Kaum Grund zur Hoffnung

Fehlkalkulation - miscalculation
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Der Baltic Dry Index ist ein wichtiger Frühindikator der Weltwirtschaft.

Der Baltic Dry Index gilt als Fieberkurve des Welthandels. Er spiegelt nicht nur die Preise im globalen Frachtschiffhandel wider, sondern lässt auch Rückschlüsse auf die Entwicklung der Konjunktur zu. Betrachtet man den Index derzeit, schaut es nicht allzu gut für die Weltkonjunktur aus.

Diese schrumpft zwar nicht wie zuletzt 2009. Doch nachdem die Briten für einen Austritt aus der EU votiert haben, hat der Internationale Währungsfonds seine Prognose für das laufende und kommende Jahr nach unten revidiert. Für 2016 wird ein Anstieg der Konjunktur um 3,1 Prozent erwartet, 2017 geht man von plus 3,4 Prozent aus. Das ist zumindest die Basisannahme, einem pessimistischeren Szenario zufolge wird das globale Bruttoinlandsprodukt jedoch maximal 2,8 Prozent erreichen.

Nachdem die Börsen zu Jahresbeginn aufgrund des Ölpreisverfalls und der Sorgen rund um eine Abkühlung Chinas eingebrochen sind, erreichte auch der Baltic Dry Index ein Rekordtief. Er sank auf den niedrigesten Stand seit Beginn der Datenreihe Anfang 1985. Auch wenn der Preis für Kohle, einen der Hauptrohstoffe des Baltic Dry Index, zuletzt auf ein 18-Monats-Hoch kletterte, ist das längst kein Anlass, die Sektkorken knallen zu lassen. Die Experten der Commerzbank bezweifeln nämlich, dass das gegenwärtige Preisniveau nachhaltig ist.

Der Importsog aus China könnte nachlassen, geben sie zu bedenken, auch weil das Nachfragewachstum geringer wird. Die Reedereien leiden jedenfalls. Hapag-Lloyd bastelt bereits an einer Fusion, Maersk macht ein Gewinneinbruch zu schaffen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.08.2016)

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