In kaum einem anderen Land ist die Scheu vor Anlagealternativen so groß wie in Österreich.
Wenn es um darum geht Geld anzulegen, sind die Österreicher besonders vorsichtig.
Das Gefühl, bei Anlagealternativen ein hohes Risiko einzugehen, ist sehr stark – das macht die neueste Umfrage der ING-DiBa Austria im Rahmen der ING International Survey deutlich.
Auch wenn niedrige Zinsen und Renditechancen alternative Anlageformen interessant machen und Anleger motiveren ihre Portfolios zu diversifizieren, ein großes Risiko möchte hierzulande kaum jemand eingehen.
Das „gefühlte Risiko“ ist besonders hoch, vor allem bei Einzeltiteln. Demnach sind 68% der Österreicher der Meinung, dass mit dem Kauf von Unternehmensaktien ein hohes finanzielles Risiko verbunden ist. Zum Vergleich: Im Europa-Schnitt sprechen 54% von einem hohen finanziellen Risiko, wenn es um Aktien geht.
51% sprechen Investmentfonds ein hohes Risiko zu und 44% den Anleihen. Deutlich schwächer ist die Angst vor Verlusten bei Edelmetallen, mit rund 20% und beim Sparkonto mit 16%.
„Die Österreicher sind sehr sicherheitsbewusst und sparen trotz der Niedrigzinsen noch immer fleißig“, sagt Luc Truyens, CEO der ING-DiBa Austria.
Am wohlsten fühlen sich die Österreicher mit Immobilien. Lediglich 14% sprechen dem Betongold ein ernstzunehmendes Risiko zu. Wer demnach kann, steigt auf Immobilien um. So ist auch ein signifikanter Anstieg erkennbar: 2015 waren es noch 9% der Österreicher, die in Immobilien angelegt haben, 2016 bereits 20%.
Wer kann…
Bevor jedoch investiert werden kann, müssen die notwendigen Mittel vorhanden sein.
Fehlende Mittel sind der Hauptgrund für das Nicht-Investieren. Etwa jeder Dritte gibt demnach an, mangels Geld nicht in Aktien, Anleihen oder Fonds investieren zu können. Zwei Drittel können sich Immobilienanlagen nicht leisten.
Ohne Risiko geht es nicht
„Jeder Anleger sollte sich jedoch auch des Risikos bewusst sein, das sich hinter der jeweiligen Anlageformen verbirgt. Ein rascher und rentabler Vermögensaufbau ohne jegliches Risiko ist nicht möglich“, fasst Truyens zusammen.