Schelling: „In Österreich sind Aktien ganz was Schlechtes“

"Nicht jeder der Aktien hat, ist ein Spekulant."
"Nicht jeder der Aktien hat, ist ein Spekulant."(c) Clemens Fabry
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In den Köpfen der Menschen müsse sich was bewegen, Investoren seien nicht nur böse Heuschrecken, sagte der Finanzminister.

In Österreich habe man ein Sparbuch- und Kreditdenken, ein Großteil der Finanzierungen werde von Banken organisiert, sagte Finanzminister Hans-Jörg Schelling (ÖVP). "In Österreich sind Aktien ganz was Schlechtes, diesen Punkt müssen wir drehen", meinte der Finanzminister. Wir müssen ein Bewusstsein schaffen, dass es auch anderer Anlageformen gebe, die relativ sicher seien, so Schelling am Freitag auf der Gewinn-Messe.

"Nicht jeder der Aktien hat, ist ein Spekulant", sagte der Finanzminister. Das habe er auch im Zuge der Aufarbeitung der Heta-Problematik feststellen können, wo es sich bei vielen Gläubigern etwa um Pensionskassen gehandelt habe.

Mehr Anreize für alternative Modelle

Schelling glaubt, dass die Lösung des Heta-Problems Österreich für den internationalen Kapitalmarkt wieder sicher und interessant gemacht habe. Das sehe man auch an der hohen Nachfrage nach österreichischen Schuldentiteln.

Wichtig sei, dass der Blutkreislauf zwischen Finanzwirtschaft und Realwirtschaft funktioniere. Investoren seien nicht nur böse Heuschrecken, es seien auch Gute darunter. "Es muss sich in den Köpfen was bewegen, jeder Einzelne muss sich bewegen", so der Finanzminister.

Um im aktuellen Niedrigzinsumfeld aber halbwegs Zinsen zu bekommen, müsse man in alternative Anlageformen gehen. Derzeit sei man auch dabei, neue Methoden der Finanzierung zu organisieren, etwa das Crowdfunding oder bei den Start-ups. Es müsse mehr Anreize geben, um die Finanzierungsmodelle in die Breite zu bringen.

(APA)

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