Renditechancen nicht ausgeschöpft. Beim Geldhorten unter dem Kopfpolster besteht die einzige Sicherheit darin, dass man Wert verliert“, ergänzt Bruckner. Langfristig ertragreichere Investmentformen werden hingegen von relativ wenigen Menschen als sicher erlebt, am ehesten noch von Männern in der Einkommensklasse über 3000 Euro monatlich.

Der Besitz eines Grundstücks, eines Hauses oder einer Wohnung schafft ein Gefühl der finanziellen Sicherheit, zumindest für 56 Prozent der Österreicher. Es sei interessant, dass Immobilien, die für die meisten das größte Einzelinvestment darstellen, mit dem größten Sicherheitsempfinden assoziiert werden, obwohl der Weg dorthin zumeist mit einer jahrzehntelangen Verschuldung einhergeht“, gibt Martin Bruckner zu bedenken.

(APA/red.)

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