Die Aktie des Kurznachrichtendienstes profitierte von Übernahmegerüchten – und stürzte nach mangelndem Kaufinteresse ab.
Wien. Die Crème de la Crème der US-Konzerne soll am Kauf des Kurznachrichtendienstes Twitter interessiert gewesen sein. Die Aussicht auf einen möglichen Wettkampf um die Anteile an dem Unternehmen ließ die Aktien in die Höhe schnellen. Wenige Tage später platzte der Traum von der Übernahme. Alle potenziellen Investoren hätten ihr Interesse verloren, hieß es. Es dauerte nicht lang, bis die Aktie fiel. Twitter erwäge nun andere Optionen, sein schwächelndes Geschäft wieder auf Vordermann zu bringen, berichtete Bloomberg. Möglich seien Verkäufe von Sparten, die nicht zum Kerngeschäft passen.
Das Wachstum des einstigen Internetstars ist ins Stocken geraten und hinter die Internetgiganten Google und Facebook zurückgefallen. Im vergangenen Quartal erzielte Twitter die geringste Umsatzsteigerung (plus 20Prozent) seit seinem Börsengang – der im Jahr 2013 war. Seit damals hat sich der Aktienkurs nach unten bewegt. Wer vor drei Jahren einstieg, muss nun mit einem Minus von 60 Prozent leben. 60 Prozent bergauf ging es nur in den ersten Monaten nach dem Börsendebüt.
Bei Bloomberg empfehlen sieben Analysten den Kauf der Aktie, 26 raten, die Papiere zu halten, acht Experten drücken den Verkaufsknopf. (ag./red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.10.2016)