Börse-Chef: Kleinanleger sollen keine KESt zahlen

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Mit der nochmaligen Versteuerung bereits versteuerter Arbeitseinkommen habe er Schwierigkeiten, sagte Christoph Boschan.

Der neue Chef der Wiener Börse, Christoph Boschan, hat sich auf der Gewinn-Messe für die Abschaffung der Kapitalertragsteuer (KESt) für Kleinanleger ausgesprochen, falls diese ihre Aktien länger als ein Jahr behalten. Seine Forderung, untere Einkommensgruppen vollständig von der KESt auf Kursgewinne und Dividenden auszunehmen, wurde von den Besuchern der Gewinn-Messe mit großem Applaus bedacht.

Die Frage der KESt habe auch damit zu tun, wie man den steuerlichen Zugang zum Kapitalmarkt gestalte. Mit der Besteuerung von Vermögenszuwachs aus Anlageformen aus bereits versteuerten Arbeitseinkommen habe er grundsätzlich Schwierigkeiten. "Kleinanleger empfinden dies als Doppelbesteuerung und gleichzeitig leisten sie Konsumverzicht", so Boschan.

Das Leitbild eines börsenotierten Unternehmens sei ihm in der Politik "völlig abhanden gekommen". Alle wissenschaftlichen Untersuchungen würden beweisen, dass Länder mit entwickelten Kapitalmärkten größeres und schnelleres Wachstum hätten und sich schneller von Krisen erholten. Auch Investoren seien für eine Volkswirtschaft wichtig. Bei der Frage, wer auf die Überrenditen zugreifen dürfe, die auf den Kapitalmärkten erzielt werden - nur die besser Ausgebildeten oder auch andere - handle es sich um eine gesellschaftliche Fragestellung. "Warum soll nur eine kleine Finanzelite davon profitieren?", fragte Boschan.

(APA)

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