Sich rüsten für steigende Zinsen

US-Notenbankchefin Janet Yellen könnte heuer noch ein bis zwei Mal die Zinsen anheben.
US-Notenbankchefin Janet Yellen könnte heuer noch ein bis zwei Mal die Zinsen anheben.(c) REUTERS (Yuri Gripas)
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Die Zinswende in den USA ist bereits da, in Europa könnte sie bald kommen. Das stellt Anleihefondsmanager vor schwierige Herausforderungen.

Wien. Wenig überraschend hat die US-Notenbank Mitte März den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte erhöht. Damit liegt das Zinsniveau in der größten Volkswirtschaft der Welt aktuell in einer Spanne von 0,75 bis ein Prozent. Tendenz: weiter steigend. Zuletzt hatten sich Führungsmitglieder der Fed für weitere Zinserhöhungen im laufenden Jahr ausgesprochen – ein bis zwei wären durchaus möglich. Angesichts des niedrigen Renditeniveaus ist es nicht verwunderlich, dass das Thema „Zinswende“ bzw. die Frage, ob diese bald auch in Europa zur Realität werden könnte, vor allem unter Anleiheinvestoren heftig diskutiert wird. Dann brächen schwierigere Zeiten für Anleiheinhaber an.

Dass die Zinswende so schnell nach Europa überschwappen wird, glaubt Anton Kuzmanoski, Leiter Renten bei der Allianz Invest KAG, nicht – im Gegenteil. „Europa befindet sich in einer anderen Phase als die USA“, sagt er. Die nach wie vor expansive Geldpolitik der EZB sei eine Unterstützung für die Märkte. Nicht von der Hand zu weisen sei allerdings, dass sich die Konjunkturzahlen von Quartal zu Quartal verbessern. Dennoch sei man weit entfernt von einer Normalisierung – und zwar im gesamten EU-Raum. „Die Gesamtsituation schaut nicht so aus, dass wir in zwei bis drei Jahren den Normalzustand der neunziger Jahre erreichen werden“, sagt auch Kurt Eichhorn, Leiter Renten bei der Kepler Fonds KAG. Er sieht weiterhin inflationsdämpfende Effekte in Europa. Nach wie vor bleibe etwa die Gesamtverschuldung in Europa über alle Bereiche hinweg hoch – sowohl auf öffentlicher als auch privater Ebene.

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