Aktien aus der Bankenbranche sind wieder attraktiv.
Wien. Europäische Banken stehen voraussichtlich an einem Wendepunkt. Dieser Ansicht sind die Analysten der Citigroup. Der Sektor hat sich – unter den von der Bank beobachteten Branchen – in den vergangenen zehn Monaten am schwächsten entwickelt. Doch sollten die operativen Ergebnisse in diesem wie auch im kommenden Jahr um 13 bis 14 Prozent steigen.
Die Experten gehen davon aus, dass das Erlöswachstum von Instituten wie Credit Suisse, Barclays, Deutsche Bank, RBS und Standard Chartered größer ist als der Anstieg der Kosten – vor allem im Hinblick auf den Mitbewerb. Nicht ganz so positiv beurteilt die Citigroup Banken aus Österreich, Deutschland, Irland, den nordischen Staaten und Spanien. Eine Übergewichtung nimmt sie hingegen bei internationalen Banken aus den Benelux-Staaten, Frankreich, Griechenland, Italien, der Schweiz und Großbritannien vor. Das höchste geschätzte Kurs/Buchwert-Verhältnis sieht sie bei Vontobel oder Swedbank, das niedrigste bei Commerzbank oder der National Bank of Greece.
Banken legen kräftig zu
Auch die Analysten von Kepler Cheuvreux sind dem Bankensektor gegenüber positiv eingestellt – nicht nur für heuer. „2018 könnte das Jahr werden, in dem die Normalisierung der Zinsen für steigende Erträge bei europäischen Privatkundenbanken sorgt“, so die Meinung der Experten. Die Übergewichtungs-Empfehlung für den europäischen Bankensektor könne sich daher auch über Mitte 2017 hinaus erstrecken. Eine Kaufempfehlung gibt es in Europa für Credit Suisse, Intesa Sanpaolo und Société Générale.
Der Stoxx-Banks-600-Index ist in den vergangenen sechs Monaten um knapp 40 Prozent gestiegen. Zuvor (seit Juli 2015) ging es allerdings um rund 50 Prozent bergab. (Bloomberg/red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.01.2017)
